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Frederic Vasseur: Ferraris "Potenzial war besser als das Ergebnis"
Wie Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur das Abschneiden in Zandvoort analysiert und mit welchen Erwartungen der Rennstall in das Heimrennen in Monza geht
(Motorsport-Total.com) - Der Donnerstag vor dem Ferrari-Heimrennen in Monza begann für Teamchef Frederic Vasseur mit einer Ansprache vor der gesamten Mannschaft. Denn für Ferrari steht viel auf dem Spiel beim Italien-Grand-Prix, zumal nach den jüngsten Rennen, die nicht nach Wunsch verlaufen sind für das Traditionsteam aus Maranello.
© circuitpics.de
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur unter einem Regenschirm in Zandvoort 2023 Zoom Download
Gerade beim Niederlande-Grand-Prix in Zandvoort vor wenigen Tagen hatte sich Ferrari mehr erhofft. Diverse Zwischenfälle und Pannen aber hatten ein besseres Abschneiden verhindert. Oder wie es Vasseur ausdrückt: "Zandvoort war etwas schwieriger für uns als Spa, und das Potenzial war dort besser als das Ergebnis."
Und jetzt Monza, wo nicht nur die italienische Öffentlichkeit noch intensiver auf Ferrari und dessen Leistung schaut. Deshalb sieht sich Vasseur am Wochenende vor allem in der Rolle eines Moderators: "Meine Aufgabe ist, für Ruhe im Team zu sorgen."
Warum Ferrari eher nicht für den Sieg in Frage kommt
"Unsere Leute sollen es nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern alles wie sonst auch machen. Denn für einen Sieg in Monza gibt es auch nicht mehr Punkte als anderswo. So sage ich das immer."
Doch der Sieg vor heimischem Publikum ist für Ferrari realistisch kein Thema. Das weiß auch Vasseur und erklärt: "Max [Verstappen] ist immer an der Spitze, aber zwischen P2 und P12 ändert sich die Reihenfolge mitunter vollkommen von Woche zu Woche. Wir müssen jetzt an jedem Wochenende bei null beginnen."
Niemand könne vorhersehen, wer sich bei einem Grand Prix als erster Verfolger von Red Bull etabliere. "Wir hatten zuletzt auch nicht das Ergebnis von Williams erwartet, wenngleich wir natürlich wissen, wie gut Williams auf schnellen Strecken ist. Auf dem Papier war Zandvoort keine besonders gute Strecke für Williams, aber das Team hat sich gut verkauft." Das zeige, wie sehr die Leistung im Mittelfeld aktuell schwanke.
Klappt es wenigstens mit einem Podium in Monza?
"Wir befinden uns in einer Gruppe mit McLaren, Mercedes, Aston Martin und manchmal Alpine und Williams. Am wichtigsten ist da Konstanz, dass man konstant in den Top 5 liegt", sagt Vasseur und meint, die "größten Gegner" für Ferrari in Monza dürften Red Bull und Mercedes sein.
Also könnte Ferrari zumindest an einem Podestplatz schnuppern? Vasseur scheint das zu glauben, wenn er sagt: "Wir sind seit sechs, sieben Grands Prix deutlich besser in Schuss beim Topspeed und mit wenig Abtrieb. Montreal, Spielberg und Spa waren für uns besser als Budepast oder Zandvoort."
"Monza passt also eher zu den Strecken, auf denen wir zuletzt bessere Ergebnisse erzielt haben. Aber ich will nicht so optimistisch oder zu pessimistisch sein. Wir müssen einfach das Beste rausholen."
Ferrari will weiter zulegen in den restlichen Saisonrennen
Dazu gehöre auch, den SF-23 nicht nur mit einem Sonderdesign einzusetzen, sondern auch technisch nachzulegen. Teamchef Vasseur jedenfalls stellt einen "hoffentlich weiteren, größeren Schritt bei der Leistung" in Aussicht.
Doch mehr als auf das Material komme es in der modernen Formel 1 auf die Begleitumstände an. "Fahrermanagement, Reifenmanagement und dergleichen kann am Ende den größeren Unterschied machen", sagt Vasseur. "Das ist gut für die Formel 1, weil es alle unter Druck setzt. Denn jeder einzelne Fehler macht einen gewaltigen Unterschied aus für das Ergebnis."
Deshalb arbeite Ferrari "wie verrückt" daran, sich weiter zu steigern. "Wir machen auch kleine Fortschritte", versichert Vasseur. "Es liegen noch acht, neun Rennen vor uns, und wir werden in den kommenden Wochen noch ein paar Updates kriegen."