Alpine: Auto übergewichtig, aber Team "weiß nicht, warum"
Mit welchen technischen Problemen sich Alpine beim Formel-1-Rennen in Zandvoort herumschlägt und warum Esteban Ocon das Qualifying als "Katastrophe" bezeichnet
(Motorsport-Total.com) - Alpine rätselt nach dem Formel-1-Qualifying zum Niederlande-Grand-Prix 2023 in Zandvoort. Denn weder Pierre Gasly noch Esteban Ocon haben es in die Top 10 geschafft. Ocon ist sogar bereits in Q1 ausgeschieden. Und beide Fahrer beschweren sich über das schlechte Fahrverhalten des A523.
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Esteban Ocon im Alpine A523 beim Formel-1-Qualifying in Zandvoort 2023 Zoom Download
Ocon etwa gibt an, es sei "leider nicht mehr drin" gewesen als Platz 17 bei 1,1 Sekunden Rückstand im ersten Segment der Qualifikation. "Das macht es umso enttäuschender."
Der Alpine-Fahrer nennt "Probleme mit dem Heck, fehlende Stabilität, ein seltsames Fahrverhalten und weitere Schwierigkeiten" als die Mängel an seinem Fahrzeug. Und er sagt weiter: "Wir hatten nicht erwartet, dass es so schlimm sein würde. Aber wenn du im Qualifying ans Limit gehst, dann siehst du, welche Grenzen dein Material hat."
Noch hat Alpine keine Antwort auf die "Katastrophe"
Alpine sei in Zandvoort speziell in den schnellen Kurven "massiv eingeschränkt", so Ocon. "Eigentlich waren wir nur in den langsamen Passagen wirklich konkurrenzfähig. Die Kurven 7 bis 10 waren eine Katastrophe."
Und was das Auto so bockig macht? Ocon will die Alpine-Form in Zandvoort weder an der Strecke noch an den jüngsten Updates festmachen. "Das hat andere Gründe, vermute ich. Aber wir müssen der Sache erst noch auf die Spur kommen."
Ganz so extrem wie Ocon hat es Gasly indes nicht wahrgenommen. Der Zwölftplatzierte aus dem Qualifying spricht aber ebenfalls von "sicherlich keiner perfekten Balance" im Auto und meint: "Eingangs und ausgangs jeder Kurve war es ziemlich schwierig, aber auch nicht so schlimm."
Woher kommt das Übergewicht bei Alpine?
Das größte Handicap von Alpine sei aus seiner Sicht das "größere Übergewicht als sonst" an diesem Wochenende. Der A523 sei in Zandvoort "um ein paar Kilogramm" zu schwer, meint Gasly. Dann fällt ein interessanter Satz: "Warum das so ist, das wissen wir nicht genau. Aber da steckt viel Rundenzeit drin." Er schätzt, auf eine Runde kostet das Übergewicht "eine Zehntelsekunde".
Hätte Gasly diese "eine Zehntelsekunde" gehabt, er wäre im Qualifying in die Top 10 gefahren. "Dann kriegst du nochmal eine neue Chance", sagt er. "Wir müssen also diese Details in den Griff kriegen, und umso mehr, weil das Mittelfeld so eng ist."
Dazu gehöre auch ein besseres Energiemanagement: Ihm sei in der entscheidenden Runde kurz vor dem Zielstrich der Saft ausgegangen, bemängelt Gasly. "Da habe ich weitere Hundertstel verloren."
Was sich Alpine im Rennen erhofft
Trotzdem hält Gasly P12 in der Startaufstellung für "keinen Weltuntergang" und meint: "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir uns in die Top 10 vorarbeiten können."
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Ähnliches hat Ocon von weiter hinten im Sinn: "Wir haben schon Schlimmeres überstanden und am Sonntag erfolgreich zurückgeschlagen. Hoffentlich gelingt uns das erneut für Punkte im Rennen."
Zum Stolperstein für Alpine könnten dabei die beiden Williams-Fahrer Alexander Albon und Logan Sargeant werden, die beide aus den Top 10 losfahren. Denn Gasly ist gewarnt: "Der Williams ist kein langsames Auto mehr, sondern extrem schnell auf den Geraden. Dagegen kommt man nicht so leicht an, und im Rennen haben wir gleich zwei davon vor uns. Das macht uns das Leben nicht leichter."
"Keine Frage: Wir nehmen Williams in unserer Strategie jetzt anders wahr. Denn wenn du hinter einem solchen Auto hängst und nicht überholen kannst, musst du etwas anderes probieren."