200. Rennen für Hülkenberg: "Keiner wird uns irgendetwas schenken"
Nico Hülkenberg feiert in Mexiko sein 200. Formel-1-Rennen, will aber nicht feiern, sondern weiter arbeiten, um in der Konstrukteurs-WM nicht Letzter zu werden
(Motorsport-Total.com) - Für Nico Hülkenberg ist das Formel-1-Rennen in Mexiko an diesem Wochenende ein ganz besonderes: Der Deutsche feiert nämlich seinen 200. Formel-1-Grand-Prix. Doch Hülkenberg weiß auch: "Es ist keine Zeit, um zu feiern. Es ist Zeit, um zu arbeiten. Denn keiner der Konkurrenten wird uns irgendetwas schenken."
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Gut gelaunt geht Nico Hülkenberg in seinen 200. Formel-1-Grand-Prix Zoom Download
Denn Haas befindet sich noch in einem wichtigen Kampf in der Meisterschaft. Der siebte Platz von Williams scheint mittlerweile weg zu sein, doch an Alfa Romeo, die nur vier Punkte vor Haas liegen, könnte man noch herankommen.
Aber: Haas muss aufpassen, dass man nicht von AlphaTauri auf den letzten Platz verdrängt wird. Denn die haben in Austin fünf Punkte geholt und liegen nur noch zwei Zähler hinter den Amerikanern, die in allen Rennen seit Österreich gerade einmal einen Punkt geholt haben.
Doch der Rennstall wehrt sich und hat in Austin ein neues umfangreiches Upgradepaket mitgebracht, das allerdings nicht der große Wurf gewesen zu sein scheint. In den Qualifyings und im Sprint fuhr man nur hinterher, und erst mit einer Set-up-Änderung am Sonntag wurde es leicht besser. Dafür musste man aber damit leben, aus der Boxengasse starten zu müssen.
"Das hat unser Leben natürlich ein bisschen schwieriger gemacht, war aber rückblickend betrachtet die richtige Entscheidung", sagt Hülkenberg, der am Ende als Elfter knapp außerhalb der Punkte ankam, dabei aber natürlich von den Disqualifikationen von Lewis Hamilton und Charles Leclerc profitierte.
"Wir waren am Sonntag konkurrenzfähiger, und es war der erste Tag, an dem wir positive Zeichen gesehen haben. In Sachen Reifenmanagement war es eines unserer besten Rennen seit einiger Zeit", lobt er. "Wir lernen aber immer noch etwas über das Paket, und ich hoffe, dass da noch etwas kommen wird. Es war positiv."
Fotostrecke: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenbergs Karriere im Autorennsport nimmt 2005 in der Formel BMW ihren Anfang. Allerdings: Zuvor hat der Blondschopf schon als Kind mit seinem Speed auf sich aufmerksam gemacht, als er am Steuer eines Lieferwagens der Firma seines Vaters geblitzt worden ist. Fotostrecke
Und was heißt das für das anstehende Wochenende in Mexiko? "Hoffentlich eine bessere Performance", so der Deutsche, der aber weiß, dass in Mexiko eine völlig neue Herausforderung wartet. "Die Strecke und die Umstände sind anders, immer herausfordernd", sagt er. "Es geht darum, unser Paket zu maximieren und das beste Auto auf die Strecke zu bringen."
Und nebenbei wird noch der 200. Grand Prix von Hülkenberg gefeiert, der dazu sogar einen Spezialhelm ausgepackt hat. "Das ist natürlich ein schöner Erfolg, 200 Rennen zu haben", lacht er. "Im vergangenen Jahr war ich natürlich nicht in einer Position, in der ich das habe kommen sehen. Aber so schnell können sich die Dinge in der Formel 1 ändern."
"Am Ende des kommendes Jahres bin ich nah an 230. Das macht mich glücklich. Ich tue das, was ich mag und wofür ich die Leidenschaft besitze", bewertet er seine aktuelle Situation trotz des sportlichen Misserfolgs positiv. "Es macht einfach Spaß, Teil der Formel 1 zu sein. Vor allem jetzt seit dem Comeback habe ich viel Spaß - mehr als früher."
Natürlich hängt ihm dabei auch immer noch nach, dass er auch nach 199 Rennen immer noch auf ein Podium wartet. Danach gefragt, entgegnet er: "Ich hatte ein paar Möglichkeiten, wo ein Podium in einem Nicht-Topauto möglich gewesen wäre, aber es sind Dinge passiert, die das verhindert haben."
Hülkenberg weiß: "Wenn du nicht in einem Topauto bist, dann kommen diese Möglichkeiten nicht so oft."