Drittes Freies Training in Suzuka: Max Verstappen vor McLaren-Duo
Max Verstappen hat Konkurrenz: Die beiden McLaren-Piloten rücken dem Suzuka-Favoriten im Abschlusstraining zum Grand Prix von Japan auf die Pelle
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat im dritten Freien Training zum Grand Prix von Japan in Suzuka Bestzeit erzielt. Der Red-Bull-Pilot sicherte sich damit in der dritten Session des Wochenendes zum dritten Mal den ersten Platz. Sein Vorsprung betrug 0,240 Sekunden auf Lando Norris und 0,288 Sekunden auf Oscar Piastri (beide McLaren).
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Max Verstappen hat sich in allen drei Freien Trainings die Bestzeit gesichert Zoom Download
Verstappen war im ersten Sektor (mit den berühmten S-Kurven) sogar langsamer als McLaren, im zweiten Sektor aber ein wenig und im dritten Sektor deutlich schneller als seine Verfolger. Unterm Strich seine dritte Bestzeit im dritten Training, aber mit rückläufiger Tendenz, was den Vorsprung betrifft: "2,5 Zehntel sind für Red-Bull-Verhältnisse nicht viel", sagt ORF-Experte Alexander Wurz.
"Es wird sehr, sehr eng", sagt auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit dem ORF. "McLaren ist uns in den schnellen Kurven überlegen, wir holen das in den langsamen auf. Es ist nur Max, der in Sektor 1 mithalten kann."
"Was im Rennen für uns spricht: Die zweite Runde, also schon mit gebrauchten Reifen, sind wir deutlich besser als der Rest. Ich glaube, dass es im Rennen ein Match zwischen Ferrari, McLaren und Mercedes werden wird. Und da ist letztlich der Reifenverschleiß entscheidend, und da ist Ferrari bekanntlich nicht ganz so gut."
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Hinter den Top 3 kam erstmal lange nichts. Vierter wurde - allerdings bereits mit 0,737 Sekunden Rückstand, Verstappens Teamkollege Sergio Perez, gefolgt von den beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc (+0,755) und Carlos Sainz (+0,870) auf den Positionen 5 und 6. Die Ferraris seien besonders "im ersten Sektor einfach nicht schnell genug", analysiert Wurz.
Bei Mercedes setzte sich der Trend vom Freitag fort, nämlich dass der Rückstand auf die Spitze größer ist als zuletzt in Singapur. Teamintern war Lewis Hamilton (7./+0,892) diesmal um 0,346 Sekunden schneller als George Russell (8.).
Letzterer konnte am Ende der Session übrigens nicht mehr auf die Strecke gehen. Russell hatte sich bei einem seiner Runs die Abdeckung des rechten Hinterrads beschädigt, was laut Mercedes-Auskunft eine längere Reparatur erforderlich machte. Für das Qualifying ist sein Antreten aber nicht gefährdet.
"Gestern", sagt Mercedes-Sprecher Bradley Lord im Interview mit Sky, "war Lewis sehr unzufrieden mit dem Auto. Er hat mit der Balance wirklich gehadert. Heute war das ab der ersten Runde besser und es hat sich viel besser angefühlt für ihn."
"George ist ein bisschen in die Gegenrichtung gegangen, und das war heute weniger stabil mit den höheren Streckentemperaturen. Aber wir wissen auch, wo wir das optimieren können. Wir sehen, dass das Feld hinter Verstappen und den beiden McLarens extrem eng ist. Ferrari hat ihre Runde ein bisschen später gedreht als wir. Ich glaube, dass ist ein ganz enger Kampf um die zweite, dritte Reihe in der Startaufstellung", sagt Lord.
Überraschend: Alfa Romeo konnte das solide Freitagsergebnis bestätigen. Somit scheinen die bereits in Singapur eingeführten Updates endlich ihre volle Wirkung zu entfalten. Guanyu Zhou (+1,401) fuhr im dritten Training auf Platz 10, Valtteri Bottas (+1,432) wurde Elfter.
Knapp vor den beiden Alfa Romeos landete Fernando Alonso (+1,282) auf Platz 9. Seine schnelle Runde sah besonders in der Schikane nicht ganz sauber aus. Teamkollege Lance Stroll wurde gar nur 19., mit 1,887 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit.
Eins ist nach den Freien Trainings klar: "In Suzuka bauen die Reifen sehr schnell ab", erklärt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack im Interview mit Sky. "Es ist sehr rau, der Asphalt ist sehr rau, und mit den hohen Temperaturen sehen wir vielleicht viele Stopps am Sonntag."
Dazu kommen die engen Zeitabstände: "Die zwei Red Bulls sind etwas schneller. Danach ist es eine Sekunde bis Platz 20. Extrem eng. Also geht es darum: Kriegt man die Sektoren zusammen? Wie ist es mit Verkehr? Wie ist es mit Reifen anfahren? [...] Es wird wirklich ein interessanter Ritt", prognostiziert Krack vor Qualifying und Rennen.
Übrigens: Nico Hülkenberg, der einzige Deutsche im Feld, wurde mit 1,712 Sekunden Rückstand 15. Er war damit auch um rund eine Zehntelsekunde langsamer als sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen (12.), würde mit diesem Ergebnis aber zumindest den Einzug ins zweite Qualifying schaffen.
Das sollte für Lokalmatador Yuki Tsunoda eine reine Formsache sein. Der AlphaTauri-Fahrer ist in seiner Heimat ein echter Superstar. Vor Beginn der Session hielt er vom Podium aus eine Ansprache an das Publikum, in der er seine Vertragsverlängerung für 2024 verkündete. Im Training fuhr er dann mit 1,684 Sekunden Rückstand auf Rang 14, 0,097 Sekunden vor Teamkollege Liam Lawson (17.).
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