• 20. September 2023 · 15:21 Uhr

"Kein Drama": Fängt McLaren Aston Martin in der WM noch ab?

McLaren hat den WM-Rückstand auf Aston Martin in den vergangenen Rennen fast halbiert - Kann das Team aus Silverstone im Saisonendspurt dagegenhalten?

(Motorsport-Total.com) - Muss Aston Martin noch um den vierten WM-Platz in der Formel-1-Saison 2023 zittern? Das Team aus Silverstone erlebte am Wochenende in Singapur die erste Nullnummer des Jahres, und so konnte McLaren in der Konstrukteurs-WM bis auf 78 Zähler herankommen.

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Kann McLaren in der WM doch noch an Aston Martin vorbeiziehen? Zoom Download

Bei noch sieben ausstehenden Rennen bedeutet das zwar, dass McLaren ab jetzt im Schnitt pro Wochenende gut elf Punkte auf Aston Martin aufholen müsste. Ein Blick auf die vergangenen Rennen zeigt allerdings, dass das alles andere als unmöglich ist.

So hatte Aston Martin nach dem Spielberg-Wochenende Anfang Juli noch satte 146 Punkte Vorsprung auf McLaren. An den folgenden sechs Rennwochenenden seit Silverstone holte McLaren also 68 Zähler auf - und damit im Schnitt genau die geforderten Punkte.

Alleine am Wochenende in Singapur holte McLaren 24 Zähler mehr als Aston Martin, doch Teamchef Mike Krack betont im Hinblick auf die eigene Nullnummer beim Nachtrennen: "Es ist nichts, was uns allzu sehr stört. Natürlich ist es nicht schön, aber es ist kein Drama".

McLaren zuletzt häufiger auf dem Treppchen

Es gebe noch immer "eine Menge Rennen", erinnert er und betont: "Wir hatten ein paar schlechte [Rennen], aber wir hatten auch ein paar gute." Bei 22 Rennen sei es "normal", dass es im Laufe der langen Saison Höhen und Tiefen gebe.

"Wir müssen also unsere Lehren aus diesem Wochenende ziehen, das Positive mitnehmen und uns so schnell wie möglich auf Japan fokussieren", so Krack. Auffällig ist allerdings, dass es bei Aston Martin zuletzt deutlich mehr schlechte als gute Wochenenden gab.


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"Ich glaube, Singapur war für mich und das ganze Fahrerlager eine kleine Überraschung, denn wir haben eine völlig andere Reihenfolge gesehen", erinnert er in Anspielung darauf, dass auch Klassenprimus Red Bull auf dem Straßenkurs überraschend große Probleme hatte.

Das müsse man nun erst einmal "verstehen", so Krack, der unter anderem an das neue Layout in diesem Jahr erinnert und erklärt: "Das muss man alles verstehen. Aber ich glaube, da gibt es nicht nur in unserer Garage einige rauchende Köpfe."

Fakt ist allerdings, dass Aston Martin seit dem angesprochenen Rennen in Österreich nur noch einen einzigen Podestplatz holte. In Zandvoort wurde Fernando Alonso noch einmal Zweiter, während McLaren-Pilot Lando Norris im gleichen Zeitraum dreimal auf dem Podium stand.

Aston Martin beim Entwicklungsrennen abgehängt?

Dazu holte mit Oscar Piastri auch der zweite McLaren-Fahrer beim Sprint in Belgien einen weiteren zweiten Platz. Für Krack ist es keine große Überraschung, dass McLaren bei der Weiterentwicklung des eigenen Autos offenbar einen besseren Job gemacht hat.

Der Teamchef erinnert: "Nach den ersten zwei, drei Rennen [des Jahres] habe ich gesagt: Jetzt beginnt das Entwicklungsrennen, und wir haben nicht die Infrastruktur, wir haben nicht die Feuerkraft, die andere [große] Teams haben."


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"Und während wir versuchen, ständig Verbesserungen zu bringen, tun andere das Gleiche, vielleicht sogar in einem höheren Tempo", so Krack, der daran erinnert, dass man bei Aston Martin deswegen so hart an der neuen Fabrik gearbeitet habe.

"Unterm Strich haben wir eine großartige Saison", stellt er klar, betont aber auch, dass er sich für die Zukunft weniger Schwankungen bei der Leistung wünsche. Im Hinblick auf weitere Updates für den AMR23 verrät er: "Es werden in den nächsten Rennen noch immer einige Dinge kommen."

Das wird womöglich auch nötig sein, wenn man auf den letzten Metern in der WM nicht noch von McLaren abgefangen werden möchte. Singapur, erklärt Krack in Anspielung auf Red Bull, sei der Beweis dafür, dass "jeder" ein schlechtes Wochenende haben könne.

Krack gesteht: Singapur war eine verpasste Chance

"Ich denke also, es wird bis zum Ende interessant bleiben", kündigt er an. Gleich doppelt ärgerlich ist die schwache Performance in Singapur allerdings deshalb, weil Aston Martin damit die bislang einzige Chance in diesem Jahr verpasste, die Red Bull den anderen Teams anbot.

"Wir haben immer gesagt, dass wir da sein müssen, wenn der Tag kommt [an dem Red Bull schwächelt]", betont Krack. Doch genau das habe man nicht geschafft. "Der Sieg geht also an jemand anderen. Und das ist es, was wir anerkennen müssen: Sie waren da", gesteht er.

"Wir müssen da sein, wenn sich die nächste Gelegenheit ergibt", fordert er. Doch wird es in diesem Jahr überhaupt noch einmal die Chance auf einen Rennsieg geben? "Ich weiß es nicht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genug über die anderen Teams, um ein Urteil zu treffen", so Krack.

"Aber ich bin mir sicher, dass es Möglichkeiten geben wird", sagt er und erklärt, dass "Wetter und andere Dinge" immer für eine Überraschung sorgen könnten. "Wir versuchen, das Beste für die kommenden Rennen zu geben, und wir werden sehen, wo wir am Ende stehen", so Krack.

Er selbst blicke auf jeden Fall "positiv" auf die letzten Rennen des Jahres. Die Frage ist allerdings, ob sich sein Blick dabei nach vorne oder in der WM doch eher nach hinten richten muss ...

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