• 09. Oktober 2023 · 00:34 Uhr

50.000 Euro Geldstrafe: So bewertet die FIA den Hamilton-Russell-Crash!

Zwar bekommt Lewis Hamilton für den Unfall in Katar keine zusätzliche Strafe, allerdings wird ein anschließendes Fehlverhalten mit einer hohen Geldstrafe belegt

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn die meisten Experten Lewis Hamilton die Hauptschuld für den Unfall mit seinem Teamkollegen George Russell in der ersten Runde des Formel-1-Rennens in Katar geben und auch der Brite selbst zugibt "zu 100 Prozent" schuld zu sein, bekommt der Mercedes-Pilot von den Rennkommissaren keine weitere Strafe aufgebrummt - zumindest nicht für diesen Vorfall.

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Lewis Hamilton muss zahlen, weil er über die Strecke gelaufen ist Zoom Download

Allerdings muss der siebenmalige Weltmeister für eine andere Aktion im Anschluss eine saftige Geldstrafe von 50.000 Euro zahlen, bei der die Hälfte aber zur Bewährung ausgesetzt ist.

Hamilton war am Start in Doha mit seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell aneinandergeraten, weil er diesem in Kurve 1 keinen Platz ließ. Hamilton wollte auf der Außenbahn an Russell und Max Verstappen vorbei, fuhr dabei aber zu weit nach innen und sorgte dafür, dass Russell zwischen ihm und Verstappen eingeklemmt wurde.

"Wenn man von Schuld sprechen kann, war es die von Lewis Hamilton", sagt Sky-Experte Ralf Schumacher. "Er lenkt ein und lässt George Russell zu wenig Platz, da dieser nicht rübergehen konnte. Schade, denn beide Mercedes waren stark und haben gute Punkte weggeworfen."

Auch für Alexander Wurz ist die Schuldfrage im ORF klar: "Der Teamkollege kann sich nicht in Luft auflösen, den kann er nicht zwingen zum Zurückstecken", so der Österreicher. "Und so muss er sich mehr als die Hälfte, fast gänzlich, diesen Unfall auf seine Kappe schneiden."

Keine Strafe für den Unfall

Ex-Pilot Nico Rosberg sieht die Schuld zumindest in Teilen auch beim Mercedes-Team, wie er gegenüber Sky sagt: "Sie haben den hinteren Fahrer auf weiche Reifen gesetzt. Lewis Hamilton muss mit diesen Reifen etwas probieren", glaubt er, dass Mercedes die Situation heraufbeschworen hat.

"Die Schuld am Kontakt liegt bei Lewis, er hat ihm einfach zu wenig Platz gelassen. Vielleicht wäre er ansonsten mit seinem Grip sogar noch außen an Max Verstappen vorbeigekommen", so der Deutsche.

Doch wo die Schuldfrage so eindeutig geklärt zu sein scheint, müsste doch auch die passende Strafe dazu kommen, oder? Nein, denn die Rennkommissare entschieden sich, keine weitere Sanktion gegen den Briten auszusprechen.

"Obwohl man argumentieren kann, dass Auto 44 die Hauptschuld trägt, entscheiden die Sportkommissare in Anbetracht der Tatsache, dass sich der Vorfall in Runde 1 ereignete und mehrere Fahrzeuge beteiligt waren, dass der Vorfall als typischer "Runde 1, Kurve 1"-Vorfall anzusehen ist und kein Fahrer die alleinige Schuld trägt", heißt es in der Begründung.

"Daher werden keine weiteren Maßnahmen ergriffen."

Über Strecke gelaufen: 50.000 Euro Strafe

Ganz ohne Strafe kommt Hamilton aber nicht davon. Denn weil er nach dem Unfall über die Strecke gelaufen war, muss er eine Geldstrafe von 50.000 Euro zahlen. 25.000 Euro werden allerdings bis Saisonende auf Bewährung ausgesetzt, sollte sich kein weiterer ähnlicher Vorfall ereignen.

Das Laufen über die Strecke stellt einen Verstoß gegen Artikel 26.7 b) des Sportlichen Reglements der Formel 1 dar. Darin ist festgelegt, dass niemand zu bestimmten Zeiten die Strecke oder die Boxenein- und -ausfahrt betreten darf - abgesehen von gewissen Ausnahmen. Fahrer brauchen dafür eine Erlaubnis eines Sportwartes.

Die Kommissare vermerken dazu: "Nach einem Unfall in der ersten Runde verließ der Fahrer von Auto 44 sein Fahrzeug im Kiesbett und lief zurück zu den Boxen. Dabei überquerte er die Strecke, die zu diesem Zeitpunkt 'live' war, und erreichte den inneren Rand der Strecke, nur wenige Sekunden bevor Auto 63 (Russell; Anm. d. Red.) mit hoher Geschwindigkeit nach der Ausfahrt aus den Boxen eintraf."

"Anschließend lief er weiter an der Strecke entlang, bis er schließlich die Strecke verließ."

Zusätzliche Verwarnung für Hamilton

Allerdings soll sich Hamilton während der Anhörung "sehr entschuldigend" gezeigt haben und eingeräumt haben, "dass die Situation sowohl für ihn als auch für die herannahenden Fahrer sehr gefährlich gewesen sein könnte", so die Kommissare.

"Die Stewards bekräftigten die Tatsache, dass das Überqueren einer 'Live'-Strecke zu äußerst gefährlichen Situationen führen kann und dass die Fahrer dabei sehr vorsichtig sein müssen", heißt es weiter.


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Neben der Geldstrafe bekam Hamilton auch noch eine offizielle Verwarnung von den Kommissaren - seine erste im Jahr 2023. Allerdings hat die keine unmittelbaren Auswirkungen, denn erst bei der fünften Verwarnung innerhalb einer Saison wird ein Fahrer zehn Startplätze zurückversetzt.

Zudem müssen von den fünf Verwarnungen vier für ein Fahrvergehen ("Driving") ausgesprochen worden sein. Die Verwarnung gegen Hamilton war dabei ein sogenanntes Non-Driving-Vergehen (zur Übersicht aller Strafen 2023).

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