Mike Krack über Strolls Unfall: "Beweis dafür, dass er es voll drauf hat"

Mike Krack, der Teamchef von Aston Martin, wertet den Unfall von Lance Stroll in Singapur als Beweis dafür, wie entschlossen der Sohn des Chefs ist

(Motorsport-Total.com) - Lance Strolls schwerer Unfall im Qualifying zum Grand Prix von Singapur, der letztendlich dazu führte, dass der Kanadier beim "Nightrace" nicht an den Start gehen kann, sei ein weiterer Beweis für dessen Einstellung und Entschlossenheit. Das findet zumindest Mike Krack, der Teamchef von Aston Martin.

Lance Strolls Unfall in Q1 in Singapur hat zur Folge, dass er im Rennen nicht startet

Stroll hatte das Gefühl, dass seine letzte fliegende Runde in Q1 durch schlechte Reifenvorbereitung, Verkehr und verwirbelte Luft von vorausfahrenden Autos stark beeinträchtigt wurde. Das veranlasste ihn dazu, in den letzten Kurven der Runde voll zu riskieren.

Doch als er über den Randstein fuhr, brach das Heck seines AMR23 aus und er prallte in die Außenmauer, bevor das Wrack zurück auf die Strecke schleuderte und eine Unterbrechung mit der roten Flagge auslöste.

Während Stroll nach einer vorsorglichen Untersuchung im Medical Center aufatmen konnte, trafen er und das Team am Sonntagmorgen "gemeinsam" die Entscheidung, nicht am Rennen teilzunehmen.

Auf die Frage, ob es richtig war, dass Stroll in der letzten Kurve einen Unfall riskierte, antwortet Teamchef Mike Krack, dass dies den Eindruck zerstreue, dass Stroll nicht engagiert genug sei.

Krack sagt: "Das ist der Beweis, dass er voll dabei ist. Für alle, die denken, dass er es nicht ist: Wenn man mit dieser Geschwindigkeit in diese Kurve fährt, muss man schon sehr entschlossen sein. Ich denke, das ist ein weiterer Beweis dafür, dass er es voll drauf hat."

Stroll war bereits Anfang des Jahres dafür gelobt worden, den Saisonauftakt 2023 in Bahrain zu bestreiten, nachdem ein Fahrradunfall, bei dem er sich die Handgelenke gebrochen hatte, ihn dazu gezwungen hatte, die Wintertests zu verpassen.

Doch nach dem Grand Prix der Niederlande Ende August musste Stroll, dessen Vater Lawrence Eigentümer von Aston Martin ist, Gerüchte zurückweisen, wonach er die Formel 1 verlassen wolle, um eine Karriere als Tennisspieler zu verfolgen. Und dem Vernehmen nach hat Group-CEO Martin Whitmarsh das Interesse von Charles Leclerc und Lando Norris an einem Wechsel zu Aston Martin ausgelotet.

Krack winkt ab: "Lance ist sehr stark. Er ist viel, viel stärker als die Leute denken. Sie haben gesehen, wie er [nach seinem Unfall] die Medienarbeit gemacht hat. Ich bin überhaupt nicht besorgt ... Er wird wieder gesund."

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Stroll hat alle FIA-Tests bestanden und war für das Rennen zugelassen, aber Diskussionen mit Aston Martin am Sonntagmorgen führten dazu, dass er sich zurückzog. Laut Krack besteht jedoch "null" Chance, dass Stroll den Grand Prix von Japan in einer Woche ebenfalls verpassen könnte.

Er fährt fort: "Er ist generell angeschlagen. Wenn man einen solchen Zwischenfall hat, muss man davon ausgehen, dass man seine Muskeln überall belastet. Das ist so, als wenn man einen sehr harten Tag im Fitnessstudio verbringt und sich nicht gut fühlt. Ich denke, es ist die richtige Entscheidung, für Japan bereit zu sein. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht. Alles andere ist zweitrangig."

Das Chassis des AMR23 war noch zu retten, und Aston Martin hat nach eigenen Angaben eine größere Reparatur in die Kostenkalkulation miteinbezogen. Hinsichtlich Budgetobergrenze ist der Unfall also ein Rückschlag, aber kein Beinbruch.