• 25. September 2023 · 08:33 Uhr

Boxenfunk: Warum war Aston Martin über Alonsos Heckflügel besorgt?

Ein flatternder Heckflügel bei Lance Stroll versetzte Aston Martin in Suzuka in Sorge, weshalb auch Fernando Alonso angehalten wurde, vorsichtig zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Suzuka befand sich gerade in Runde 32 von 53, und vor 18 Minuten hatte sich Fernando Alonso am Boxenfunk lautstark darüber beschwert, dass ihn Aston Martin mit dem frühen ersten Boxenstopp "den Löwen zum Fraß vorgeworfen" hatte. Da hörte der Spanier am Boxenfunk die nächste Hiobsbotschaft.

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Nichts geht mehr: Lance Stroll musste in Suzuka vorzeitig aufgeben Zoom Download

"Okay, nur zur Info", meldete sein Renningenieur Chris Cronin während des Grand Prix von Japan. "Wir hatten ein Heckflügelversagen am anderen Auto. Unser Auto ist okay, das sehen wir in den Daten. Aber vielleicht kannst du die Randsteine minimieren, wo immer es möglich ist."

Kurz darauf - Alonso hatte die Mitteilung inzwischen nicht weiter kommentiert, sondern still zur Kenntnis genommen - meldete sich Cronin noch einmal: "Also, ja, es ist alles okay. Wenn irgendwas passiert, sehen wir das in den Daten. Und wenn du die Randsteine vermeiden kannst, ohne dabei allzu viel Rundenzeit zu verlieren, wäre das gut."

In den restlichen 20 Runden wurde über das Thema am Boxenfunk kein Wort mehr gesprochen, und zumindest von außen war nicht erkennbar, dass Alonso danach wahnsinnig vom Gas gegangen wäre.

Fünf Minuten nach der ersten Warnung funkte Cronin sogar an Alonso: "Fern, du bist im Moment das schnellste aller Autos. Wenn du willst, wenn du Low-Speed-Untersteuern hast, kannst du mit dem Drehmoment runtergehen."

Das wurde am Boxenfunk besprochen

Zu dem Zeitpunkt hatte man Lance Stroll im zweiten Aston Martin bereits aus dem Rennen genommen. Beim Kanadier flatterte rundenlang der Heckflügel. Das Rennen war gerade in Runde 12, als man Stroll anfunkte: "Okay, Lance, [...] der Randstein am Ausgang von Kurve 9 tut den Hinterreifen weh. Tu, was du tun kannst."

Als Stroll durch die Schikane durch war - seine Onboardkamera hatte inzwischen auf den Heckflügel umgeschaltet -, kam die nächste Ansage: "Okay, Lance, wir wollen, dass du in 14, 16 und 17 weniger Randstein verwendest. Keine Randsteine mehr am Ausgang von 16, 17 und 14!"

Stroll fuhr noch einmal durch die Schikane durch, dann zog sein Renningenieur die Reißleine: "Okay, Lance, wichtig: Wir müssen diese Runde an die Box kommen, für einen Sicherheitscheck. Wir stecken harte Reifen auf und werden dich halten, also Box jetzt, Box jetzt. Halte die Drehzahl, und Joe checkt inzwischen das Auto."


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Während Stroll an der Box wartete, ging hinten ein Mechaniker zum Auto und drückte auf der in Fahrtrichtung gesehen rechten Seite auf den Heckflügel. Der gab bei dem Test deutlich nach, sodass der Mechaniker sofort die Arme überkreuzte und so signalisierte, dass nichts mehr geht. "Motor aus, Motor aus. Wir müssen aufgeben. Ich komme zu dir und wir reden", hörte Stroll am Funk.

Teamchef: Keine Auskunft zur Ursache

Was genau die Ursache für den Flatterflügel war, ist bisher nicht bekannt. Das Team gibt dazu keine konkrete Auskunft. Teamchef Mike Krack sagt nur: "Wir hatten ein Problem am Heckflügel, über das wir besorgt waren. Also holten wir ihn zum Check rein. Da fiel die Entscheidung, dass es viel sicherer sei, wenn wir aufhören."

Bei anderen Rennen, stellt Krack klar, sei das Problem bisher nicht aufgetreten, und auch am Alonso-Auto gab es keine konkreten Hinweise auf ein Sicherheitsrisiko. Aber Krack sagt: "Wenn du an einem Auto so ein Problem hast, schaust du immer ganz genau aufs Schwesterauto. Und natürlich ist man da in Sorge", räumt er ein.

"Aber wir haben alles gecheckt, was wir checken konnten, und wir sahen keine Probleme. Aus Sicherheitsgründen, wie man hören konnte, haben wir Fernando gebeten, die härteren Randsteine zu vermeiden. Mehr kannst du in so einer Situation nicht tun. Aber ich denke, es war die richtige Entscheidung, auf Nummer sicherzugehen", sagt Krack.

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