• 27. Oktober 2023 · 13:43 Uhr

Lando Norris: McLaren in Austin viel schlechter, als es das Ergebnis aussagt

Lando Norris erklärt, dass seine Rennpace zuletzt in Austin eigentlich nicht gut genug für Platz zwei gewesen sei - Warum der McLaren-Pilot für Mexiko kaum Hoffnung hat

(Motorsport-Total.com) - Er sei "tatsächlich schon" überrascht gewesen, am vergangenen Wochenende in Austin so gut abgeschnitten zu haben, verrät Lando Norris im Vorfeld des Großen Preises von Mexiko. In den USA war Norris im Sprint zunächst Vierter und im Rennen Dritter geworden.

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Lando Norris konnte das Rennen in Austin in der ersten Hälfte sogar anführen Zoom Download

Wegen der Disqualifikation von Lewis Hamilton ging es für ihn am Sonntag sogar noch bis auf P2 nach vorne. Doch Norris stellt klar, dass die Position eigentlich nicht der Pace entspreche, die McLaren am vergangenen Wochenende gehabt habe.

"Im Qualifying hatte ich nicht erwartet, so weit vorne zu sein, was uns für die Rennen sehr gut aufgestellt hat", so Norris, der im Qualifying am Freitag Zweiter und im Shootout am Samstag Vierter geworden war. Das habe die etwas schwächere Rennpace kaschiert.

"Wenn wir uns die Rennpace ansehen, hatte ich im Vergleich zu einigen anderen Autos eine ziemlich schlechte Rennpace", betont der Brite und erklärt: "Der Ferrari war ziemlich gut, um ehrlich zu sein. Die Astons waren sehr schnell, schneller als ich."

Doch weil die beiden Aston-Martin-Piloten am Sonntag aus der Box starteten, waren sie keine Gegner für McLaren. Bei Ferrari setzte man derweil die Strategie von Charles Leclerc komplett in den Sand, und nach dem Rennen wurde der Monegasse ohnehin disqualifiziert.

Was waren die größten McLaren-Probleme in Austin?

Norris selbst dagegen habe einfach "ein gutes Wochenende" ohne große Fehler gehabt, "wodurch die Dinge noch besser ausgesehen haben", erklärt er. Faktisch sei McLaren aber gar nicht so schnell gewesen. Vor allem die Performance in Kurve 11 sei "schockierend" gewesen.

Kurve 11 ist in Austin die Haarnadel im zweiten Sektor vor der langen Geraden, und Norris erklärt, dass eine "Kombination" aus verschiedenen Dingen dafür gesorgt habe, dass er dort am vergangenen Wochenende immer wieder eine Menge Zeit verloren habe.

"Zum einen ist die Strecke so breit, dass der Abstand von der Einfahrt bis zum Scheitelpunkt sehr, sehr groß ist, was den Bogen der Kurve extrem lang macht. Deshalb will man einen sehr guten Ausgang", erklärt der McLaren-Pilot.


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"Wenn man einen guten Kurvenausgang haben will, muss man in der Lage sein, das Auto früh einzulenken, und das können wir nicht", so Norris, weil der McLaren in langsamen Kurven einfach "sehr, sehr schlecht" sei. "Und auch unsere generelle Traktion ist eine der schlechtesten Dinge, die wir am Auto haben."

Die Traktion auf den Geraden sei "extrem schlecht" im Vergleich zu den meisten anderen, erklärt Norris und ergänzt: "Erschwerend kam hinzu, dass der Asphalt, den wir dort haben, sehr alt ist und der Grip für alle extrem gering war. Der Wind war am Sonntag eher ein Rückenwind."

"All diese Faktoren zusammen machten es [in Kurve 11] schlecht, aber wir waren schon am Samstag dort sehr schlecht", erklärt er und betont, man habe nur in dieser einen Kurve zwei Zehntel oder noch mehr auf die meisten anderen Teams verloren.

Warum Norris für Mexiko pessimistisch ist

Das Problem für Mexiko: Im Autodromo Hermanos Rodriguez gibt es eine Menge langsame Kurven. Norris prophezeit daher: "Ich denke, wir haben zwei sehr harte Wochenenden vor uns, sowohl hier als auch in Brasilien."

Denn neben den langsamen Kurven gibt es noch ein weiteres Problem: "Der Hauptpunkt ist, dass das Auto an diesem Wochenende keine Stärken hat", erklärt Norris. So gebe es in Mexiko kaum mittelschnelle und schnellen Kurven, "wo wir sehr konkurrenzfähig waren."

Dafür gebe es "sehr langsame Kurven im zweiten oder dritten Gang", wo der MCL60 eben besonders schlecht sei. Zudem erinnert Norris daran, dass Mexiko auch in den vergangenen Jahren traditionell keine gute Strecke für McLaren gewesen sei.


Fotostrecke: Austin: Die Fahrernoten der Redaktion

In der Tat ist das beste McLaren-Ergebnis dort ein siebter Platz von Daniel Ricciardo im Jahr 2022, seit das Rennen 2015 in den Kalender zurückkehrte. Er habe zwar "ehrlich gesagt keine Ahnung", ob die besondere Höhenlage McLaren in Mexiko helfen könne.

Auch hier geht Norris aber eher nicht davon aus. Stattdessen erwartet er, dass Mercedes und auch WM-Rivale Aston Martin an diesem Wochenende "sehr konkurrenzfähig" sein werden. Erst in Austin ist McLaren in der WM erstmals am anderen Mercedes-Kundenteam vorbeigezogen.

Im Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt McLaren nun sechs Zähler vor Aston Martin. Sollten die (düsteren) Prognosen von Norris eintreffen, könnte sich das aber bereits an diesem Wochenende wieder ändern.

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