• 14. September 2023 · 13:14 Uhr

Mercedes rechnet mit Steigerung: Singapur besser als Monza

Monza lief für Mercedes nicht nach Maß, doch auf der früheren Angststrecke von Singapur soll es für die Silberpfeile wieder besser laufen

(Motorsport-Total.com) - Noch vor einigen Jahren fürchtete sich Mercedes davor, nach Singapur zu kommen. Denn zur Dominanzzeit der Silberpfeile galt der Stadtkurs als Angststrecke des Teams. Mittlerweile hat sich das Blatt aber vollkommen gewandelt und man betrachtet Singapur als große Chance - anders als zuvor Monza.

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Singapur war mal Mercedes' Angststrecke - Betonung auf "war" Zoom Download

Dort lag die Low-Downforce-Konfiguration dem W14 nicht, und man musste sich mit den Positionen fünf und sechs begnügen. Das soll in Singapur anders sein: "Ich vermute, wir werden konkurrenzfähiger sein", meint George Russell, will aber verstehen, wieso Mercedes so starke Leistungsschwankungen hat.

"Auf Strecken wie Spa, Monza, Baku und Österreich scheinen wir immer Probleme zu haben, selbst mit dem mittleren, niedrigen Abtrieb, während wir mit dem höheren Abtrieb immer schnell zu sein scheinen", sagt der Engländer. Singapur fällt in letztere Kategorie.

"Es gibt also einige charakteristische Unterschiede zwischen unseren Paketen mit hohem und niedrigem Anpressdruck. Wir müssen das verstehen und erkennen, was uns konkurrenzfähiger macht, zumindest auf der Stoppuhr zwischen den beiden."

Doch auch wenn es auf dem Papier besser sein sollte, bleibt Motorsportchef Toto Wolff vorsichtig: "Ich könnte sagen: 'Abtrieb, hurra, wir werden direkt an Red Bull dran sein', aber man weiß es nicht", sagt er. "Das ist die Wahrheit."

"Die Teams von Platz zwei zu Platz sechs können ziemlich nah beieinander sein. Manchmal sind wir es, manchmal Ferrari, McLaren oder Aston Martin", so Wolff. "Aber wir haben das Potenzial, um mit beiden Autos zu punkten, und sind solide Zweiter in der Konstrukteursmeisterschaft und hoffentlich bald Dritter in der Fahrerwertung."

Um das zu erreichen, wird Mercedes auch noch einmal mit weiteren Updates nachschießen, auch wenn Wolff gegenüber Sky sagt, dass der Windkanal für die aktuelle Saison schon lange geschlossen sei.

"Aber da kommt noch was", betont er. "Wir sehen im Windkanal, dass wir gut dazugewinnen. Wir laufen dem Reset jetzt natürlich noch ein bisschen hinterher, aber die Daten zeigen uns, dass es aufwärts geht. Wir werden bei manchen Dingen vielleicht ein bisschen konventioneller werden und dann wird es die ein oder andere Innovation noch geben."

Was bringt die Direktive?

Nachrüsten müssen die Teams aber zumindest in Sachen Front- und Heckflügel, denn die FIA hat mit einer neuen Technischen Richtlinie auf mögliche Ungereimtheiten reagiert - Stichwort: Flexiflügel. Doch inwiefern das Auswirkungen auf die Performance hat, kann Wolff noch nicht sagen.


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"Es wird interessant werden", meint er. "Man hat schon bei Aston Martin gesehen, dass sie einen Schritt zurück gemacht haben, als sich ihr Flügel weniger bewegt hat, aber ich kenne die Details nicht. Warten wir ab."

Wer die Flexibilität der Flügel am weitesten ausnutzt, weiß der Österreicher auch nicht, wie er sagt, "aber vielleicht ist ja plötzlich Red Bull eine halbe Sekunde langsamer. Das wäre schön", meint er. Nachsatz: "Aber ich glaube nicht, dass das der Fall sein wird."

Wolff: Red Bull 2024 einholen möglich

Die Hoffnung, Red Bull zu besiegen, liegt eher auf 2024. Die Frage wird sein, ob jemand den großen Vorsprung der Bullen wird aufholen können. "Wir brauchen einfach einen Schritt, den McLaren und Aston Martin gemacht haben", sagt Wolff. "Kein Upgrade von zwei Zehnteln, sondern von fünf Zehnteln. Und dann bist du wieder im Spiel. Ich halte das für möglich."


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Mercedes habe für das kommende Jahr "ein paar Richtungen", wie er meint. Doch welche man gehen wird, ist noch offen. "Wenn wir das wüssten, wäre es deutlich einfacher, aber das Auto ist sehr unvorhersehbar, und ihm fehlt Grip. Es gibt also einige Dinge, die wir angehen müssen."

"In der Formel 1 scheinen wir immer zu glauben, dass es eine Patentlösung gibt, die alles löst, aber wir müssen einfach die Teile zusammensetzen, damit sie am Auto gemeinsam funktionieren."

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