Gestiegene Ansprüche: Lawson glaubt schon an Q3-Chance
Warum Formel-1-Neuling Liam Lawson trotz P12 im Formel-1-Qualifying in Monza "ein bisschen enttäuscht" ist von seiner Leistung bei AlphaTauri
(Motorsport-Total.com) - Wer in seinem zweiten Formel-1-Qualifying mit 0,164 Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen die nächstbeste Position der Startaufstellung erobert, der könnte mit dieser Leistung zufrieden sein. Liam Lawson aber hält sein Abschneiden in der Qualifikation zum Italien-Grand-Prix 2023 in Monza für "ein bisschen enttäuschend".
© Circuitpics.de
Liam Lawson im AlphaTauri AT04 beim Formel-1-Qualifying in Monza 2023 Zoom Download
Es sei zwar grundsätzlich ein "ordentliches Qualifying" gewesen, "aber ich glaube, da war definitiv noch mehr Zeit drin", so der Formel-1-Neuling. "Wir waren mit beiden Autos so nahe an Q3 dran. Da ist es offensichtlich, dass noch etwas Potenzial vorhanden war."
So sieht es auch Yuki Tsunoda, der nur um 0,013 Sekunden an den Top 10 vorbeigeschrammt ist. "Wir hatten die Pace für Q3", versichert der AlphaTauri-Fahrer, "aber ich habe es nicht ganz hingekriegt. Meine Runde hätte besser sein können. Ich ärgere mich also in erster Linie über mich selbst."
Wo Tsunoda wirklich Zeit verloren hat auf Norris
Er nennt explizit die Kurven 5, 8, 9 und 10 als die Stellen, an denen er "etwas verloren" habe. Das sind die zweite Schikane sowie die Ascari-Schikane.
Zumindest im Direktvergleich zu McLaren-Mann Lando Norris auf P10 der Startaufstellung aber hat Tsunoda in den genannten Passagen sogar Zeit gewonnen: einmal gut zwei Zehntel, einmal gut ein Zehntel. Die anschließenden Geraden wiederum kosteten Tsunoda diesen Vorsprung, sodass er ausgangs der Zielkurve in Rückstand geriet und als Elfter aus dem Qualifying ausschied.
Er sei dennoch "optimistisch", sagt Tsunoda, weil sich der AT04 am Samstag schon "viel besser" angefühlt habe als am Freitag. Lawson bestätigt das und spricht ebenfalls von "Fortschritten seit Freitag".
Warum Lawson noch nicht richtig angekommen ist
Ihm sei es allerdings mangels Formel-1-Erfahrung nicht gelungen, das Auto optimal umzusetzen, so Lawson weiter: "Das letzte bisschen ist immer am schwierigsten zu finden. Es braucht also noch etwas mehr, einfach mehr Zeit [im Auto]. Ich muss mich noch etwas mehr an alles gewöhnen. Denn die Autos in der Formel 1 erfordern einen hohen Einsatz."
Es komme auf "so kleine Dinge wie zum Beispiel die Veränderung des Gripniveaus von einer Reifenmischung zur nächsten" an oder darauf, dass man wisse, welche technischen Änderungen welche konkreten Folgen für das Auto auf der Rennstrecke haben. "Das musst du erst mal spüren, bevor du weißt, wie du den zusätzlichen Grip oder dergleichen nutzen kannst", erklärt Lawson.
Frustrierend sei das für ihn aber nicht, im Gegenteil. "Es macht mir Spaß", versichert Lawson. "Nur bei den ganzen Details habe ich einfach noch keine Sicherheit."