"Der Rambo von Suzuka": Nur Sargeant schlechter benotet als Perez!
Logan Sargeant "tut alles, um nicht mehr Formel 1 fahren zu müssen", findet Marc Surer - Max Verstappen auf dem Weg zum Titel Fahrer des Jahres
(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri hat das offizielle Voting der Formel 1 zum Fahrer des Tages beim Grand Prix von Japan in Suzuka mit 28,8 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Bei der "Zeugnisvergabe" von Motorsport-Total.com kommt der McLaren-Pilot schlechter weg und belegt nur Platz 3. Sieger dort: Max Verstappen mit der herausragenden Note 1,11.
© Motorsport Images
Logan Sargeant hat sich beim Grand Prix von Japan nicht mit Ruhm bekleckert Zoom Download
Doch auch wenn Red Bull angesichts des Gewinns beider WM-Titel (auch in der Fahrerwertung können nur noch Red-Bull-Fahrer Weltmeister werden) nach Suzuka gefeiert hat: Sergio Perez war wohl eher nicht zum Feiern zumute. Und das spiegelt sich auch in unseren Fahrernoten wider: Gesamtnote 5,17, 19. Platz. Schlechter war nur Logan Sargeant (5,90).
Formel-1-Experte Marc Surer bezeichnet Perez nach dem inferioren Rennwochenende in Japan als "Rambo von Suzuka" und gibt ihm, ebenso wie die Redaktion, Note 5. Dazu kommt ein Schnitt von 5,50 aus dem Onlinevoting der Portaluser. In der Gesamtwertung, mit der am Saisonende der Fahrer des Jahres 2023 ermittelt wird, fällt Perez hinter Charles Leclerc auf Rang 6 zurück.
Noch schlechter war nur Sargeant. Der Williams-Rookie tut laut Surer "alles, um nicht mehr Formel 1 fahren zu müssen". Nach dem plumpen Crash im Qualifying und der Kollision mit Valtteri Bottas im Rennen "sicherte" sich Sargeant eine der schlechtesten Noten aller Zeiten: 5,90. Note 6 von Surer, Note 6 von der Redaktion, Note 5,71 von den Usern.
In der Gesamtwertung spitzt sich der Kampf um den Motorsport-Total.com-Award 2023 übrigens langsam zu. Verstappen (Surer: "Was für eine Dominanz!") hält nach seinem achten 25er bei der 16. von 22 Notenvergaben bei 305 Punkten und führt überlegen vor Fernando Alonso (198). Alle anderen Fahrer haben seit Suzuka auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Award.
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Beim Grand Prix von Japan kam niemand auch nur in Verstappens Nähe. Mit Gesamtnote 1,11 hängte er seinen ersten Verfolger Lando Norris (1,52) deutlich ab. Knapp dahinter auf Platz 3: Piastri mit Note 1,57. "Man darf nicht vergessen, er fährt seine erste Saison", begründet Surer seine Note 1. Von der Redaktion gab's wegen des großen Paceunterschieds zu Norris nur Note 2.
Die Top 6 runden diesmal Leclerc (Surer: "Mit dem neuen Unterboden geht es wieder"), Lewis Hamilton und Liam Lawson ("Wieder stark und wird nur Ersatzfahrer") ab. Und Nico Hülkenberg belegt nach Suzuka Platz 14: Gesamtnote 3,57, etwas besser als Kevin Magnussen (3,66) - und von Surer (3) besser bewertet als von der Redaktion (4).
Fotostrecke: Suzuka: Die Fahrernoten der Redaktion
Logan Sargeant (6): Den Fall gibt es bei uns nur ganz selten: Alle(!) Redakteure haben dem Williams-Fahrer einstimmig eine 6 gegeben. Sein Abflug im Qualifying war schon unnötig, der Crash im Rennen besiegelte sein Schicksal dann. Selbst dem größten Optimisten gehen langsam die Argumente für einen neuen Vertrag aus. Fotostrecke
Übrigens: Viele User wünschen sich von der Redaktion mehr Transparenz bei der Vergabe der Noten. Weshalb wir uns dazu entschieden haben, in einer eigenen Tabelle auch die einzelnen Noten unserer Redakteure zu veröffentlichen. Für die Gesamtredaktionsnote, die die Säule 3 des Systems ausmacht, einigt sich die Redaktion aber in einer Konferenz auf eine gemeinsame volle Note.
In dieser Konferenz, die jeden Montagmorgen nach der Formel 1 ein fester Programmpunkt für uns geworden ist, geht's manchmal hitzig zu, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Und wir sammeln dabei Argumente, die für oder gegen eine bessere oder schlechtere Note sprechen. Die gibt's wie immer in der eingebetteten Fotostrecke zu allen 20 Fahrern nachzulesen.
Wie wir unsere Noten vergeben
Die Idee hinter unserer Notenvergabe ist, die Leistungen an einem Wochenende und besonders im Rennen mit Noten zu bewerten (1 = Sehr gut, 6 = Ungenügend). Dabei sollen externe Einflüsse, die die Fahrer nicht selbst steuern können, ausgeblendet werden. Und damit nicht nur die Redaktion subjektiv bewertet, wie das bei Fußballmagazinen der Fall ist, haben wir mit den Lesern und dem Experten insgesamt drei gleichberechtigte Säulen geschaffen.
Und so berechnen wir:
Aus der durchschnittlichen Benotung der Motorsport-Total.com-User, der Benotung durch Experte Marc Surer und der Benotung durch unsere Redaktion ermitteln wir den Durchschnitt. Aus diesem Durchschnittswert ergibt sich unser Fahrer-Ranking. Wir bilden nur eine Kommastelle ab, für die Berechnung ziehen wir aber alle Kommastellen heran. Aus diesen teilweise nicht sichtbaren Kommastellen ergibt sich die Reihenfolge des Rankings zweier Fahrer bei vermeintlichem Benotungs-Gleichstand.
Die Noten der einzelnen Redakteure:
Wir werden oft gefragt, wie unsere Redaktionsnoten zustande kommen. Alle Redakteure unseres Formel-1-Teams geben zunächst einzeln ihre Noten ab. In einer Redaktionskonferenz am Montagmorgen tauschen wir uns dann dazu aus und einigen uns auf gemeinsame Redaktionsnoten, die üblicherweise (aber nicht immer) den Durchschnitt der einzelnen Redakteursnoten abbilden. Beim Festlegen der Redaktionsnoten wird manchmal hitzig diskutiert. Ziel ist, uns auf gemeinsame Fahrernoten zu einigen, mit denen sich jeder Redakteur arrangieren kann.
Award für den Fahrer des Jahres:
Auf Basis der Gesamtnoten eines Rennwochenendes verteilen wir für die Jahreswertung 2023 Punkte. Analog zum Punktesystem in der echten Formel-1-Weltmeisterschaft erhält der Sieger 25 Punkte, der Zweite 18, der Dritte 15 - bis hin zu einem Punkt für Platz 10. Einen Bonuspunkt für die schnellste Runde gibt es nicht. Nach Saisonende wird der punktbeste Fahrer mit dem Motorsport-Total.com-Award für den Fahrer des Jahres 2023 ausgezeichnet.