"Der arme Kerl": Lob von Horner und Tost für Debütant Liam Lawson
Das erste Formel-1-Rennen für Liam Lawson war alles, nur nicht anfängerfreundlich. Das wissen auch die Verantwortlichen bei Red Bull und Alpha Tauri.
(Motorsport-Total.com) - ¿pb1|1653736|Motorsport Images|Liam Lawson|Christian Horner und Franz Tost sind nach seinem soliden Formel-1-Debüt im verregneten Zandvoort voll des Lobes für Ricciardo-Ersatz Liam Lawson. In den Runden auf dem Weg zur Startaufstellung probierte er das Auto zum ersten Mal im Trockenen aus und schloss sich nach dem Start dem Ansturm auf einen Wechsel auf die Intermediates an.
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In letzter Sekunde sprang Liam Lawson für den verletzten Daniel Ricciardo ein Zoom Download
Als einer der frühen Besucher in der Box drehte er in der dritten Runde des Rennens die zwischenzeitlich schnellste Runde und lag auf Platz 11elf. Allerdings erhielt er eine Zehn-Sekunden-Strafe, da AlphaTauri die Boxenausfahrt von Kevin Magnussen blockiert hatte, indem Lawson hinter seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda per Doppel-Stopp abgefertigt wurde.
Nach einem ereignisreichen Nachmittag, an dem Lawson einmal den strauchelnden Ferrari von Charles Leclerc überholte, wurde er schließlich als 13. der 17 Fahrzeuge gewertet, die die Zielflagge sahen.
Sogar Max Verstappen überholt
"Ich meine, der arme Kerl wurde in ein Auto gesetzt, das er noch nie gefahren ist. Das noch bei nassen und trockenen Bedingungen, da wurde ihm alles wurde entgegengeschleudert. Ich denke, er hat sich ziemlich gut geschlagen", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Der Brite fügt hinzu: "Und er hat Max [Verstappen] in dessen Outlap überholt, als er am Ende auf die Intermediate-Reifen gewechselt war. Ein Rennen so zu beenden, mit der fehlenden Erfahrung - ich denke, er hat sich unter sehr schwierigen Umständen sehr gut geschlagen."
AlphaTauri-Teamchef Franz Tost betont, dass es noch zu früh sei, um Schlüsse über seine langfristigen Aussichten zu ziehen. "Er hat einen guten Job gemacht, weil es wirklich schwierig war", sagt der Österreicher zu Motorsport.com. "Er musste bei nassen Bedingungen rausfahren, und im Trockenen gab es nicht so viele Runden. Er hat keine Fehler gemacht. Ein sehr guter Job."
"Während des Rennens eine Menge gelernt"
Trotzdem appelliert Tost an die Geduld des Kiwi: "Er muss noch ein bisschen warten. In die Formel 1 zu kommen ist eine Geschichte, wie sich der Fahrer dann entwickelt und seine Leistung steigert, ist eine andere. Man muss abwarten." Lawson selbst gibt zu, dass es am Nachmittag darum ging, Erfahrungen mit den gemischten Bedingungen zu sammeln.
"Die Bedingungen waren sehr wechselhaft. Als wir in die Startaufstellung fuhren, fing es an zu regnen, das war definitiv nicht das beste Gefühl. Aber während des Rennens habe ich natürlich eine Menge gelernt.", sagt der 21-Jährige.
"Der erste Teil war nicht der beste. Wir haben viel Zeit verloren, weil wir beide gleichzeitig an der Box hatten, dann noch die Strafe. Das gehört natürlich alles dazu. Aber in der zweiten Hälfte bekam ich ein Gefühl für die Softs bei freier Fahrt, später auch für die Intermediates. Ich fühlte mich viel wohler als gestern."
Zandvoort für Lawson "eine gute Lernerfahrung"
Der Grundtenor bleibt aber positiv: "Man blickt immer zurück, und ich werde darüber nachdenken. Und es gibt definitiv Dinge, die ich gerne besser gemacht hätte, aber ich denke, ich bin damit einigermaßen zufrieden."
Zu seinem kurzen Duell mit Leclerc sagt er: "Ja, das war ziemlich ereignisreich, um ehrlich zu sein! Ich glaube, er hatte auf den Softs ziemlich zu kämpfen. Als ich ihn überholt hatte, überholte er mich auf der Geraden zurück."
Alles in allem war der chaotische Grand Prix eine gute Lehrstunde: "Es war ein bisschen frustrierend, aber es ist natürlich gut, Erfahrungen zu sammeln. Ich habe das Gefühl, dass ich in diesem Rennen jede Situation erlebt habe: mehrere Boxenstopps, Rad-an-Rad-Rennen, Regen, Trockenheit. Es war also eine gute Lernerfahrung."