• 24. September 2023 · 04:26 Uhr

GPS-Daten: Darum hat McLaren gegen Verstappen keine Chance

Oscar Piastri und Lando Norris stehen auf P2/3, haben aber aller Voraussicht nach trotzdem nicht den Hauch einer Chance, das Rennen in Suzuka zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team hat beim Grand Prix von Japan keine realistische Chance, das Rennen zu gewinnen. Das weiß auch Teamchef Andrea Stella: Wenn Polesetter Max Verstappen am Start die Führung behaupten kann, sagt er, "dann wird er so schnell sein, dass das nicht unser Rennen ist. Dann heißen unsere Gegner Ferrari und Mercedes."

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McLaren ist bärenstark in schnellen Kurven, aber schwach in den langsamen Zoom Download

Oscar Piastri und Lando Norris hatten sich im Qualifying in Suzuka den zweiten und dritten Platz gesichert, und das, obwohl beide ihre Rundenzeiten im zweiten Q3-Versuch nicht mehr verbessern konnten. Piastri verlor mehr als zwei Zehntelsekunden im ersten Sektor. Doch die 0,6 Sekunden Rückstand auf Verstappen, die am Ende standen, lagen nicht in Reichweite.

"Wenn es uns gelingt, ein Auto vor Max zu bringen, dann können wir vielleicht was versuchen", sagt Stella. "Wenn nicht, dann kann Max einen Vorsprung rausholen und sein eigenes Rennen fahren. Idealerweise gehen wir also am Start in Führung."

Aber: "Das Wichtigste ist für uns, dass Oscar noch kein Podium hat. Sollte ihm das gelingen, wäre es fantastisch. Und wir wollen so viele Punkte wie möglich holen. Also ja, natürlich wollen wir einerseits in Führung gehen. Andererseits müssen wir aber auch besonnen sein, um nicht die Punkte am Ende des Rennens zu gefährden."

Genau wie Mercedes: Zweiten Hard gespart

Die Analyse der Longruns im Freitagstraining spricht jedenfalls nicht für McLaren. In der Longrunsimulation fehlten statt sechs sogar neun Zehntelsekunden pro Runde auf Verstappen, und beim Thema Reifenverschleiß war nur AlphaTauri schlechter als McLaren. Selbst wenn Verstappen am Start die Führung verlieren sollte, muss er wahrscheinlich nur Geduld walten lassen.

"Wir sind froh, dass wir einen zweiten Satz harter Reifen fürs Rennen gespart haben, denn das könnte hier ein guter Reifen sein", sagt Stella. "Die anderen beiden Mischungen werden noch mehr überhitzen. Selbst der harte Reifen überhitzt, aber er scheint besser dazu in der Lage zu sein, gute Rundenzeiten zu liefern. Mal sehen, ob wir diesen strategischen Vorteil nutzen können."

"Wir haben beim Reifenverschleiß Fortschritte gemacht. Trotzdem sind wir da bei weitem nicht so gut wie etwa Red Bull. Verstappen konnte seine Rundenzeit aus Q1 sogar mit gebrauchten Reifen wiederholen. Das zeigt, dass die ziemlich schonend mit den Reifen umgehen, denn normalerweise baut er hier pro Runde um etwa zwei Zehntelsekunden ab."

McLaren rechnet mit Defizit bis Sommer 2024

"Klar ist aber auch: Uns fehlen sechs Zehntelsekunden. Ja, man kann den Reifenverschleiß mit aerodynamischen Entwicklungen verbessern, aber wir müssen uns auch andere Bereiche anschauen. Das kommt für das diesjährige Auto zu spät. Ich denke, diesen Nachteil werden wir mindestens bis nächsten Sommer mitschleppen."

Schaut man sich die McLaren-Performance in Suzuka ein bisschen genauer an, fällt auf: Piastri verliert laut Telemetrie an drei Punkten der Strecke am meisten Zeit. Erstens in der Haarnadel, zweitens bei Spoon, drittens in der Schikane. Alles Kurven, die auch in Singapur stehen könnten. In den flüssigen Passagen wie den S-Kurven des ersten Sektors ist McLaren konkurrenzfähig.

"Ich muss leider feststellen, dass ich mit meiner Erwartung richtig lag", analysiert Stella. "Beide langsamen Ecken waren besonders schlecht für uns. Wir sehen in den GPS-Overlays, dass wir da auf viele direkte Gegner Zeit verlieren." Das sei aber keine negative Überraschung gewesen, sondern habe man schon nach Singapur kommen sehen.

Stella: Zeitabstand ist größer als erwartet

"Wir haben damit gerechnet, konkurrenzfähiger als in Silverstone zu sein", sagt Stella. "Ob das reichen würde, um zweitbestes Team zu sein, oder ob Mercedes und Ferrari bei uns sein würden, das war uns nicht klar. Sehr wohl klar war uns, dass Red Bull aller Voraussicht nach das schnellste Team sein würde."

"Sie sind einfach in jedem Geschwindigkeitsbereich dieses Layouts ziemlich gut. Verstappen gewinnt fast überall, wenn man in die Telemetrie schaut. Das ist bemerkenswert und zeigt, wie viel Arbeit wir noch vor uns haben. P2 und P3 ist ein gutes Ergebnis für das Team. Aber ich hatte schon gehofft, ein bisschen näher dran zu sein."

"Sechs Zehntel sind schon eine Menge und zeigen an, wie viel wir noch zu tun haben. Vielleicht auch ganz gut, denn das bringt uns wieder auf den Boden. Nicht, dass wir ja abgehoben wären, aber uns ist jetzt eindeutig bewusst, dass wir noch deutlich mehr aerodynamische Performance ans Auto bringen müssen", erklärt Stella.

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