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Steiners Bitte an Rookie Bearman: Bloß nichts kaputt machen!
Günther Steiner hat Rookie Oliver Bearman vor dessen Trainingsdebüt eingebläut, einfach nur nichts zu beschädigen - Ferrari-Junior ohne konkretes Ziel
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Junior Oliver Bearman wird am Freitag in Mexiko seinen ersten offiziellen Einsatz an einem Formel-1-Wochenende erhalten und das erste Freie Training für Haas bestreiten. Der Brite wird dabei einer von gleich fünf Rookies sein, die einen Stammfahrer in der ersten Session ersetzen dürfen (zur Übersicht der Freitagsfahrer).
Teamchef Günther Steiner hofft dabei vor allem auf eines: dass Bearman das Auto nicht kaputt macht. Das war etwa Antonio Giovinazzi im vergangenen Jahr in Austin passiert, als er das erste Training auf dem Circuit of the Americas für Haas absolvieren durfte.
"Man ist immer ein bisschen nervös", sagt Steiner vor dem ersten Einsatz des Rookies. "Aber er weiß, dass der größte Fehler, den er machen kann, ist, es zu übertreiben."
Steiner habe dem Youngster ausdrücklich klargemacht, dass man immer nach den Dingen beurteilt werde, die man schlecht mache - nicht nach den Dingen, die gut sind.
"Wenn du alles richtig machst, wird sich niemand daran erinnern. Aber wenn du bei deinem ersten Einsatz in einem Formel-1-Auto im FT1 einen Unfall baust, wird das für den Rest deines Lebens in deinem Lebenslauf stehen - wenn du es deswegen überhaupt jemals in die Formel 1 schaffst", so der Südtiroler.
Doch Steiner ist überzeugt, dass Bearman weiß, wie der Sport funktioniert. "Ich denke, er ist klug genug, um zu wissen, dass er keine Dummheiten macht."
Daher erwartet Steiner vom Sechsten der Formel 2 einfach, dass er möglichst viel lernt und keine Fehler macht. "Ich denke, dass im Moment nicht allzu viel Druck auf ihm lastet", sagt er. "Ich denke, er ist in einer guten Position."
Bearman durfte sich aber bereits auf seinen Einsatz vorbereiten und hat bereits einen Test in einem Formel-1-Auto absolviert: In Fiorano durfte er vor einigen Tagen am Steuer eines Ferrari SF21 sitzen.
Bearman: Es gibt nichts zu gewinnen!
Der 18-Jährige sagt, dass die Botschaft von Steiner bei ihm angekommen ist: "Natürlich gibt es an einem Freitag, wie Günther sagte, nichts zu gewinnen", meint er. "Ich muss einfach das Auto heil zurückbringen."
"Aber gleichzeitig freue ich mich darauf, loszulegen, das wird ein Riesenspaß", so Bearman. "Ich bin bereits in Fiorano ein Formel-1-Auto gefahren. Ich habe also einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, Vollgas zu geben. Das wird nur ein weiterer Schritt sein und hoffentlich auch einige nützliche Daten für das Team liefern."
Auf die Frage nach den Zielen von Ferrari für seinen Einsatz, winkt er ab: "Es gibt keine Ziele von irgendjemandem, nicht einmal von mir selbst. Ich denke, es wäre dumm, irgendwelche Erwartungen zu stellen. Mein erstes Ziel ist es, es einfach zu genießen, wirklich."
"Wie wir schon sagten, wurde mir das jetzt oft eingebläut. Es gibt nichts zu gewinnen. Ich muss einfach einen soliden Job machen, mich Schritt für Schritt steigern und es auch genießen. Das ist also mein Ziel."
Test in Fiorano als gute Vorbereitung
Der Test in Fiorano war auch aus anderer Sicht nützlich für ihn: So konnte er sich schon einmal an die Knöpfe am Lenkrad gewöhnen, die komplett anders als in der Formel 2 sind. Zwar ist der Haas ein anderes Auto als der Ferrari, doch die Einstellungen sind recht ähnlich, was ihm hilft.
Allerdings wird er in Mexiko nicht mehr das einzige Auto auf der Strecke sein, was für ihn eine neue Situation sein wird.
Fotostrecke: Top 10: Vergessene Freitagsfahrer der Formel 1
#10 Chanoch Nissany (Minardi 2005): Gut, eigentlich ist der Auftritt des Israeli unvergessen, doch allein wegen seiner Geschichte gehört er hier rein. Nissany beginnt seine Motorsport-Karriere erst im Alter von 38(!) Jahren. Als Testfahrer von Jordan und Minardi kommt er in die Formel 1 und bekommt 2005 in Ungarn die einmalige Chance. Fotostrecke
"Ich denke, der komplizierteste Teil wird für mich die Streckenentwicklung sein. Zu Beginn ist es hier sehr staubig, und durch die Höhenlage ist auch das Gripniveau niedrig", so Bearman weiter. "Die größte Schwierigkeit wird sein, damit zurechtzukommen und zu verstehen, was das Auto braucht."
"Das Hauptziel dieses Wochenendes ist es, die Leute kennenzulernen und ihnen zu zeigen, was ich kann. Und als ein guter Kerl rüberzukommen. Und ja, es hilft, dass ich jung bin, ich habe viel Zeit, um es hierher zu schaffen."