• 25. September 2023 · 15:08 Uhr

Formel-1-Kräfteverhältnis 2023: Das sagen die Daten nach Suzuka!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2023!

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Schwächeanfall in Singapur haben sich Max Verstappen und Red Bull beim Großen Preis von Japan dominant zurückgemeldet und den Saisontrend bestätigt. Was sagen uns die Daten der Saison 2023? Wer ist gut im Qualifying, wer im Rennen? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Alles beim Alten: In Japan konnte Max Verstappen keiner das Wasser reichen Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner 'PACETEQ' zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Daten der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!

Red Bull so weit vorne wie noch nie?

Den Daten nach zu Urteilen hatte beim Großen Preis von Japan Red Bull das schnellste Auto auf die Renndistanz mit viel Sprit und auch auf eine schnelle Runde im Qualifying. Ärgster Verfolger war da noch McLaren, doch selbst dem Team aus Woking fehlten auf eine Runde mehr als eine halbe Sekunde und im Rennen mehr als 3 Zehnel pro Runde.

Im Rennen betrug der Vorsprung von Max Verstappen 0,32 Sekunden pro Runde auf Lando Norris, sein McLaren-Teamkollege Oscar Piastri hatte trotz P3 jedoch nicht ansatzweise eine ähnliche Pace: Ganze 9 Zehntel fehlten dem Australier auf Verstappen und somit fast 6 Zehntel auf seinen Teamkollegen Norris.

Dahinter kommen auf Augenhöhe Ferrari (+0,97) und Mercedes (+0,98). Generell sind die Abstände - auch die der hinteren Teams - deutlich größer als in den letzten Rennen.

Würde man Lando Norris wegrechnen, so wäre es tatsächlich das dominanteste Rennen von Red Bull in der Saison 2023. So steht aber noch der Bestwert aus dem ersten Rennen in Bahrain mit 0,703 Sekunden pro Runde Vorsprung auf der ersten Verfolger, damals Fernando Alonso im Aston Martin.

Im hinteren Teil des Feldes zeigten eigentlich alle Teams keine gute Pace, Alpine (+1,44) konnte aufgrund der Ausfälle von Sergio Perez und Lance Stroll aber 3 Punkte mitnehmen. Besonders im Vergleich zum Qualifying hatte AlphaTauri (+2,05) zu kämpfen, die am Rennsonntag ohne Chance waren.

Bereits im Qualifying war der Vorsprung von Red Bull schon außergewönlich hoch mit über einer halben Sekunde auf die McLarens. Große Probleme hatte in dieser Disziplin auch Mercedes, denen über eine Sekunde auf die Polezeit von Max Verstappen gefehlt hat.

Ferrari mit Durchbruch beim Reifenmanagement?


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Beim Grand Prix von Japan setzten die meisten Teams auf zwei Stopps, da der Reifenverschleiß mit 0,127 Sekunden pro Runde sehr hoch war und fast einen neuen Saisonrekord aufstellte. Doch der Spitzenreiter bleibt somit Bahrain mit einem Reifenverschleiß von 0,130 Sekunden pro Runde.

Bei den Teams konnte Alfa Romeo das beste Reifenmanagement vorweisen, während Aston Martin einige Probleme hatte. Auffällig war ebenso, dass Ferrari auf einmal vorne mitmischt und die 4. Kraft beim Reifenmanagement war, sogar noch vor Mercedes. Hat man da den Durchbruch geschafft?

Haas lag hingegen mal wieder am hinteren Ende, obwohl Nico Hülkenberg schon eine Dreistoppstrategie absolvierte. Das große Austin-Update soll die Reifenthematik verbessern, doch beim kommenden Rennen in Katar werden die Haas-Piloten noch einmal leiden müssen.

Im Saisonschnitt ergibt sich damit ein gemischtes Bild. Der Red Bull RB19 ist immer noch das Auto mit dem geringsten Reifenverschleiß, wobei die konstanten Runden auch auf ein Management der Pace hinweisen. Dennoch sollte das Team in der Theorie vor allem auf Strecken mit einem aggressiven Asphalt Vorteile haben. Auch Mercedes und Aston Martin können beim Reifenverschleiß punkten.

Ferrari und seine Kundenteams Haas und Alfa Romeo liegen da schon eher etwas weiter hinten und verschleißen den Reifen schneller und intensiver. Besonders dem amerikanischen Haas-Team kostet dies im Rennen wertvolle Zeit und macht Punkte am Rennsonntag nahezu unmöglich.

So sieht das Kräfteverhältnis über die gesamte Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 16 Rennen an, dann war das Feld in Japan deutlich weiter auseinander als sich über den Saisonschnitt zeigt. Die Strecke in Suzuka galt schon vor dem Rennwochenende als absolute Red-Bull-Paradestrecke, weshalb das Feld in den kommenden Rennen wieder näher zusammenrücken sollte.

Nimmt man den Schnitt der ersten 16 Rennen, so ist Red Bull im Qualifying etwas mehr als zweieinhalb Zehntel vor Ferrari, gefolgt von Mercedes (+0,46) und Aston Martin (+0,68). Das Problemkind im Qualifying heißt Alfa Romeo: das Team aus dem Schweizer Hinwil liegt mit einem Rückstand von 1,36 Sekunden auf dem letzten Platz.

Im Rennen zeigen sich dafür größere Abstände. Ferrari fehlen nun mehr als 6 Zehntel, ebenso wie Mercedes und Aston Martin. Im hinteren Mittelfeld haben sich die Abstände ebenso stark erhöht. War das Feld im Qualifying noch innerhalb von 1,35 Sekunden, sind es im Rennen nun 1,7.

Die Unterschiede zwischen Qualifying und Rennen sind dabei teilweise gravierend. Nimmt man Red Bull als Messlatte, fällt Aston Martin etwa 0,061 Sekunden pro Runde im Rennen zurück und ist damit noch das Team, was im Verhältnis zum Qualifying am nächsten auf Red Bull aufschließt, wenn auch in die falsche Richtung.

Größter Verlierer ist dabei Ferrari: der Scuderia fehlen im Rennen noch einmal fast 4 Zehntel mehr auf Red Bull, als noch einen Tag zuvor im Qualifying. Auf einer Runde scheinen auch der Williams und der Haas deutlich besser zu performen, denn im Rennen verliert man noch einmal mehr als 3 Zehntel auf Red Bull.

Teamduell: Hülkenberg zerlegt Magnussen im Qualifying

Ein ähnlicher Unterschied zwischen Qualifying und Rennen zeigt sich im Übrigen auch bei den Abständen in den Teamduellen. Das klarste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Aston Martin mit Fernando Alonso und Lance Stroll ab, wo der Kanadier im Schnitt fast 8 Zehntel aufgebrummt bekommt. Beachtlich sind auch die Duelle bei Wiliiams, Haas und Red Bull. Am engsten ist es dafür bei Alpine.

Das klarste Teamduell im Rennen ist ebenfalls bei Aston Martin, wo Lance Stroll gegen Fernando Alonso kein Land sieht. Interessanterweise ist eines der klarsten Qualifying-Duelle eines der engsten im Rennen, wo Magnussen bei Haas im Schnitt sogar schneller ist als Hülkenberg.

Neben Haas hat sich nur ein weiteres Teamduell gedreht. Im Rennen ist Guanyu Zhou bei Alfa Romeo nun im Schnitt der Schnellere. Die beiden Ferraris trennen bei der Rennpace zudem nur 27 Tausendstel pro Runde!

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB19 seine Stärken ausspielen. Sieht man sich die Topspeed-Werte im Qualifying an, dann ist keiner schneller als Verstappen und Perez.

Zum einen ist der RB19 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Mit durchschnittlich 0,5 km/h Rückstand kann da nur Williams ansatzweise mithalten, gefolgt von Ferrari.

Mercedes findet sich beim Topspeed im vorderen Mittelfeld wieder, während am Ende des Feldes McLaren und Aston Martin stehen, die mit durchschnittlich 5 km/h Rückstand auf Red Bull noch Verbesserungsbedarf haben. Diese Autos haben einen zu großen Luftwiderstand.

Wer blufft am meisten in Q1?

Auch schon einmal die Frage gestellt, welches Team sich am meisten von Q1 zu Q3 verbessern kann? Wir haben die Antwort: Red Bull! Über eine Sekunde findet das Team im Verlauf des Qualifyings, was bedeutet, dass man zu Begin des Qualifyings oftmals noch nicht alle Karten auf den Tisch legt, sei es durch die Spritmenge oder den Motorenmodus.

Die kleineren Teams, die natürlich schon in Q1 Gefahr laufen, auszuscheiden, müssen schon im ersten Qualifyingsegment Vollgas geben, können sich daher im weiteren Verlauf nur noch über die allgemeine Verbesserung der Streckenbedingungen steigern.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull- und Ferrari-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,6 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.

Größere Probleme beim Reifenwechsel haben dafür Alfa Romeo und Haas mit fast vier Sekunden pro Stopp! Und dabei sind Boxenstopps mit Frontflügelwechseln o.Ä. schon ausgenommen. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei Guanyu Zhou. Der Chinese steht im Schnitt 3,82 Sekunden beim Reifenwechsel.

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