Hülkenberg in Suzuka 14.: "Waren unter dem Strich"
Haas bleibt in Suzuka ohne Punkte und hofft auf baldige Updates - Nico Hülkenberg zumindest an den Gegnern dran - Kevin Magnussen von Sergio Perez abgeräumt
(Motorsport-Total.com) - Von Startplatz 18 in drei Runden auf P12 nach vorne gefahren, am Ende wieder Vorletzter vor dem eigenen Teamkollegen. Für das Haas-Team war der Grand Prix von Japan nach dem Punkteerfolg von Magnussen in Singapur eine Rückkehr auf den Boden der Tatsachen.
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Zumindest wieder mit den Gegnern kämpfen: Nico Hülkenberg ging trotzdem leer aus Zoom Download
Dementsprechend wenig gab es für den Deutschen zu berichten: "Ich habe mich beim Start aus dem Getümmel herausgehalten. Vor mir gab es eine Berührung, die konnte ich nutzen. Ich habe mir drei, vier Autos auf der Innenseite geschnappt, das hat Spaß gemacht. Es lief gut, dann kam das Safety-Car. Am Ende waren wir unter dem Strich und deshalb ist es nur Platz 14 geworden."
Der Start auf den weichen Reifen zwang ihn zu drei Stopps. Dabei fuhr er alle drei Reifenmischungen, zweimal die mittlere. So fuhr er lange Zeit "off sequence". Der letzte Stopp warf ihn auf den vorletzten Platz zurück, auf dem er schließlich blieb.
Teamchef Günther Steiner: "Wir waren nah dran, unsere Gegner zu schlagen. Mit Nico sind wir eine andere Strategie gefahren, und es hätte fast geklappt." Hülkenberg fuhr im letzten Stint auf den Medium-Reifen eine Lücke zu einer Gruppe zu, die bis zum elften Platz reichte. Aus 20 Sekunden Rückstand auf Liwam Lawson wurden im Ziel sechs.
"Wir versuchen in jedem Rennen das Maximum herauszuholen, aber wir haben nur stumpfe Waffen", sagt der Emmericher. Für Austin soll ein Update in Arbeit sein. "Wir brauchen dieses Update, wir freuen uns darauf und warten darauf."
Magnussen von Perez torpediert
Auch Kevin Magnussen kam gut durch das Startchaos und arbeitete sich bis auf Platz elf vor. Doch in der zwölften Runde war das Rennen gelaufen, als Sergio Perez im Zuge seines Horror-Tages den Dänen aus dem Weg räumte. Magnussen verlor nicht nur Positionen, sondern musste auch zu einem ungünstigen Zeitpunkt zum Reparaturstopp kommen.
"Ich wurde von Perez umgedreht und das hat unser Rennen ruiniert", sagt er. "Wir mussten an die Box. Für unsere geplante Zweistopp-Strategie war das angesichts des Reifenabbaus zu früh. Aber Dreistopp wäre noch schlimmer gewesen, also mussten wir es tun. Wäre das fünf bis sieben Runden später passiert, wäre es noch okay gewesen."
So musste er den ganzen Rest des Rennens über mit dem harten C1-Reifen auskommen. Obwohl es sich dabei um den härtesten Reifen im gesamten Pirelli-Portfolio handelt, war der Abbau auf dem Suzuka International Racing Course bei allen Autos so enorm, dass Magnussen keine Chance mehr hatte.
"Ich habe meine Reifen das ganze Rennen über gemanagt und trotzdem hatte ich viel mehr Abbau, als wir hätten haben dürfen", kommentiert er.
In die Diskussion um die Sinnhaftigkeit der 5-Sekunden-Strafe gegen Sergio Perez will er sich nicht einmischen: "Ich denke, er bestraft sich selbst [am meisten]. Es gibt eine Standardstrafe für das, was er getan hat. Es sieht nicht gut für ihn aus, aber so ist es. Wir fahren Rennen. Er war in einer beschissenen Position und hat eine beschissene Aktion gemacht."
Gibt es wenigstens etwas Positives? "Das Qualifying", antwortet der 30-Jährige. Dennoch sei P15 für den subjektiven Eindruck nicht zufriedenstellend gewesen. "Wir sind bis Austin einfach im Überlebensmodus. In Singapur haben wir mit dem Auto einen Punkt geholt. Die Strecke lag unserem Auto also besser."
Die schlechte Nachricht: Die nächste Strecke in Katar ähnelt Suzuka mehr als dem Marina Bay Circuit. "Ich war noch nie in Katar, aber es ist eine sehr schnelle Strecke, ein bisschen wie diese hier, lange, flüssige, schnelle Kurven. Es ist eigentlich nicht unsere Strecke. Es gibt immer Gründe, unser Bestes zu geben, und das werden wir auch in Katar tun."