Punkte für Alfa Romeo: Jetzt wirken die Updates endlich!
Durchbruch beim Alfa-Romeo-Formel-1-Team: Beim Großen Preis von Katar kommt man gleich mit beiden Fahrern in die Punkte und visiert nun P7 in der Team-WM an
(Motorsport-Total.com) - Mit gleich 6 Punkten beim Formel-1-Rennen in Katar hat sich das Alfa-Romeo-Team in der Konstrukteurswertung an Haas für Platz 8 vorbeigeschoben. Mit den stetig steigenden Ausschüttungen von Liberty Media an die Teams könnte der Auftritt des Schweizer Teams in der Wüste somit einen zweistelligen Millionenbetrag wert gewesen sein.
© Motorsport Images
Valtteri Bottas im Duell mit Lance Stroll beim Großen Preis von Katar Zoom Download
Dass Valtteri Bottas und Guanyu Zhou auf den Plätzen 8 und 9 ins Ziel kamen, haben sie vor allem der Strategie zu verdanken, doch auch die in Singapur eingeführten Updates scheinen ihre volle Wirkung nun zu zeigen. Zudem haben die heißen Bedingungen die Aufwärmprobleme der Reifen bei Alfa Romeo begünstigt.
"Es war ein wirklich sauberes Rennen, wir hatten eine gute Strategie", sagt Bottas, der schon während der Safety-Car-Phase in Runde 3 zum Reifenwechsel kam und von da an das Rennen mit einer Zweistoppstrategie beenden konnte. Pirelli schrieb aufgrund der Reifenprobleme eine maximale Stintlänge von 18 Runden vor, womit es bei 57 Rennrunden genau 3 Runden für eine reine Zweistoppstrategie zu viel gab.
Bottas über Strategie: Das war der schnellste Weg ins Ziel!
Durch den Stopp unter dem Safety-Car hielt sich der Zeitverlust des ersten Reifenwechsels aber stark in Grenzen. Mit einem Boxenstoppdelta von 26 Sekunden liegt Katar am höheren Ende in der Formel-1-Saison 2023 und den Daten zufolge wäre eine Zweistoppstrategie 10 Sekunden über die Renndistanz schneller gewesen, sofern sie erlaubt gewesen wäre.
"Natürlich fühlte es sich etwas seltsam an, nach drei Runden von einer guten Position aus in die Box zu kommen", fügt Bottas hinzu. "Aber am Ende bedeutete das, dass alle anderen Stints gleich lang waren. Wir dachten, das wäre der schnellste Weg zur Zielflagge, und so war es auch."
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Allerdings gesteht Bottas auch etwas Glück ein. Die Topfahrer Carlos Sainz und Lewis Hamilton konnten das Rennen nicht beenden, geschweige denn überhaupt anfangen nach dem Benzinleck beim Spanier und den Startunfall der beiden Mercedes in der ersten Kurve und auch Guanyu Zhou hat seine beiden Punkte aufgrund diverser Tracklimit-Strafen für andere Mittelfeldfahrer zu verdanken.
"Wir hatten in gewisser Weise Glück, denn Lewis fiel aus, und auch Sainz war nicht am Start", so Bottas. "Also ja, sonst wäre es schwierig geworden. Aber manchmal braucht man eben auch ein bisschen Glück. Und heute haben wir einfach alles richtig gemacht. Und sogar Zhou, der als Letzter gestartet und 10. geworden ist. Ich denke, er hatte ein tolles Rennen."
Bottas sieht Luft nach oben: Alfa Romeo steht auf den Geraden
Der Einzug in Q3 am Freitag - eine absolute Seltenheit für Alfa Romeo in dieser Saison, da man vor Katar mit beiden Autos zusammen nur 3 Mal das letzte Qualifyingsegment erreichte - zeigt jedoch, dass sich die Updates positiv auf den C43 ausgewirkt haben.
"Das hilft definitiv ein wenig", meint Bottas. "Aber wir haben trotzdem noch zu viel Luftwiderstand. Ich glaube, wir sind wahrscheinlich immer noch die Langsamsten auf der Geraden. Daran müssen wir also arbeiten." Die Daten belegen Bottas' Aussage. Rund 14 km/h fehlten dem Alfa Romeo in der Geschwindigkeitsmessung auf das schnellste Team, Aston Martin. Keiner war langsamer, obwohl Alpine ähnlich zu kämpfen hatte.
Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi will sich jedoch auf das Positive konzentrieren: "Heute Abend konnten wir das Rennen abliefern, das wir uns seit langem gewünscht hatten. Wir wussten, dass wir das Potenzial hatten, in die Punkte zu fahren, aber wir mussten das perfekte Rennen fahren, um dieses Ergebnis zu erreichen. Die Strategie stimmte, die Boxenstopps waren fehlerfrei und die Fahrer lieferten zwei solide Leistungen ab, indem sie von der ersten bis zur letzten Runde ohne Fehler gepusht haben."
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"Es ist eine schöne Belohnung für all die Arbeit, die das Team in Hinwil, unser Rennteam hier und Ferrari geleistet haben: Wir bringen immer wieder neue Upgrades auf die Strecke, während wir gleichzeitig in der Fabrik, in der Simulation und an der Strecke unermüdlich daran arbeiten, die Leistung unseres sich entwickelnden Pakets zu verstehen und herauszuholen."
"Jetzt müssen wir einen weiteren Schritt nach vorne machen und auf dem Fundament aufbauen, das wir heute Abend gelegt haben, um uns als Team für den Rest der Saison weiter zu entwickeln. Unser Ziel bleibt der 7. Platz in der Meisterschaft, das werden wir immer wieder betonen."
"Es wird schwierig werden, es wird ein Kampf, aber wir haben die Leute, die Fahrer und das Engagement, das wir dafür brauchen. Es wird hart, natürlich - aber wir werden es auch unseren Konkurrenten schwer machen."
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Auf den 7. Platz von Williams fehlen Alfa Romeo aktuell 7 Punkte, doch möglicherweise hat das Schweizer Team das Momentum nun auf seiner Seite. "Es ist definitiv ein Schub", sagt Bottas. "Wir haben die Lücke auf jeden Fall ein wenig geschlossen."
"Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt definitiv Fortschritte gemacht haben und die Upgrades endlich zu 100 Prozent verstehen. Natürlich ist das nächste Rennen wieder eine ganz andere Strecke, aber es scheint, dass wir diese Woche definitiv etwas kompetenter waren."