• 22. Oktober 2023 · 00:36 Uhr

Keine Spannung um Mitternacht: Max Verstappen gewinnt Sprint in Austin

Max Verstappen hat den Formel-1-Sprint in Austin gewonnen - Nur Lewis Hamilton kann zumindest am Anfang noch mithalten, ist am Ende aber auch chancenlos

(Motorsport-Total.com) - Für die Fans von Max Verstappen hat sich das Wachbleiben gelohnt, für neutrale Formel-1-Zuschauer eher nicht so sehr. Der Weltmeister feierte beim Sprint in Austin, der erst um 0:00 Uhr MESZ gestartet wurde, einen fast komplett ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.

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Max Verstappen konnte Lewis Hamilton und Charles Leclerc hinter sich lassen Zoom Download

Der Red-Bull-Pilot, der von der Pole gestartet war, wehrte beim Start einen Angriff von Charles Leclerc (Ferrari) ab und gewann das Rennen schließlich vor Lewis Hamilton (Mercedes) und dem Monegassen.

Der Start war dabei der heikelste Moment in Verstappens Rennen. "Es war ziemlich eng", gesteht er. Leclerc kam zunächst besser weg, doch Verstappen drückte den Ferrari nach links raus, sodass er die Führung verteidigen konnte. "Zum Glück gibt es vor Kurve 1 eine Menge Platz", so Verstappen.

"Ehrlich gesagt hätte ich es auch so gemacht", sagt Leclerc über das etwas harte Verteidigungsmanöver des Weltmeisters, der selbst betont: "Danach konnten wir unser eigenes Rennen fahren und die Pace etwas kontrollieren. Am Ende hatte ich etwas Spaß und pushte etwas mehr."

Hamilton konnte sich zu Beginn des Sprints einige Zeit im DRS-Fenster des Weltmeisters halten, einen echten Angriff startete er aber nie und musste den Kontakt nach einigen Runden abreißen lassen. Im Ziel lag er fast zehn Sekunden hinter Verstappen.

Warum kam keine Spannung an der Spitze auf?

"Ich habe am Anfang versucht, näher an Max heranzukommen", betont Hamilton. Doch der Red Bull habe einfach zu viel Pace gehabt. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, um das Tempo zu halten, das [Max] während des Rennens vorgelegt hat", so Hamilton.

Leclerc wiederum konnte dahinter Hamiltons Pace nicht mitgehen, sodass keine echte Spannung im Kampf um die ersten drei Positionen aufkam. "Sie waren heute im Renntempo etwas stärker, das hatten wir erwartet", sagt Leclerc über Mercedes.

Trotzdem hatte Hamilton etwas Glück, denn als er Leclerc beim Start am Ausgang von Kurve 1 überholte, wer er eigentlich mit allen vier Rädern neben der Strecke. Die Rennkommissare sprachen allerdings keine Strafe deswegen aus.


Der F1 Sprint in der Analyse

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Im Ziel lag Leclerc schließlich 8,5 Sekunden hinter Hamilton. Dahinter sortierten sich Lando Norris (McLaren), Sergio Perez (Red Bull) und Carlos Sainz (Ferrari) ein. Ein Hauch Spannung kam lediglich ganz am Ende einmal auf, weil Norris plötzlich massiv auf Leclerc aufholte.

Im Ziel lag er weniger als eine Sekunde hinter dem Monegassen, doch für einen Angriff auf den Ferrari war der Sprint schließlich etwas zu kurz. Leclerc-Teamkollege Sainz absolvierte das Rennen als einziger Fahrer auf weichen Reifen.

Die 19 anderen Piloten fuhren alle auf Medium-Pneus. Auf den Softs hatte Sainz in den ersten Runden einen Vorteil, sodass er in der Anfangsphase des Rennens auf P4 lag.
Weil die Reifen am Ende allerdings abbauten, fiel er am Ende noch bis auf Platz sechs zurück.

Warum wurde George Russell schon wieder bestraft?

Die weiteren Punkte gingen an Pierre Gasly (Alpine) und George Russell (Mercedes), der die Ziellinie eigentlich als Siebter überquerte, allerdings eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam, weil er Oscar Piastri (McLaren) einmal neben der Strecke überholt hatte.

Der Brite hatte bereits beim Shootout zuvor eine Gridstrafe kassiert, weil er Leclerc im Weg gestanden hatte. Im Sprint folgt die nächste Sanktion, wobei seine Aktion etwas an die des Teamkollegen beim Start erinnerte. Im Gegensatz zu Hamilton wurde er jedoch bestraft.

"Beide Strafen [im Shootout und Sprint] waren fair", gesteht Russell selbst. Glück im Unglück: Im Ziel lag er (nach seiner Strafe) noch 0,3 Sekunden vor Alexander Albon (Williams) und konnte dadurch P8 und zumindest noch einen Punkt retten.

Was war weiter hinten im Feld los?

Während an der Spitze keine Spannung aufkam, gab es weiter hinten im Feld durchaus Überholmanöver - viele davon gegen Piastri. Der McLaren-Pilot war von Platz fünf gestartet, landete im Ziel aber nur auf P10 und rund 24 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Ein Grund dafür dürfte der Start gewesen sein, bei dem er eine leichte Berührung mit Sainz hatte und sein Auto wohl etwas beschädigt wurde. "Ich hatte einfach überhaupt keinen Grip", berichtet der Australier selbst. Er blieb nach seinem Sprintsieg in Katar dieses Mal ohne Punkte.

Ebenfalls ohne Punkte blieb Nico Hülkenberg. Der einzige deutsche Pilot kam auf P15 und hatte keine Chance, Zähler mitzunehmen. "Ich konnte das [Tempo] nicht mitgehen, was die vorgegeben haben vorne", erklärt er bei Sky.

Teamkollege Magnussen lieferte sich einen harten Kampf mit Guanyu Zhou (Alfa Romeo), bei dem der Chinese ebenfalls eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt, weil er sich einmal abseits der Strecke einen Vorteil verschaffte. Um Punkte ging es bei dem Duell allerdings nicht.

Zhou und Magnussen landeten am Ende hinter Valtteri Bottas (Alfa Romeo) auf den Positionen 17 und 18, noch langsamer war lediglich Lokalmatador Logan Sargeant, der die Zielflagge als 19. und damit Letzter sah.

Der einzige Ausfall im Sprint über 19 Runden war Lance Stroll (Aston Martin). Der Kanadier meldete am Funk Probleme mit den Bremsen und stellte sein Auto kurz vor Ende an der Box ab. Punkte hätte er aber ohnehin nicht geholt. Teamkollege Fernando Alonso ging als 13. ebenfalls leer aus.

Haben die neuen Tracklimits ihren Zweck erfüllt?

Vor dem Sprint-Shootout wurden die Tracklimits in den Kurven 9, 12 und 19 etwas ausgedehnt. Während das im Shootout auch half und lediglich eine Rundenzeit gestrichen wurde, wurden im Sprint selbst satte 17 Runden gestrichen. Eine Strafe handelte sich deswegen aber kein Fahrer ein.

Wird das Rennen spannender als der Sprint?

Zumindest ist die Ausgangslage eine andere, weil Sprintsieger Verstappen am Sonntag nur von Startplatz sechs ins Rennen gehen wird. Einen Durchmarsch wie am Samstag wird es für den Weltmeister im Grand Prix über 56 Runden also nicht geben.

"Der Start von P6 wird ein bisschen anders sein als heute. Aber das macht es interessant. Hoffentlich können wir morgen ein bisschen Spaß haben, ein paar Überholmanöver zeigen, und natürlich wollen wir gewinnen", betont Verstappen selbst.

Helmut Marko warnt bei Sky: "Vor allem Norris, wenn er freie Fahrt hat, ist sehr schnell. Den sehe ich morgen eigentlich als unseren Hauptkonkurrenten." Norris wird am Sonntag von Platz zwei ins Rennen gehen, auf der Poleposition steht dann Leclerc.

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