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Nico Hülkenberg: Keine Strafe nach Dreierkollision mit Ocon und Perez
Wie Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg die Dreierkollision zwischen ihm, Esteban Ocon und Sergio Perez einschätzt und wen er dafür in der Verantwortung sieht
(Motorsport-Total.com) - Treffen sich drei Formel-1-Fahrer in Kurve 2, aber witzig findet das keiner der Beteiligten: Denn für Nico Hülkenberg von Haas, Esteban Ocon von Alpine und Sergio Perez von Red Bull endete der Formel-1-Sprint in Katar nach einer Dreierkollision vorzeitig in Runde elf. Alle drei mussten ihre Fahrzeuge mit Schäden abstellen.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg kam nach einem Crash im Sprint nicht ins Ziel in Katar Zoom Download
Wie es dazu gekommen ist? Hülkenberg und Ocon duellierten sich ausgangs Kurve 1 auf der linken Fahrbahn-Seite um P8, Perez fuhr rechts daneben. Von ganz links ließ sich Ocon vor Kurve 2 nach innen tragen und auch Hülkenberg zog nach rechts, hatte aufgrund von Perez aber kaum Spielraum. Dann stießen erst Ocon und Hülkenberg zusammen, kurz darauf krachte Ocon auch mit Perez zusammen.
Schon direkt nach dem Aussteigen im Kiesbett warf Perez die Hände hoch, so als wollte er fragen, was genau passiert sei. Später sagte er schlicht: "Falsche Zeit, falscher Ort. Es gab leider eine Berührung und ich bezahlte den Preis dafür."
Was Ocon und Hülkenberg zum Unfall sagen
Ocon spricht von einem "unglücklichen Zwischenfall", den er aber als "Rennunfall" einstuft. Denn er habe zwar "Nico klar gesehen", nicht aber Perez. "Sergio konnte ich in dem Moment unmöglich sehen", erklärt Ocon. "Und in dieser Kurve sind drei Autos nebeneinander leider keine gute Idee."
Hülkenberg kann sich dieser Einschätzung anschließen und meint: "Ich wurde eingeklemmt. Sehr viel mehr gibt es nicht zu sagen. Es ging alles sehr schnell und es war sehr unglücklich."
Er sei "Seite an Seite" mit Ocon auf Kurve 2 zugefahren. "Ich kämpfte gegen ihn und sah hauptsächlich ihn. Checo sah ich erst sehr spät, unmittelbar vor der Berührung. Ich wusste, es würde eng werden, und ich versuchte noch zurückzustecken, aber es war zu spät." Der Crash und die damit verbundenen Ausfälle seien "sehr unglücklich für alle drei", so Hülkenberg.
Ob er Ocon als Auslöser der Kollision wahrgenommen habe? Hülkenberg verneint und sagt bei Sky: "Ich würde ihm gerne die Schuld geben, aber ich glaube, das geht nicht in diesem Fall. Ich glaube nämlich nicht, dass er Checo [Perez] sehen konnte. Deshalb dachte er wahrscheinlich, ich hätte noch Platz nach rechts, aber dem war nicht so." Es sei "einfach sehr, sehr unglücklich gelaufen".
Warum es keine Strafe gab
Das sehen auch die Rennkommissare so, die nach dem Unfall keine Strafe für einen der beteiligten Piloten aussprachen. In ihrem Urteil erklären sie ebenfalls, dass Ocon nicht gewusst habe, dass Perez auf der rechten Seite von Hülkenberg gewesen sei, und dass er diesen auch nicht habe sehen können.
Wörtlich heißt es weiter: "Die Stewards stellen fest, dass Auto 31 [Ocon] sich in einer Weise bewegte, die es den Autos 31 und 27 [Hülkenberg] ermöglicht hätte, nebeneinander durch die Kurve 2 zu fahren, wenn Auto 11 [Perez] nicht da gewesen wäre."
Ocon habe also, in dem Glauben, dass Perez nicht da sei, keine ungewöhnliche Linie gewählt. "Unter Berücksichtigung all dieser Umstände kommen die Sportkommissare zu dem Schluss, dass keinen Fahrer die volle oder überwiegende Schuld an der Kollision trifft", heißt es.
Die Rennkommissare schließen ihr Urteil mit dem Fazit ab: "Der Vorfall wird als Rennzwischenfall gewertet und es werden keine weiteren Maßnahmen ergriffen."
Verpasste Punktechance für Haas in Katar
Letztendlich sei es aus Haas-Sicht einfach "frustrierend", betont Hülkenberg. "Unser Rennen auf Medium sah nämlich gut aus. Ich denke, wir hätten ein, zwei Punkte mitnehmen können. Deshalb ist es natürlich frustrierend für uns. Denn unsere Chance war der Samstag. Wir hatten eine sehr, sehr gute Ausgangslage, und ich glaube, es wäre noch was gegangen. Aber leider ist dieser Zwischenfall passiert."
Hülkenberg war von Startplatz sieben mit der konservativen mittleren Reifenmischung losgefahren und hatte in den ersten Runden einige Positionen an Soft-Starter verloren, sich aber in Schlagdistanz zu den Punkterängen gehalten. Er habe es mit dem Haas VF-23 "auf den Punkt gebracht" und sich wohlgefühlt, erklärt er.
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"Ich glaube, wir haben es in Anbetracht der Umstände ganz gut umgesetzt. Wir haben ja ein Auto, das praktisch seit einer halben Saison kein Update gekriegt hat." Umso mehr hätte für ein Punkteergebnis bedeutet, zumal Hülkenberg seit dem Österreich-Sprint keine Zähler geholt hat.
Und am Sonntag im Katar-Grand-Prix rechnet sich der Deutsche nicht viel aus: "Wir fahren dann von hinten los. Es ist schwierig abzusehen, wie wir [ausgehend von P15 in der Startaufstellung] nach vorne gelangen können. Denn wir sind definitiv nicht schneller als andere." Haas sei in Katar zwar "vielleicht näher dran" an seinen direkten Gegnern, sagt Hülkenberg, "aber am Sonntag wird es trotzdem schwierig".