• 19. September 2023 · 14:55 Uhr

Norris trifft die Mauer direkt vor Russell: "Er hat es mir nachgemacht!"

Lando Norris entgeht in Singapur nur knapp demselben Schicksal wie George Russell, denn auch er küsst die Mauer - Wie Carlos Sainz' DRS-Taktik auch ihm half

(Motorsport-Total.com) - In der Schlussrunde von Singapur wurde Mercedes-Pilot George Russell mit seinem folgenschweren Mauerkuss zur tragischen Figur des Formel-1-Nachtrennens am Sonntag. Doch tatsächlich streifte nicht nur er, sondern auch der direkt vor ihm fahrende Lando Norris im McLaren die Barrieren an gleicher Stelle.

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Lando Norris jubelte beim Grand Prix von Singapur über Platz zwei Zoom Download

"Mir ist dasselbe passiert. Ich glaube, er hat es mir nachgemacht", scherzt der Brite, dessen Kontakt mit der Streckenbegrenzung deutlich glimpflicher ausging. "Für ihn was es schlimmer. Ich fühle mit ihm. Er hat ein hartes Rennen gefahren und war wahrscheinlich einer der Schnellsten... Er war der Schnellste, würde ich sagen."

Für Russell ging es nach dem Mauerkontakt geradeaus. Für ihn war das Podium damit futsch. "Das hat mir ein bisschen geholfen", gibt Norris zu. "In den letzten paar Kurven konnte ich mich dadurch ein bisschen mehr entspannen."

Norris: Ich musste Platz zwei schützen

Denn in der Schlussphase orientierte sich der McLaren-Pilot vor allem nach hinten. Von dort kamen die beiden Mercedes-Pilot nach einem späten Wechsel auf Medium mit großen Schritten näher. "Es ging darum, P2 zu schützen", sagt Norris.

An Rennsieger Carlos Sainz im Ferrari gab es kein Vorbeikommen: "Carlos hat es clever gemacht. Ich brauchte nicht zu versuchen, ihn zu attackieren. Je mehr ich ihn angegriffen hätte, desto verwundbarer wäre ich wahrscheinlich für die beiden Jungs hinter mir gewesen, und ich wäre nicht Zweiter geworden."

"Ich glaube, wir wussten beide (Sainz und Norris; Anm. d. R.), dass wir, sobald das virtuelle Safety-Car zum Einsatz kam, eineinhalb Runden lang Gas geben und versuchen mussten, die Lücke so groß wie möglich zu machen. Aber sie haben uns trotzdem eingeholt. Und dann ging es darum, keinen Fehler zu machen."

Lenkung nach Mauerkuss leicht beschädigt

"Ich wusste, dass George viel Druck auf mich ausüben würde. Das tat er auch. Ich musste mich vor allem in Kurve 14, 15 ziemlich verteidigen", berichtet Norris. "Dann hat sich Carlos etwas zurückgehalten und mir erlaubt, das DRS zu nutzen."


Fotos: F1: Grand Prix von Singapur 2023


"Das war sehr hilfreich. Ich denke also, wir haben es gemeinsam clever gemacht, damit die Mercedes hinter uns bleiben. In der letzten Runde bin ich dann in die Mauer gefahren, genauso wie George. Mir passiert es mit der Front, sodass ich ein bisschen in Panik geraten bin, weil ich dachte, es ist vielleicht etwas kaputt."

Zwar sei die Lenkung danach nicht mehr ganz mittig gewesen. "Aber zum Glück war es nicht mehr als das", verrät der McLaren-Pilot, der mit Platz zwei sein bestes Ergebnis egalisierte.

DRS-Trick von Sainz hat auch Norris geholfen

Sein Team bekam von dem Mauerkuss selbst zunächst nichts mit. "Aber er hat es uns sofort gesagt", erklärt Teamchef Andrea Stella. "Auf der Geraden ist er dann ein wenig Zickzack gefahren, weshalb ich mir Sorgen machte. Aber ich glaube, er hat sich nur vergewissert, dass alles okay ist. Wir sagten ihm, weiter zu pushen."


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Auf die DRS-Taktik von Sainz angesprochen, der Norris quasi als Puffer auf die Mercedes nutzte, sagt der Brite selbst: "Ich denke, unser Tempo war stark - gegen Ende der Stints sogar etwas besser. Daher glaube ich, dass ich ihn ohnehin eingeholt hätte."

Aber es war eher so, dass er mir am meisten geholfen hat, als es noch eine Lücke gab und ich unter dem Druck von George stand", erklärt Norris. "Das hat auch ihm geholfen, dass er nicht unter Druck geriet, dass er nicht angegriffen wurde, denn ich bin sicher, wenn ich überholt worden wäre, hätte Carlos auch viel mehr Stress gehabt."

"Aber er ist ein großartiges Rennen gefahren. Alle - Carlos, Charles, Lewis und George - haben sich gegenseitig gepusht. Es war sehr anstrengend, aber es hat sich ausgezahlt."

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