"Ziemlich teuer": Kostete ein fehlender Reifensatz Perez die erste Reihe?
Sergio Perez hat in Q3 nur noch einen neuen Reifensatz und hadert mit seinem Ergebnis - Sein geringer Rückstand auf Max Verstappen macht allerdings Mut
(Motorsport-Total.com) - Er sei "nicht da, wo ich sein wollte", gesteht Sergio Perez nach dem fünften Platz im Qualifying zu seinem Heimrennen in Mexiko bei Sky. Ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt allerdings, dass die Qualifikation für den Mexikaner eigentlich ganz gut lief.
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Kann Sergio Perez den mexikanischen Fans wieder ein Podium schenken? Zoom Download
Denn auch Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen kam nicht über Rang drei hinaus, und der Rückstand auf den Weltmeister betrug in Q3 lediglich 0,160 Sekunden. In den vergangenen Rennen lag Perez im internen Duell meistens viel weiter zurück.
Er sei "das ganze Wochenende stark gewesen", lobt daher auch Helmut Marko bei Sky und ergänzt: "Zwei Zehntel auf Max ist eine tolle Leistung. Er ist vor Hamilton. Das ist ja das Hauptziel, dass er [im Hinblick auf die WM] vor ihm in das Ziel kommt."
Perez selbst hatte allerdings auf ein besseres Ergebnis gehofft, denn er hätte weder Daniel Ricciardo im AlphaTauri "und auch nicht die Ferraris" vor sich erwartet. Ricciardo wurde überraschend Vierter, Charles Leclerc und Carlos Sainz fuhren sogar geschlossen in Reihe eins.
Perez ärgert sich darüber, dass ihm in Q3 kein großer Sprung mehr gelungen sei, weil er da nur noch einen frischen Reifensatz hatte. Den zweiten habe man bereits in Q2 verwendet, "wo wir ihn eigentlich nicht wirklich gebraucht hätten", erklärt Perez.
Das sei letztendlich "ziemlich teuer" gewesen, denn schon anderthalb oder zwei Zehntel hätten das Bild komplett verändert, so Perez. In der Tat hätte er sogar in der ersten Reihe neben Leclerc gestanden, wenn er in Q3 zwei Zehntel schneller gewesen wäre.
Wichtige Fortschritte schon in Austin
Erschwerend sei hinzugekommen, dass es im Qualifying "drei bis vier" Grad wärmer gewesen sei. "An jedem anderen Ort spürt man das nicht, aber in Mexiko verändert es die Balance ziemlich stark, weil man so sehr auf Messers Schneide ist und die ganze Zeit herumrutscht", erklärt Perez.
"Diese Strecke ist wirklich schwierig. Jeder einzelne Reifensatz, den ich heute hatte, verhielt sich anders", so der Mexikaner. Grundsätzlich ist er aber zumindest mit der Richtung zufrieden, in die es aktuell geht. Denn seit Austin am vergangenen Wochenende sei ein Aufwärtstrend erkennbar.
"In Austin haben wir bereits Fortschritte gemacht, und wir machen auch hier Fortschritte", so Perez, der jetzt "auf einem guten Level mit dem Auto" sei. Zwar wolle er "nicht zu sehr ins Detail" gehen, was man auf seiner Seite der Garage zuletzt verändert habe.
"Aber ich muss zugeben, dass wir uns an einigen Wochenenden mit dem Set-up verrannt haben", so Perez. Jetzt habe man einen "Reset" gemacht und ein Set-up gefunden, das näher an dem von Verstappen dran sei. Damit gehe es nun "besser", berichtet er.
Perez: Reifen werden das Rennen entscheiden
Startplatz fünf sei übrigens für das Rennen keine so schlechte Ausgangslage. "Wir denken, dass das Überholen sehr schwer wird", verrät er und erklärt, man werde über die Strategie versuchen, möglichst lange freie Fahrt und keinen Verkehr zu haben.
Im Rennen werde es dann vor allem darum gehen, auf die Reifen zu achten. Es sei "wirklich eng" zwischen einem und zwei Stopps, verrät Perez, der erklärt: "Wir müssen jede Chance nutzen, die sich in Kurve 1 bietet." Danach müsse man dann aber "geduldig sein" und die Reifen nicht verheizen.
In den beiden Vorjahren stand der Mexikaner bei seinem Heimrennen jeweils als Dritter auf dem Podium. Angesichts der Ausgangslage dürfte das auch in diesem Jahr wieder ein realistisches Ziel sein.