"Tut uns vermutlich nicht weh": Was Hülkenberg in Singapur Hoffnung macht
Nico Hülkenberg hofft, dass Haas das Layout der Strecke in Singapur in die Karten spielen könnte - Auch die Änderungen könnten einen kleinen Vorteil bringen
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg beendeten den Trainingsfreitag in Singapur auf den Plätzen neun und elf in der kombinierten Zeitenliste. "Ich glaube, im Quali sollten wir ziemlich konkurrenzfähig sein", hofft Hülkenberg daher nach dem zweiten Training.
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Nico Hülkenberg hofft in Singapur zumindest wieder auf ein starkes Qualifying Zoom Download
Der Deutsche berichtet: "FT1 und FT2 waren in Ordnung. [Wir haben] die üblichen Daten gesammelt, ein Gefühl für das Auto auf dem Kurs bekommen, etwas am Set-up gearbeitet und die Longruns absolviert." Und auch sein Teamchef ist zuversichtlich.
"Es war heute kein schlechter Freitag für uns", erklärt Günther Steiner und betont nach dem schwachen Auftritt seines Teams in Monza zwei Wochen zuvor: "Es scheint, dass das Auto hier etwas besser funktioniert." Allerdings sei es noch zu früh für ein Fazit.
Vor allem die Longruns seien noch ein Fragezeichen, "weil es heute nicht möglich war, mehr als acht oder neun Runden am Stück zu fahren", so Steiner. Und auch Hülkenberg befürchtet, dass das Rennen, anders als das Qualifying, wieder "eine Herausforderung" werden könnte.
Haas wieder nur im Qualifying konkurrenzfähig?
Das sieht auch Teamkollege Kevin Magnussen so. "Auf einer Runde und bei wenig Benzin war es gut", so der Däne, der allerdings auch davon ausgeht, dass einige andere Teams am Freitag noch nicht alles gezeigt haben und sich am Samstag noch steigern sollten.
"Aber hoffentlich können wir ein gutes Qualifying haben", so Magnussen, der erklärt, der "Fokus" liege "wie immer in diesem Jahr" auf den Longruns. Denn schon häufig war Haas 2023 im Qualifying schnell unterwegs, fiel dann im Rennen am Sonntag allerdings zurück.
"Wenigstens ist es eine der Strecken, auf denen das Überholen schwieriger ist", erinnert Magnussen in diesem Zusammenhang und erklärt: "Wenn man also weiter vorne startet, dann heißt das auf diesem Kurs vielleicht etwas mehr als auf anderen."
"Ich erwarte, dass es wieder sehr eng wird. Die Runde ist jetzt auch schneller, was das Feld mehr zusammenbringt", sagt Hülkenberg im Hinblick auf das Qualifying am Samstag und betont: "Der kleinste Unterschied kann eine große Auswirkung haben."
Was Haas am Sonntag in die Karten spielen könnte
Auch er geht davon aus, dass das Überholen am Sonntag schwierig werden wird. Das könnte den Haas-Fahrern, die in diesem Jahr regelmäßig große Probleme mit dem Reifenverschleiß haben, in die Karten spielen - sofern man sich im vorderen Teil des Feldes qualifizieren kann.
"In der Theorie", so Hülkenberg, sollte Haas auch das neue Layout der Strecke besser liegen, weil dabei vier Kurven wegfallen und die Belastung für die Reifen dadurch geringer als früher sein sollte. "Es tut uns vermutlich nicht weh", erklärt er vorsichtig optimistisch.
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Nach dem vergangenen Rennen in Monza hatte Hülkenberg sein Team noch in die Pflicht genommen und die Leistung dort als "unterirdisch" bezeichnet. Experte Timo Glock schreibt in seiner Kolumne für Sky, dass er Verständnis für die Kritik des Deutschen hat.
"Man müsste Günther Steiner fragen, wieso man keine großen Updates bringt, und Hülkenberg kritisiert das zurecht. Er will nach vorne und sieht, dass es momentan Stillstand gibt. Da ist es absolut sein Recht, dem Team gegenüber das klar zu äußern", so Glock.
Aktuell bleibt noch abzuwarten, ob die Stimmung am Sonntagabend besser als nach dem Italien-Grand-Prix sein wird. Die Performance am Freitag scheint aber zumindest ein guter Ausgangspunkt zu sein.