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Katar: Entscheidung über Pirelli-Auflagen fällt erst am Sonntagnachmittag
Ob das Formel-1-Rennen von Katar unter Auflagen von Pirelli stattfinden muss, wird sich erst am Sonntagnachmittag entscheiden - Analyse nach dem Sprintrennen
(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung, ob es beim Großen Preis von Katar 2023 aufgrund von Sicherheitsbedenken bei den Reifen zu einer vorgeschriebenen Stintlänge kommt, wird erst nach einem Treffen mit den Formel-1-Teamchefs am Sonntagnachmittag fallen.
Als sich das Formel-1-Fahrerlager am Samstagmorgen vor dem Sprinttag in Katar füllte, gab die FIA bekannt, dass Pirelli nach einer Analyse der Reifen, die im Training am Freitag mehr als 20 Runden absolviert hatten, ein ernsthaftes Risiko für potenziell dramatische Reifenschäden im Rennen am Sonntag festgestellt habe.
In dieser Mitteilung wurde angekündigt, dass Pirelli den Zustand der Reifen während des 19-Runden-Sprintrennens am Samstag analysieren würde, das mit veränderten Tracklimits in zwei der Kurven stattfand, in denen die erhöhten, pyramidenförmigen Randsteine die Reifen besonders beanspruchten.
Zusammen mit der langen Zeit und den hohen Geschwindigkeiten, die die Fahrer auf dem Losail Circuit auf den Randsteinen verbrachten, führte dies im Training zu dem Problem, dass sich die Seitenwände zwischen der Lauffläche und den Karkassensträngen ablösten.
Sollte Pirelli feststellen, dass das Problem auch nach dem Umbau der Strecke weiter besteht, werden für den Grand Prix am Sonntag eine Begrenzung der Stintlänge und drei Boxenstopps vorgeschrieben, um das Risiko von Reifenschäden - insbesondere in einer der vielen Hochgeschwindigkeitskurven des Kurses - zu vermeiden.
Nach dem Sieg von Oscar Piastri im Sprintrennen vor dem frischgebackenen Weltmeister von 2023, Max Verstappen, führte Pirelli diese Analyse durch.
Teams werden 14 Uhr informiert
Erschwerend kam hinzu, dass das Sprintrennen drei Safety-Car-Phasen beinhaltete, was bedeutete, dass die verwendeten weichen und mittleren Reifen nicht über die erwartete volle Stintlänge unter grüner Flagge gefahren wurden.
In jedem Fall entschied die FIA, das Ergebnis der Pirelli-Untersuchung - bei der die Reifen aufgeschnitten werden, um das volle Ausmaß der Schäden an den Reifenflanken festzustellen - erst bekannt zu geben, nachdem sie alle Teams am Sonntag um 14 Uhr Ortszeit in Katar über die Situation informiert hat.
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Die Teams erfuhren von den anfänglichen Befürchtungen bezüglich der Reifen erst, als die Situation am Samstagmorgen den Medien mitgeteilt wurde.
Weder die Teamingenieure noch die Fahrer waren am Freitag auf mögliche Probleme mit den Reifen gestoßen, da die Situation erst bekannt wurde, als die ersten Reifen im Rahmen der für Pirelli typischen Analyse nach dem Training am Freitagabend aufgeschlitzt wurden.
Einige Fahrer - darunter auch Carlos Sainz von Ferrari - äußerten sich frustriert darüber, dass sie die Reifensituation erst über Medienberichte erfahren mussten.
Was Pirelli nach dem Samstag sagt
In einer Pressemitteilung nach dem Sprintrennen erklärte Pirellis Motorsportdirektor Mario Isola: "Es war ein besonders arbeitsreicher Tag für Pirelli."
"Wie bereits erwähnt, haben wir bei unserer üblichen Analyse gestern Abend nach dem Freien Training festgestellt, dass einige Reifen, die 20 Runden oder mehr absolviert hatten, Anzeichen von Mikrorissen in der Seitenwand zwischen der oberen Gummimischung und den Karkassensträngen aufwiesen."
"Diese wurden vermutlich dadurch ausgelöst, dass die Fahrer immer wieder über Randsteine gefahren sind, vor allem in den Kurven 12 und 13."
"Wir haben sofort die FIA informiert, die daraufhin Maßnahmen ergriffen hat, indem sie die Tracklimits in diesen Kurven geändert und ein zusätzliches Training vor dem Sprint-Shootout angesetzt hat, damit die Fahrer die neuen Linien in diesem Streckenabschnitt testen können."
"Wie an jedem Rennwochenende analysieren wir jetzt die Daten, die wir am Ende des Tages zurückbekommen. Sobald dies abgeschlossen ist, werden wir die Ergebnisse an die FIA weiterleiten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen für den morgigen Grand Prix ergreifen."
"Im Hinblick auf den morgigen Tag ist es nicht sinnvoll, über Strategien zu spekulieren, da wir das Ergebnis unserer laufenden Analyse abwarten müssen, um zu sehen, ob es irgendwelche reglementarischen Auswirkungen auf das Rennen geben wird."