Abschlusstraining: Wird jetzt Albon zum Verstappen-Herausforderer?
Max Verstappen fährt Bestzeit im dritten Training in Mexiko, Carlos Sainz tobt über Lance Stroll und Williams könnte zum Geheimtipp werden
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich im dritten Freien Training zum Grand Prix von Mexiko in 1:17.887 Minuten die Bestzeit gesichert. Die große Überraschung der Session war aber Williams-Pilot Alexander Albon, der seine starke Leistung vom Freitag mit dem zweiten Platz bestätigte. 0,070 Sekunden hinter Verstappen, aber 0,069 Sekunden vor Sergio Perez im zweiten Red Bull.
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Max Verstappen hat sich im dritten Freien Training die Bestzeit gesichert Zoom Download
Die beiden Mercedes-Piloten fuhren ihre Bestzeiten auf weichen Reifen relativ früh in der Session, und nach den beiden Runs lagen 0,274 Sekunden zwischen George Russell (4.) und Lewis Hamilton (10.). Und das, obwohl Russell am Freitag das erste Training ausgelassen hatte, damit Mercedes-Junior Frederik Vesti fahren konnte.
Anschließend rätselte Hamilton, wo er die Zeit verliert. Laut Renningenieur zwischen den Kurven 4 und 5, im mittleren Geschwindigkeitsbereich. Und dazu noch fünf Hundertstelsekunden am Ausgang von Kurve 6, wo Russell früher ans Gas geht. Als sich der siebenmalige Weltmeister nach seinen Defiziten erkundigte, hörte sich seine Stimme ratlos an.
Von einer "Hamilton-Problematik" will Mercedes-Teamchef Toto Wolff trotzdem nichts wissen: "Ich weiß nicht. Jedes Wochenende haben wir eine Problematik bei einem von den beiden. Das schwingt im Moment von Wochenende zu Wochenende. Das ist glaube ich sehr streckenspezifisch", winkt er im Interview mit Sky ab.
Carlos Sainz (Ferrari/+1,406) belegte am Samstagmorgen den 15. Platz. Er drehte sich beim Versuch, mit weichen Reifen eine persönliche Bestzeit zu setzen, weil er in einer Rechts-Links-Kombination von Lance Stroll im Aston Martin irritiert wurde.
"Dieser Kerl, ehrlich! Dieser Kerl. Wenn das keine Strafe ist! Das kann er im Training nicht machen. Sehr gefährlich, was er da gemacht hat", regte sich Sainz am Boxenfunk auf. Stroll funkte viel gelassener: "Sainz hat sich gedreht. Aber ich bin ihm aus dem Weg gegangen." Ein Zwischenfall, der jetzt von den Rennkommissaren untersucht wird.
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McLaren, am Freitag in den Longruns besonders stark unterwegs, belegte die Positionen 5 (Oscar Piastri) und 8 (Lando Norris); Valtteri Bottas (Alfa Romeo) wurde Sechster, vor Yuki Tsunoda (AlphaTauri). Und Nico Hülkenberg (Haas) sicherte sich mit 1,433 Sekunden Rückstand den 16. Platz.
Wie sich das Kräfteverhältnis dann im Qualifying darstellen wird, ist unberechenbar. Kaum jemand rechnet damit, dass Albon die erste Reihe halten kann - gleichwohl er zu den Geheimtipps auf ein gutes Ergebnis gehört. Wolff analysiert: "Der war in jeder Session so stark, und auch gestern bei den Longruns. Das Auto funktioniert wirklich gut hier."
Umgekehrt wird McLaren tendenziell eher stärker erwartet, als das im Abschlusstraining absehbar war. Keine Rolle spielen wird Haas, wenn es um die Vergabe der ganz vorderen Startplätze geht. Dafür sorgte Kevin Magnussen (19./1,686) mit einem Minizoff mit seinem Renningenieur für Unterhaltung am Boxenfunk.
Zunächst wurde Magnussen gewarnt: "Leclerc, zehn Sekunden." Trotzdem behinderte er den Ferrari-Piloten ein paar Sekunden später, als dieser an ihm vorbeifahren wollte. "Ich wusste nicht, dass er kommt", beschwerte sich Magnussen. Antwort des Renningenieurs: "Ich habe dich gewarnt. Aber dann hast du mich gefragt, ob du eine weitere Runde fahren kannst. Ich kann nicht alles gleichzeitig machen."
Es war nicht die erste verbale Auseinandersetzung der beiden am Samstagmorgen. Die Session war etwa 20 Minuten alt, als Magnussen meldete: "Ich glaube, eins der Räder ist nicht ordentlich montiert. Ich komme rein." Der Renningenieur stutzte: "Wir sehen nichts in den Autodaten, Kev." Was Magnussens Geduld strapazierte: "Vertraut mir!"
"Jaja, darum stoppen wir ja", entgegnete das Team, ehe es am Boxenfunk eine Weile ruhig blieb. Dann wollte der Renningenieur, der in den Daten offenbar immer noch nichts Ungewöhnliches erkennen konnte, wissen: "Was hast du für ein Gefühl?" Was Magnussens Zündschnur endgültig durchbrennen ließ: "Mein Gefühl ist, dass das linke Hinterrad nicht drauf ist!"
Wo kann man den Grand Prix von Mexiko im TV sehen?
Für Hardcore-Fans endet der Formel-1-Tag auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. (Jetzt kostenlos abonnieren!) Am Samstag und Sonntag streamen Host Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll wie gewohnt ab 2:30 Uhr MEZ eine ausführliche Analyse live. Dabei können Kanalmitglieder, die die F1-Show live schauen, im Livechat Fragen an die beiden stellen. (Jetzt Kanalmitglied werden!)
Wer alle Sessions live sehen möchte, der kann das bei Sky tun. Sky zeigt neben Qualifying und Rennen auch alle Freien Trainings in voller Länge. Das Qualifying beginnt am Samstag um 23:00 Uhr deutscher Zeit (Vorberichte ab 22:30 Uhr), das Rennen am Sonntag startet um 21:00 Uhr (Vorberichte bereits ab 19:30 Uhr). (Link: Zur kompletten TV-Übersicht für den Grand Prix von Mexiko!)
Sky zu schauen lohnt sich aber nicht nur wegen der Live-Übertragungen aller Sessions und wegen des Rennens ohne Werbeunterbrechung, sondern auch wegen des hochkarätigen Expertenteams rund um den ehemaligen Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher, der bekanntlich nie darum verlegen ist, die Dinge so auszusprechen, wie er sie denkt. (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten Freien Training bis zur Siegerehrung!)