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"Verbesserungswürdig": Woran Piastri nach seinem ersten Podium arbeiten will
Oscar Piastri spricht über die Emotionen bei seinem ersten Podestplatz in der Formel 1, verrät aber auch, dass der Japan-Grand-Prix nicht sein bestes Rennen gewesen sei
(Motorsport-Total.com) - "Es fühlt sich ganz besonders an", strahlt Oscar Piastri nach dem Großen Preis von Japan 2023. Der McLaren-Pilot war zwar bereits zuvor beim Sprint in Spa Zweiter geworden, bei einem Hauptrennen stand er in Suzuka als Dritter nun aber zum ersten Mal auf dem Formel-1-Podium.
© Motorsport Images
Oscar Piastri stand in Japan zum ersten Mal auf einem Formel-1-Podium Zoom Download
"Ich werde mich noch sehr, sehr lange daran erinnern", betont er und erklärt: "Ich kann dem Team gar nicht genug dafür danken, dass sie mir diese Chance gegeben haben. Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die diese Chance in ihrem Leben bekommen."
Und er habe es gleich "in meiner ersten Saison geschafft", einmal auf dem Podium zu stehen. Es sei "eine ganz besondere Woche" gewesen, so Piastri. Denn wenige Tage vor seinem ersten Podium hatte McLaren seine Vertragsverlängerung bis Ende 2026 bekanntgegeben.
Das Vertrauen das Teams zahlte er umgehend mit Platz zwei im Qualifying und nun mit seinem ersten Podestplatz zurück. "Die Woche hat sehr viel Spaß gemacht", lacht er und erklärt, im Rennen sei es nur einmal eng geworden, als er kurz hinter George Russell feststeckte.
"Ich wusste, dass ich versuchen musste, vorbeizukommen, sonst würde ich für eine Weile feststecken", so Piastri. "Aber unser Tempo war danach sehr stark, und ich glaube, in der zweiten Hälfte des Rennens kam ich besser in den Rhythmus, und die Pace war etwas besser", berichtet er.
Auf die Frage, ob er sich darüber freue, ausgerechnet in Suzuka aufs Podium gefahren zu sein, antwortet er: "Ja und nein. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man auf dem Podium steht." Es spiele eigentlich "keine Rolle", wo man es zum ersten Mal schaffe.
Piastri: Suzuka war "nicht mein bestes Rennen"
"Es ist immer etwas Besonderes", betont der 22-jährige Rookie und erklärt: "Es war nicht mein bestes Rennen, aber es hat gereicht, um am Ende eine Trophäe zu bekommen. Ich bin also super glücklich." Es gebe "noch ein paar Dinge, an denen ich arbeiten möchte."
Doch womit genau war Piastri in Suzuka nicht zufrieden? "Ich war in bestimmten Phasen des Rennens einfach nicht schnell genug. Diese Rennen mit hohem Reifenverschleiß sind wahrscheinlich das Wichtigste, woran ich im Moment arbeiten muss", erklärt er.
Diese Art von Rennen, bei denen die Reifen schnell verschleißen, seien "noch ziemlich neu für mich", betont er und erklärt: "In allen den Nachwuchsklassen [vor der Formel 1] gab es keine Rennen wie dieses. Die einzige Möglichkeit, daraus zu lernen, ist also, die Rennen zu fahren."
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"Im ersten Stint hatte ich das Gefühl, dass alle extrem langsam fuhren, und als ich dann versuchte, etwas mehr zu pushen, ließen mich die Reifen nicht wirklich viel schneller fahren. Es gibt also ein paar Dinge, an denen ich arbeiten muss", stellt Piastri klar.
Das betreffe das "Reifenmanagement" und "die Pace in den Rennen insgesamt", erklärt er und verrät: "Die Pace auf einer Runde war vor allem an den vergangenen Wochenenden eine gute Verbesserung gegenüber dem Jahresbeginn. Aber bei dieser Art von Rennen ist die Rennpace definitiv noch verbesserungswürdig."
McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt in diesem Zusammenhang: "Ich denke nicht, dass man 'Rennpace' lernen kann. [Es] ist ein Skillset, das man dann bei jedem Rennen anwendet." In Japan sei es zum Beispiel darum gegangen, mit hohem Reifenverschleiß umzugehen.
Stella: Wenn der Speed da ist, ist es einfacher
"Aber das bedeutet nicht, dass es in Ungarn oder sonst irgendwo auch so war", betont er und erklärt, man brauche einfach "Zeit", diese Fähigkeiten aufzubauen, weil "jede Situation" anders sei. "Und ich bin mir sicher, dass Oscar heute einige Dinge gelernt hat", so Stella.
"Tatsächlich denke ich, dass es gegen Ende bereits besser als im zweiten Stint war", bestätigt er Piastris eigenen Eindruck und stellt klar, dass dieser Lernprozess ganz normal für einen Rookie sei. Es gebe kein Wundermittel bei der Rennpace, das "auf jede Situation anwendbar ist."
Zudem erinnert auch er daran, dass man Piastris puren Speed im Qualifying am Samstag gesehen habe, als er Zweiter hinter Max Verstappen wurde. "Wenn man den hat, dann ist es viel einfacher, an der Rennpace und all diesen Dingen zu arbeiten", erklärt Stella.
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"Wenn ich dieses Rennen noch einmal hätte, würde ich definitiv ein paar Dinge anders machen. Aber das ist Teil des Lernprozesses", betont Piastri selbst und erklärt, es sei eine wichtige Erkenntnis, "dass wir aufs Podium fahren können" - vor allem, weil noch Luft nach oben sei.
Nun wolle er sein Podium aber erst einmal "genießen", denn: "Den ersten Podiumsplatz vergisst man nie, egal ob es eine starke Leistung war oder nicht", stellt er klar und grinst: "Ich bin von Lando in Champagner ertränkt worden, was ein schönes Problem ist."
Nachdem er seinen ersten Podestplatz gefeiert habe, wolle er dann aber herausfinden, "wie ich es das nächste Mal besser machen kann."