Nico Hülkenbergs Startpanne in Katar: "Habe es einfach verkackt!"
Nico Hülkenberg erklärt, wie es zu seiner Strafe in Katar kommen konnte, obwohl er von seinem Team sogar mehrfach auf die Situation beim Start hingewiesen wurde
(Motorsport-Total.com) - "Ich habe es einfach verkackt, da brauchen wir nicht drum herumreden", gesteht Nico Hülkenberg nach dem Großen Preis von Katar 2023 bei Sky. Gemeint ist der Start, bei dem sich der Deutsche eine völlig unnötige Zehn-Sekunden-Strafe einhandelte.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg verpasste die Punkte in Katar am Ende sehr deutlich Zoom Download
Was war passiert? Hülkenberg hatte sich als 14. qualifiziert und hätte damit in der Startaufstellung hinter Carlos Sainz (Platz 12) stehen sollen. Doch der Spanier konnte nicht am Rennen teilnehmen, weil vor dem Start ein Defekt an seinem Ferrari entdeckt wurde.
Der zwölfte Startplatz hätte also frei bleiben müssen. Hülkenberg wird drei Minuten vor dem Start sogar am Funk von seinem Renningenieur noch einmal darauf hingewiesen, dass er hinter Lando Norris (Platz 10) eine Position frei lassen soll.
Während der Aufwärmrunde folgt noch einmal der Hinweis am Funk: "Denk daran, den leeren Platz hinter Norris vor dir frei zu lassen." Doch genau das macht Hülkenberg nicht. Er fährt eine Position zu weit nach vorne und handelt sich damit eine Zehn-Sekunden-Strafe ein.
Hülkenberg: Zu sehr an normale Abläufe gewöhnt
"Es ist irgendwie eine komische Situation, wenn da vorne auf einmal doch kein Auto ist. Man ist es einfach so gewöhnt, immer aufzuschließen", erklärt der Deutsche seinen Fauxpas. Es sei "ganz schlicht und einfach" sein Fehler gewesen, gesteht er.
"Ein Schlampigkeitsfehler", findet ORF-Experte Alexander Wurz und erklärt: "Speziell einem Fahrer wie Hülkenberg sollte es nicht passieren." Denn der Deutsche zählt mit seinen 36 Jahren und fast 200 Grand-Prix-Starts zu den erfahrensten Piloten im Feld.
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Die Strafe sei "nicht gerade hilfreich" gewesen, erklärt auch Teamchef Günther Steiner, denn danach habe man "keine Chance" mehr gehabt, noch in die Punkte zu fahren. Tatsächlich liegt Hülkenberg zu Beginn des Rennens noch in den Top 10.
Doch als er erstmals an die Box kommt, und dabei seine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen muss, fällt er anschließend auf den letzten Platz zurück. Das Rennen beendet er schließlich auf Position 16. Kein Ertrag also in einem körperlich anstrengenden Rennen.
Hitze in Katar: "Dagegen ist Singapur ein Furz"
"Es war am Limit heute. Extrem heiß, extrem physisch", berichtet Hülkenberg und erklärt, es sei "definitiv für mich das heißeste Rennen meiner Karriere und auch das physisch anstrengendste" gewesen, "obwohl ich die meiste Zeit alleine für mich gefahren bin."
"Im Zweikampf geht die Intensität ja nochmal hoch", erinnert er und erklärt, dass die Bedingungen "sehr, sehr extrem" gewesen seien. Der Haas-Pilot berichtet: "Dieser neue Asphalt hier hat so viel Grip, die Pace ist so hoch, die Fliehkräfte sind so hoch."
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"Dazu hier die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ... Dagegen ist Singapur ein Furz", stellt er klar und betont: "Aktuell brauche ich irgendwie drei Tage Eistonne und muss erstmal klarkommen auf alles. Dann sortieren wir uns neu."
Denn beim nächsten Rennen in Austin wird der VF-23 "neue Teile" bekommen, erinnert er. Da es aber wieder ein Sprint-Wochenende sei, werde es "hart, das direkt auf den Kopf zu treffen oder perfekt umzusetzen", vermutet er. "Aber besser Updates als keine", stellt er klar.