• 29. Oktober 2023 · 12:16 Uhr

Kuriose Strafe gegen Williams-Team: Wagenheber kostet 10.000 Euro

Nicht nur Alexander Albon verlor seine Bestzeit wegen Tracklimits, sondern für das Williams-Team lief im Qualifying in Mexiko wirklich alles schief

(Motorsport-Total.com) - Für das Williams-Team war das Qualifying beim Grand Prix von Mexiko ein mittleres Fiasko. Nicht nur, dass Alexander Albon den Einzug in Q3 verpasste, weil ihm seine schnellste Q2-Runde wegen Tracklimits gestrichen wurde, setzte es obendrein auch noch 10.000 Euro Geldstrafe wegen eines ungewöhnlichen Verstoßes gegen das Internationale Sportgesetzbuch (International Sporting Code oder ISC) der FIA.

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Logan Sargeant wurde im Qualifying in Mexiko nicht einmal gewertet Zoom Download

In Anhang L, Kapitel IV, Artikel 5.f des ISC heißt es wörtlich: "Ausrüstung oder Reifen dürfen nicht in einer Weise in der Boxengasse abgestellt werden, die das Boxengassenpersonal oder ein anderes Fahrzeug unnötig behindern."

Doch genau das war der Fall, als Yuki Tsunoda während des Qualifyings aus der AlphaTauri-Box fuhr und mit seinem rechten Hinterrad im Wendekreis einen abgestellten Wagenheber des Williams-Teams rammte. Der Zwischenfall blieb zwar für Tsunoda ohne nennenswerte Folgen, nicht aber für Williams.

Denn die Rennkommissare verhängten für die Unachtsamkeit, die vom Team ohne Umschweife eingeräumt wurde, eine Geldstrafe in der Höhe von 20.000 Euro, zur Hälfte für ein Jahr auf Bewährung ausgesetzt. Sprich: 10.000 Euro müssen sofort an die FIA überwiesen werden, weitere 10.000 nur dann, wenn Williams in den nächsten zwölf Monaten nochmal so ein Malheur passiert.

Warum Sargeants Ausrede nicht anerkannt wurde

Es war nicht die einzige Williams-Angelegenheit, die nach dem Qualifying von den Kommissaren untersucht wurde. Während Albons kontroverse Tracklimit-Strafe rasch feststand, dauerte es etwas länger, um zu ermitteln, ob Logan Sargeant denn nun ein Gelbvergehen begangen hatte oder nicht.

Letztendlich setzte es für den US-Amerikaner eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Positionen sowie zwei Strafpunkte für sein Strafpunktekonto, das kurz vor Saisonende mit sechs von zwölf maximal erlaubten Strafpunkten zu genau 50 Prozent ausgeschöpft ist.

Sargeant hatte während der Gelbphase aufgrund des Drehers von Fernando Alonso ausgangs Kurve 3 Tsunodas AlphaTauri überholt und dabei, so steht es in der Urteilsbegründung der Kommissare, die Geschwindigkeit nicht ausreichend reduziert.

Sargeant verteidigte sich bei der Anhörung, er habe den Eindruck gehabt, Tsunoda sei wegen eines technischen Problems langsam unterwegs, und ihn deshalb überholt. Außerdem habe er vor sich bereits ein Lichtsignal mit einem grünen Freigabesignal gesehen.

Aber die Kommissare blieben hart, denn: "Die Tatsache, dass ein Fahrer ein grünes Lichtsignal oder eine grüne Flagge vor sich sieht, bedeutet nicht, dass er in einer Zone mit gelber Flagge überholen darf. Das Überholen darf erst nach dem Passieren des grünen Lichtsignals oder der grünen Flagge erfolgen."

Sargeant: Verärgert wegen Timing des letzten Runs

Für Sargeant macht die Strafe letztendlich keinen Unterschied, denn weil ihm ohnehin all seine schnellen Runden in Q1 wegen Tracklimits gestrichen wurden (!), wurde er im Endergebnis gar nicht erst gewertet. Nur dank einer Sondergenehmigung der Kommissare darf der Williams-Fahrer überhaupt am Rennen teilnehmen.


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Am Boxenfunk regte er sich dann auch noch über das Timing seiner Runs auf: "Warum fahren wir hinter einer Million Autos raus, Mann?", kritisierte Sargeant seinen Renningenieur. Der versuchte sich zu erklären: "Ich weiß, dass uns das nicht hilft, aber ..." Aber Sargeant fiel ihm wutentbrannt ins Wort: "Alle behindern sich gegenseitig!"

Sargeant ärgert sich im Nachhinein, dass er nicht früher rausgefahren ist: "In der letzten Runde wollte jeder für etwa eine Minute in der Boxengasse anhalten. Ich verlor dabei eine Menge Reifentemperatur, und dann gab es Behinderungen auf der Runde und gelbe Flaggen. Ich hatte nie wirklich eine faire Chance, eine Runde zu fahren. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort", sagt er.

"Wir hätten mit einem sauberen Run ins Q2 kommen müssen. Im Nachhinein betrachtet hätten wir früher fahren müssen, um dem ganzen Schlamassel zu entgehen", analysiert er und ergänzt: "Es ist frustrierend, weil wir an diesem Wochenende ein schnelles Auto hatten, aber keine Zeit hinbekommen haben." Immerhin: "Die Rennpace war gestern nicht allzu schlecht."

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