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Lando Norris: Mercedes-Strategie war in der Theorie schneller als unsere
Lando Norris erklärt, warum Mercedes in Singapur eigentlich die schnellere Strategie hatte, er am Ende aber trotzdem vor George Russell und Lewis Hamilton blieb
(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Singapur landete Lando Norris bereits zum dritten Mal in der Formel-1-Saison 2023 auf dem zweiten Platz. Hatte er in Silverstone und Budapest jeweils noch das Nachsehen gegen Max Verstappen, war an diesem Wochenende nur Carlos Sainz schneller.
Allerdings hatte Norris auch ein bisschen Glück, denn als in Runde 20 das Safety-Car auf die Strecke kam, lag er "nur" auf Platz vier hinter Sainz, Charles Leclerc und George Russell. Leclerc hatte allerdings einen langsamen Stopp, sodass Norris eine Position aufrückte.
Als dann in Runde 42 noch einmal das virtuelle Safety-Car auf die Strecke kam, nutzte Russell das zu einem weiteren Stopp, Norris dagegen blieb draußen - und war plötzlich Zweiter. Über einen eigenen Boxenstopp unter dem VSC dachte er laut eigener Aussage nicht nach.
"Wenn es ein [echtes] Safety-Car gegeben hätte, dann hätten wir gestoppt. Aber nicht unter dem VSC", erklärt er - obwohl es laut Norris "auf dem Papier" die schnellere Option gewesen wäre, sich für die Schlussphase noch einmal frische Reifen zu holen.
Warum die Mercedes-Strategie nicht aufging
"Wenn es keinen Verkehr gegeben hätte und sie hätten nicht überholen müssen, dann wäre die Mercedes-Strategie viel, viel schneller gewesen", erklärt er und betont, die Mercedes-Fahrer wären in der Theorie "locker" am Ende des Rennens "zehn Sekunden" vorne gewesen.
"Aber man muss eben auch überholen, was in Singapur eine der härtesten Aufgaben ist - besonders am Ende", erklärt Norris den Knackpunkt. Denn zwar hätten die Mercedes-Piloten bei freier Fahrt deutlich schneller sein können. Doch die hatten sie eben nicht.
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Carlos Sainz hat den Grand Prix von Singapur 2023 gewonnen, obwohl Ferrari nur das viertschnellste Team war. Weitere Formel-1-Videos
In den letzten Runden lief Russell, mit seinem Teamkollege Lewis Hamilton im Schlepptau, auf Norris auf, kam aber nicht vorbei. Der McLaren-Pilot glaubt, dass Russell bei seinen Überholversuchen womöglich seine Reifen zu stark verbraucht hat.
"Nach dieser großen Attacke hat er mich nicht mehr so sehr attackiert", berichtet Norris, der bis zum Schluss vor Russell blieb. Dem Mercedes-Fahrer unterlief in der letzten Runde sogar noch ein Fehler, sodass er die Zielflagge gar nicht sah, während Norris Zweiter wurde.
Nach dem Rennen lobt der Brite sein Team: "Wir hatten einen perfekten Boxenstopp, um vor Charles [Leclerc] zu kommen, und eine perfekte Strategie, um auch vor die Mercedes[-Fahrer] zu kommen. Das Team hat also einen exzellenten Job gemacht."
Darum hatte das Podium eine emotionale Komponente
Mit "Team" ist unter anderem auch Renningenieur Will Joseph gemeint, der nach seinem Vaterschaftsurlaub in Singapur zurückkehrte. Norris verrät: "Er war immer sehr hilfsbereit. Ich arbeite seit 2018 mit Will zusammen, genauer gesagt seit 2017."
"Er war der erste Ingenieur, der mir vorgestellt wurde und mit dem ich dann zusammengearbeitet habe", so Norris. Er habe "eine gute Beziehung" zu Joseph, sagt er und verrät: "Auch Jarv [Andrew Jarvis], mein Performance-Ingenieur, ist nach drei Jahren Abwesenheit zurückgekommen."
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Lance Stroll (6): Nahm am Rennen nicht teil, daher können wir nur das Qualifying bewerten. Da war er nicht nur zu langsam sondern warf am Ende auch noch das Auto weg, was dann zu seiner Nichtteilnahme am Sonntag führte. Ungenügend. Fotostrecke
"Es ist also auch unser erstes gemeinsames Podium, was schön ist", so Norris, der daran erinnert, dass Jarvis das Team Ende 2019 verließ, er aber erst 2020 sein erstes Podium holte. "Das ist also unser erstes gemeinsames Podium", freut er sich.
"Sie haben extrem hart gearbeitet", betont Norris und erklärt: "Das ganze Team hat das getan, und natürlich hatten wir an diesem Wochenende die Upgrades. Ich muss also dem gesamten Team einen großen Dank aussprechen, denn die Fortschritte, die wir vom Anfang des Jahres bis jetzt gemacht haben, sind wirklich außergewöhnlich."
Man sei in Singapur "auf Augenhöhe" mit Ferrari und Mercedes gewesen und habe sogar Red Bull geschlagen. Er sei daher "stolz" auf das ganze Team.