Aus Angst vor FIA-Strafe: Red Bull feiert WM nicht vor der eigenen Box!
Normalerweise feiert Red Bull Siege und Titel feuchtfröhlich vor der eigenen Box, doch aus Angst vor einer FIA-Strafe verlegte man am Samstag den Partyort
(Motorsport-Total.com) - Kuriose Verschiebung der Partylocation bei Red Bull: Normalerweise feiert der Rennstall Siege in der Formel 1 mit einem großen Teamfoto und dem anschließenden Verspritzen des gleichnamigen Energydrinks vor der eigenen Garage. Doch für den WM-Titel von Max Verstappen verlegte man die Feierlichkeiten lieber an einen anderen Ort - aus Angst vor einer FIA-Strafe!
Der Niederländer hatte im Sprintrennen von Katar den zweiten Platz und damit seinen dritten Titel eingefahren, was Red Bull natürlich entsprechen feiern wollte. Doch vor der Garage schoss man lediglich ein Siegerfoto und feierte feuchtfröhlich dann ein paar hundert Meter weiter hinten in der Boxengasse - dort, wo keine Autos langfahren.
Statt der eigenen Garage hatte man ein unscheinbares Gebäude am Rande des Fahrerlagers von Lusail im Hintergrund. Der Ortswechsel war wichtig, damit Red Bull von der FIA keine Strafe für eine mögliche Änderung der eigenen Box riskierte.
Das Hinterlassen von klebrigen Rückständen in der eigenen Box hätte nämlich theoretisch einen Verstoß gegen Artikel 34.10 des Sportlichen Reglements darstellen können.
Darin heißt es: "Mit Ausnahme des Trocknens, Fegens oder Auftragens von Reifengummi, wenn die Fahrzeuge ihre Boxenstopp-Position verlassen, dürfen die Teilnehmer nicht versuchen, den Grip in der Boxengasse zu verbessern, es sei denn, ein Problem wurde eindeutig identifiziert und eine Lösung vom Sicherheitsdelegierten genehmigt."
Verschütteter klebriger Zuckersaft hätte hingegen unerlaubterweise für mehr Grip bei Red Bull sorgen können.
Ein Insider des Red-Bull-Teams bestätigt gegenüber Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com, dass die Entscheidung, die Party zu verlegen, getroffen wurde, um das Risiko zu vermeiden, dass verschüttete Getränke als Veränderung des Grips in der Box gewertet werden könnten.
Und obwohl sich Red Bull noch auf den Grand Prix am Sonntag konzentrieren muss, betont Teamchef Christian Horner, dass das Team die Feierlichkeiten zum Titelgewinn nicht verschieben würde - auch wenn es seltsam sei, den Titel an einem Samstag zu gewinnen.
"Das ist eine Premiere für uns, und es ist ungewöhnlich", sagt er. "Aber wissen Sie was? Eine Weltmeisterschaft zu gewinnen ist das magischste Gefühl und etwas, das man als Team in diesem Moment feiern muss. Man muss im Hier und Jetzt sein."
"Und so setzen wir uns heute Abend als Team zusammen, trinken ein paar Red Bulls und alkoholfreies Bier. Zum Glück geht es morgen erst spät los", lacht Horner. Denn der Rennstart ist erst für 20 Uhr Ortszeit in Katar angesetzt.
Verstappen selbst gibt zu, dass er es nach seinem dritten Titelgewinn hingegen etwas ruhiger angehen lassen wird. Auf die Frage, wie er feiern werde, antwortet er: "Heute Abend gibt es ein paar Mineralwasser, und morgen bin ich wieder hier."