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Lando Norris: So erklärt er seinen Ausraster am McLaren-Funk
Lando Norris erklärt seinen Funkausraster in Zandvoort und gibt zu, dass er sich im Nachhinein immer schlimmer anhört, als er sich eigentlich fühlt
(Motorsport-Total.com) - "Bist du dumm?" - Mit diesen Worten attackierte Lando Norris am vergangenen Wochenende in Zandvoort seinen Renningenieur, als dieser ihm sagte, dass er in der Anfangsphase auf Slicks schneller sei als die Piloten auf den Intermediates. Der McLaren-Pilot forcierte aktiv einen Wechsel auf Regenreifen und war nach einigen Diskussionen ein wenig ungehalten.
Doch die Angelegenheit ist aus der Welt geräumt, betont er vor dem Rennen in Monza. Norris weiß, dass er am Funk manchmal etwas schlimmer rüberkommt, als er in Wahrheit ist. Doch er sagt auch, dass sein Team weiß, wie man mit seinen Kommentaren am Funk umgehen muss.
"Die Leute beurteilen die Dinge immer von außen und geben gerne Kommentare ab, aber das Team weiß, wie ich arbeite und wie wir Dinge sagen und so weiter", betont Norris. "Aber ich will es nicht leugnen: Ich glaube, ich war damals ein bisschen frustriert über das, was mir gesagt wurde", gibt er zu.
Eine Rolle habe dabei gespielt, dass McLaren in der jüngeren Vergangenheit öfters einige Fehler bei solchen Entscheidungen und der Strategie gemacht habe. "Und ein Teil davon sind einfach die Emotionen zu dieser Zeit", so der Brite.
"Es ist ein paar Mal vorgekommen, dass die Informationen nicht so gut waren, wie sie hätten sein sollen - ganz klar. Das ist manchmal ein bisschen frustrierend", sagt er. "Aber das, was wir überprüft haben, wird definitiv nicht mehr vorkommen."
Die Kommentare in Richtung seines Renningenieurs Jose Manuel Lopez tun ihm im Nachhinein aber leid. "Ich sage immer Dinge, bei denen man hinterher immer denkt, dass ich wie ein Idiot dastehe. Ich würde so etwas nie ernst meinen", sagt Norris.
"Eigentlich bin ich gechillt ..."
Er weiß selbst, dass es sich häufig so anhört, als würde er am Funk jammern und sich beschweren. Warum, das weiß er aber nicht. "Ich hasse es, aber ich habe das Gefühl, dass ich im Auto wirklich entspannt und gechillt bin, aber wenn ich mich danach anhöre, bin ich immer das Gegenteil", so der McLaren-Pilot.
"Ich will nicht leugnen, dass ich vielleicht nicht so entspannt klinge, wenn ich unter Druck stehe und es ein wenig stressig ist, aber die meiste Zeit bin ich es", betont Norris.
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"Aber das kommt vielleicht nicht so rüber, vor allem, wenn man von außen dabei ist und zuhört. Das Team weiß, wie ich arbeite und wann ich gut performe und wann nicht, und sie wissen, wie ich arbeite. So einfach ist das."
"Solange sie das wissen, und ich weiß, wie sie arbeiten, wie sie mit mir sprechen und wie wir die Dinge interpretieren, ist das alles, was von meiner Seite aus nötig ist", so der McLaren-Pilot. "Was die Leute von außen sehen, ist mir nicht egal, aber in gewisser Weise ist es mir auch egal, denn ich mache meinen Job, und den mache ich einfach so gut ich kann."
Wenig Hoffnung für Monza
In Monza steht die nächste Bewährungsprobe für ihn und sein McLaren-Team an, doch große Hoffnung auf ein gutes Ergebnis hat er an diesem Wochenende nicht. Denn einen guten Topspeed, der in Italien notwendig ist, hat der MCL60 nicht. Das konnte man schon beim Wochenende in Belgien sehen.
"Ich denke, wir haben in Spa gesehen, wie sehr wir zu kämpfen hatten", sagt Norris, betont aber auch, dass man dort nicht das Maximum herausgeholt hat. "Ich denke, wenn wir Spa jetzt wiederholen könnten, wären wir in einer besseren Position."
"Seitdem haben wir viel Zeit damit verbracht, einige der Abtriebspakete, die wir für diese Art von Strecken haben, zu optimieren: Vielleicht sind wir nicht in einer so souveränen Position wie in Zandvoort, Silverstone, Budapest und ähnlichen Orten, aber definitiv in einer besseren Position als in Spa", so Norris.
Die Highspeed-Schwäche ist aber anders als noch vor zwei Jahren. Damals war das die große Stärke des Teams und hat 2021 zu einem unerwarteten Doppelsieg geführt. "Wir hatten hier in der Vergangenheit gute Rennen, es war eines unserer besten Wochenenden in den letzten Jahren", sagt er. "Also hoffe ich, dass sich das wiederholen wird."
Erwarten darf man das aber nicht.