• 08. Oktober 2023 · 21:44 Uhr

Lewis Hamilton nimmt Unfall auf sich: "100 Prozent meine Schuld"

Lewis Hamilton und George Russell kollidierten in der ersten Kurve des Formel-1-Rennens von Katar miteinander - Wurz sieht die Schuld eher bei Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Mercedes lässt Erinnerungen an das Spanien-Rennen 2016 wach werden: Damals räumten sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg gegenseitig nach dem Start ab, doch während die beiden da noch bis Kurve vier gekommen waren, kollidierten Hamilton und George Russell in Katar schon in der ersten Kurve.

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Der gestrandete Mercedes von Lewis Hamilton Zoom Download

Hamilton war von Startplatz drei mit seinen Soft-Reifen gut weggekommen und hatte Russell und Polesetter Max Verstappen in Kurve 1 angegriffen. Auf der Außenbahn wollte er an beiden vorbeifahren, wobei es zur Kollision mit Russell kam, der zwischen ihm und dem Red Bull eingequetscht war.

Während sich Hamilton ins Kiesbett drehte und ausschied, fuhr Russell mit beschädigtem Auto weiter und musste an die Box kommen. "Verdammte Hölle", schimpfte Russell. "Come on! Was zur Hölle?"

Wenig später wurde er aber ein wenig reflektierter: "Es tut mir leid, Jungs. Ich habe nicht einmal nach hinten geschaut", sagte er. "Ich war einfach nach vorne fokussiert, und er ist einfach aus dem Nirgendwo gekommen. Ich war total im Sandwich."

Hamilton sagte lediglich, dass er von seinem eigenen Teamkollege abgeschossen wurde, doch Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz sieht die Schuld hingegen beim siebenmaligen Weltmeister.

"Lewis spekuliert damit, dass George nachgibt und sich einordnet, aber das hat er nicht gemacht", analysiert der Österreicher im ORF. "Ich würde die Schuld prozentmäßig mehr bei Lewis sehen. Er hat zu wenig Platz gelassen."

Hamilton nimmt Schuld auf sich

Nach Sicht der Bilder räumt auch Hamilton selbst ein, dass er der Hauptverantwortliche für den Vorfall ist: "Es tut mir für das Team sehr leid. Wir hatten eine Möglichkeit auf gute Punkte", sagt er gegenüber Sky.

"Im Eifer des Gefechts habe ich nicht verstanden, was passiert ist. Ich habe einen Schlag von hinten bekommen, aber ich denke nicht, dass George irgendwo hin konnte", gibt er zu. "Es war einfach eine unglückliche Situation. Ich muss die Verantwortung übernehmen."

"Alle arbeiten unglaublich hart, von daher ist es unheimlich enttäuschend, wenn so etwas passiert", hadert er. "Ich hoffe, dass es George noch in die Punkte schafft. Ich werde ihn dabei unterstützen."

Und: Auch auf X meldete sich Hamilton zu Wort und entschuldigte sich: "Ich habe mir die Wiederholung angesehen, und es war zu 100 Prozent mein Fehler", schreibt er. "Und ich übernehme die volle Verantwortung. Ich entschuldige mich bei meinem Team und bei George".

Übrigens, selbst Motorsportchef Toto Wolff, der nicht an der Strecke ist, schaltete sich nach dem Vorfall zu Russell in den Funk, nachdem dieser noch einmal betonte, dass er das Replay auf den TV-Screens gesehen habe und nichts machen konnte.

"George, wir fahren jetzt", sagte Wolff. "Machen wir das Beste daraus."

Russell: Reden und alles ist gut

Das tat Russell am Ende auch und holte noch den vierten Platz nach Hause. Er sagt im Anschluss, dass er keinen Groll gegen Hamilton hegt. "Natürlich haben wir beide die Möglichkeit, auf dem Podium zu stehen, und natürlich ist nichts in beide Richtungen beabsichtigt", sagt er gegenüber Sky.

"Diese Autos sind so schwer zu sehen, wenn man in diesen großen toten Winkeln fährt. Wir haben beide so viel Respekt voreinander, also werden wir das schon überstehen", so Russell. "Ich bin mir sicher, dass wir miteinander reden werden und dass alles gut wird."


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Über das Szenario hatte man sich im Vorfeld auch unterhalten, weil klar war, dass Hamilton auf weichen Reifen nach vorne schießen könnte. "Ich hatte am Vormittag noch gesagt, ich will, dass wir beide auf das Podium fahren", so Russell.

"Mein Ziel lautet jetzt, P2 für das Team zu holen. Wir hatten auch [über das Szenario] gesprochen, dass Lewis in Kurve 1 nach vorne gelangt. Aber wie ich schon sagte: Es war einfach eine sehr schwierige Situation. Wir können trotzdem viel Positives mitnehmen."

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