Valtteri Bottas gibt zu: Auto hatte Ziele von Beginn an nicht erreicht
Der neue C43 war nicht der Sprung, den sich Alfa Romeo für 2023 erhofft hatte, auch wenn Valtteri Bottas sagt, dass der starke Start des Vorjahres nicht repräsentativ war
(Motorsport-Total.com) - Alfa Romeo gehört zu den großen Verlierern der Formel-1-Saison 2023. Mit gerade einmal neun Punkten liegt der Schweizer Rennstall nur auf dem vorletzten Platz der Konstrukteurswertung. Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr hatte man stolze 51 Punkte auf dem Konto.
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Valtteri Bottas kann mit der ersten Saisonhälfte nicht zufrieden sein Zoom Download
"Jeder im Team versteht, dass der Start in die Saison nicht so stark war wie im letzten Jahr, und es war ziemlich schwierig, sich von dort aus zu steigern", weiß Valtteri Bottas, dessen achter Platz beim Saisonauftakt in Bahrain der Höhepunkt der bisherigen Saison von Alfa Romeo war. "Ja, wir haben Upgrades gebracht, aber das tun alle anderen auch. So ist das nun einmal."
Er stellt klar: "Wir sind mit unserer Leistung im Moment nicht zufrieden, und es ist hart, hinten zu fahren, wenn man vorne dabei sein will."
"Die anderen haben besser entwickelt als wir, ja. Auch die Art und Weise, wie das Auto entstanden ist, das reine Leistungsniveau war nicht das, was wir wollten", kritisiert er den C43, der schon von Anfang an nicht so schnell war wie erhofft. "Wir waren bei den Performancezielen nicht da, wo wir sein wollten."
Und während andere Teams wie McLaren auch während der Saison einen guten Schritt machen konnten, sei das bei Alfa Romeo nicht passiert. "Aber wir sind noch nicht frustriert, denn wir müssen nach vorne schauen und jetzt einen guten Plan für das nächste Jahr machen", so Bottas
Starker Start 2022 nicht repräsentativ
Aber der Finne gibt auch zu, dass der starke Saisonstart 2022 ebenfalls nicht sonderlich repräsentativ war. Die Konkurrenz hatte zu Beginn der neuen Regelära größere Probleme mit ihren Autos, und der C42 war das einzige Auto, das das Gewichtslimit erreichen konnte. Diesen Vorteil besitzt man mittlerweile nicht mehr.
"Die Mitte und das Ende der Saison waren dann eher repräsentativ für das, wo wir waren", sagt Bottas. Das war nämlich auf einem ähnlichen Leistungsniveau wie in dieser Saison. Holte Alfa Romeo in den ersten neun Saisonrennen 51 Punkte, so waren es in den 13 Rennen danach nur noch vier, und das Team verspielte beinahe noch den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM.
"Aber auch da haben wir erwartet, dass wir einen Schritt nach vorne machen", hadert Bottas.
Einen bestimmten Schwachpunkt am Auto, am Team oder in der Fabrik macht er nicht aus. "Es sind nur kleine Dinge hier und da kombiniert", sagt er. "Wir müssen also einfach weiter besser arbeiten als andere Teams. Das ist die einzige Lösung."
Alfa Romeo im Umbruch
Derzeit befindet sich der Rennstall in einem Umbruch. Wichtiges Personal wie Teamchef Frederic Vasseur oder Technikchef Jan Monchaux ist weg, dafür gibt es mit Geschäftsführer Andreas Seidl, Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi oder bald Technikchef James Key neue Gesichter.
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"In diesem Jahr kommen noch mehr Leute, es gibt also noch ein paar Umstrukturierungen, deren Ergebnisse wir natürlich nicht in diesem Jahr sehen werden - das wird in der Zukunft liegen", sagt Bottas.
"Wir müssen in die Zukunft blicken und einen klaren Plan machen", fordert er. Doch mit der Übernahme von Audi bekommt der Rennstall ohnehin noch eine andere Identität.