• 03. September 2023 · 20:32 Uhr

Wolff lobt "Sportsmann" Hamilton: Der Einzige, der Fehler zugibt!

Beide Mercedes-Fahrer fassten in Monza Strafen auf, die laut Toto Wolff auch in Ordnung gehen - "Sportsmann" Lewis Hamilton entschuldigt sich bei Oscar Piastri

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt, dass die beiden Strafen gegen seine Piloten George Russell und Lewis Hamilton beim Formel-1-Rennen von Monza 2023 gerechtfertigt waren. Beide Fahrer hatten nach Zwischenfällen auf der Strecke eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgefasst, die in beiden Fällen aber keinen Unterschied gemacht hat.

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George Russell kürzt ab und geht an Esteban Ocon vorbei: Strafe! Zoom Download

Russell hatte sich im Zweikampf mit Esteban Ocon (Alpine) einen Vorteil verschafft, Hamilton war in Kurve 4 mit McLarens Oscar Piastri kollidiert, was dem Australier einen kaputten Frontflügel bescherte - und Hamilton zwei Strafpunkte (zur Übersicht der Strafpunkte 2023).

Beide waren Seite-an-Seite auf die zweite Schikane zugefahren, doch beim Anbremsen ließ Hamilton seinem Konkurrenten auf der Außenbahn zu wenig Platz, sodass es zur Berührung kam. "Er ist einfach ein bisschen zu weit rechts gefahren, aber das ist in dieser Kurve ziemlich einfach", erklärt Piastri nach dem Rennen, möchte das Thema aber nicht zu sehr hochkochen.

Denn Hamilton ging nach dem Rennen auf den McLaren-Piloten zu, der nach einem fälligen Flügelwechsel ohne Punkte blieb, und entschuldigte sich bei ihm. "Ich habe mich bei ihm entschuldigt, weil es offensichtlich mein Fehler war, und das war natürlich nicht mit Absicht", sagt der Brite.

"Ich war neben ihm und habe einfach den Platz falsch eingeschätzt, den ich neben mir noch hatte, und dann habe ich ihn berührt. Das hätte überall passieren können", so der Mercedes-Pilot, dem aber gleich klar war, was er angestellt hatte.

Wolff lobt "Sportsmann" Hamilton: Sieht Fehler ein!

"Ich wusste kurz darauf, dass es mein Fehler gewesen sein muss, deswegen wollte ich sichergehen, dass er weiß, dass es keine Absicht war", begründet er seine Entschuldigung bei Piastri. "So machen das Gentlemen, oder?"

"Ja, das war ein Fehler, und dafür gibt es eben fünf Sekunden", sieht auch Wolff in Hamilton den Schuldigen, möchte ihm aber keinen Vorwurf machen: "Solche Dinge passieren. Das ist harten Racing, wenn man hier überholen möchte."

Dass er sich bei Piastri entschuldigt hat, findet Wolff gut: "Er ist bei solchen Dingen ein Sportsmann und der Einzige hier, der etwas zugibt und sagt: 'Ich habe einen Fehler gemacht'", betont der Österreicher.

"Wir haben darüber geredet, und er hat gesagt, dass er ihn nicht gesehen hat und es auf seine Kappe geht. Und diese Art von Sportsgeist ist das, was man bei ihm bewundern muss", lobt der Teamchef. "Und so ziemlich jeder beschwert sich immer und jammert, nur um zu versuchen, keine Strafe zu bekommen."

Russell: Abkürzen gegen Ocon in Kauf genommen

Eine Strafe gab es aber auch für George Russell, der nach seinem Boxenstopp neben Esteban Ocon wieder auf die Strecke zurückkam und kurz darauf die erste Schikane abkürzte. Dabei überholte er den Franzosen und gab die Position nicht zurück, weswegen er laut den Kommissaren Zeit und einen Platz gutmachte und dadurch einen anhaltenden Vorteil hatte.

"Ich wusste, dass ich eine möglichst gute Outlap hinlegen musste", erklärt Russell, der vor dem Boxenstopp 2,5 Sekunden Rückstand auf Sergio Perez hatte und diesen mit einem Undercut überholen wollte.

"Ich kam direkt hinter oder neben Ocon aus der Box. Und ich wusste, wenn ich hinter ihn zurückfalle, ist meine Chance auf den dahin. Also ging ich mit viel Schwung in die erste Kurve, wohl wissend, dass ich die Kurve verpassen könnte, und genau das ist passiert", erklärt er.

Das Risiko nahm der Brite dabei bewusst in Kauf, weil er wusste, dass er im Notfall immer noch durch die Auslaufzone fahren könnte, was er ein bisschen schade findet. "Die Auslaufzone dort ist immer eine Art 'Du-kommst-aus-dem Gefängnis-frei'-Karte. Das gibt den Fahrern, vor allem wenn sie kämpfen, die Möglichkeit, die Kurve zu verpassen."

Strafen ohne Auswirkung

Daher würde Russell es begrüßen, wenn man in Kurve 1 in Zukunft etwas anderes machen würde. Und obwohl er für seinen Fehler mit fünf Sekunden bestraft wurde, würde er es genauso wieder machen: "Ich wusste, dass es im schlimmsten Fall Platz fünf wird, wenn man den Abstand zu Platz sechs sieht. Es hätte nur Auswirkungen gehabt, wenn es am Ende ein Safety-Car gegeben hätte."

Doch das kam nicht, und so verpuffte die Strafe von Russell, der mit 19,6 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen über den Zielstrich kam, der aber ebenfalls eine Fünf-Sekunden-Strafe im Gepäck hatte. Auch bei Hamilton hatte diese keine Auswirkungen, auch wenn es bei ihm mit am Ende noch 2,4 Sekunden Vorsprung auf Alexander Albon knapper war.


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"Ich denke, man kann beide Strafen rechtfertigen", sagt Wolff bei Sky über die Zwischenfälle. "Wir werden uns das anschauen, um zu sehen, wie wir das in Zukunft vermeiden können."

Am Ende blieb es bei den Plätzen fünf und sechs. "Ich denke, wir haben heute das Maximum herausgeholt", meint er weiter, "aber wir müssen aufpassen, dass wir mit den Positionen fünf und sechs nicht zu zufrieden sind."

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