"Unheimlich schmerzhaft" für Pierre Gasly: Alpine ist chancenlos in Monza
Warum Alpine mit Pierre Gasly beim Formel-1-Rennen in Italien keinen Stich machte und wie groß die Hoffnung auf Besserung in den kommenden Grands Prix ist
(Motorsport-Total.com) - "Ich glaube nicht, dass wir jemals so chancenlos waren", sagt Pierre Gasly. Zumindest war Alpine als Team mit beiden Autos bisher in diesem Jahr nie schlechter klassiert als im Qualifying zum Italien-Grand-Prix 2023 in Monza mit P17 und P18. Und im Rennen lief es nicht viel besser: Esteban Ocon fiel mit technischen Problemen aus, Gasly kam nur auf P15 ins Ziel.
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Pierre Gasly und Esteban Ocon hatten mit Alpine in Monza gar nichts zu melden Zoom Download
Das sei eine "unheimlich schmerzhafte" Erfahrung für ihn gewesen, meint Gasly, der noch in Zandvoort als Dritter auf dem Siegerpodest gejubelt hatte. Davon war Alpine in Monza meilenweit entfernt.
Laut Gasly trat dieses Szenario nicht unerwartet ein: "Wir hatten schon von Anfang an geahnt, dass Monza ein schmerzhaftes Rennen werden würde. Es war auch wirklich schwierig. Und wir haben es am Samstag gesehen: Es gibt einfach keine Magie, die über Nacht wirken würde. Im Cockpit ist das alles ziemlich schmerzhaft."
Wie Gasly die ungewöhnliche Boxenstrategie erklärt
Aus der schwachen Form des A523 sei auch die Boxenstrategie geboren worden: Gasly war schon in Runde zehn beim Service und damit außergewöhnlich früh. Doch Alpine hatte sich etwas dabei gedacht: "Wir wollten mit beiden Autos etwas anderes probieren."
"Wenn es zu einer Safety-Car-Phase kommt, dann profitieren entweder Esteban oder ich davon, entweder sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt. Uns fehlt einfach so viel Leistung, dass man da zocken muss", meint Gasly. "Und leider ist es kein Geheimnis: Wenn du konkurrenzfähig bist, geht es immer irgendwie noch ziemlich gut aus. Bist du aber nicht konkurrenzfähig, ist das schwieriger."
Und es ging nicht gut aus für Alpine und Gasly, weil es im Rennen zu keinen Gelbphasen kam. Das Team saß im Hinterfeld fest und blieb dort.
Gasly fordert gründliche Aufarbeitung ein
"Am wichtigsten ist jetzt, all das wirklich nachzuvollziehen und zu quantifizieren", sagt Gasly und nennt einige Leitfragen: "Wo kommt der Leistungsabfall her? Und wie machen wir unser Paket im nächsten Jahr stärker?"
Ihn verwirre vor allem der Kontrast zu Zandvoort: "Vergangene Woche bin ich auf der Strecke mit den gleichen Reifen und aus eigener Kraft an Carlos [Sainz] vorbeigefahren, der diese Woche auf dem Podium steht. Wir dagegen sind fast eine Runde zurück."
Natürlich sei Monza ein Kurs, auf dem die Antriebsleistung im Vordergrund stehe. "Es kommt aber auch auf das komplette Fahrzeug an, und da sollten wir eigentlich besser aussehen", meint Gasly.
Was kann ein Update für den A523 bewirken?
Abhilfe könnten neue Teile für den A523 schaffen. Gasly jedenfalls deutet "ein weiteres Update" an, das schon "in Kürze" bereitstehen soll. "Dann schauen wir mal", so der Alpine-Fahrer.
Und welche der kommenden Strecken seinem Team wieder eher in die Karten spielen werde, das wisse er nicht mit Sicherheit zu sagen. "Wir geben aber an jedem einzelnen Wochenende unser Bestes", versichert Gasly.
"Es gibt nun einen klaren Trend bei den Strecken, auf denen wir mehr oder weniger konkurrenzfähig sind. Das ist etwas, an dem wir für nächstes Jahr arbeiten müssen. Wir brauchen ein runderes Paket, das überall funktioniert."