• 10. August 2023 · 11:18 Uhr

Mercedes glaubt, die richtige Fahrhöhe für 2024 gefunden zu haben

Seit zwei Jahren kämpft Mercedes mit der optimalen Fahrhöhe - doch nun glaubt das Team, die richtige Entwicklung für 2024 gefunden zu haben

(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes gibt es Hoffnung für 2024! Obwohl Lewis Hamilton und George Russel beim letzten Rennen in Spa plötzlich wieder mit Bouncing zu kämpfen hatten, glaubt das Team, endlich den Sweet-Spot für die Fahrhöhe des nächstjährigen F1-Boliden gefunden zu haben.

Foto zur News: Mercedes glaubt, die richtige Fahrhöhe für 2024 gefunden zu haben

Zu tief? Mercedes glaubt, die richtige Fahrhöhe für 2024 gefunden zu haben Zoom Download

Mercedes entwickelt den aktuellen W14 für die kommenden Rennen zwar weiter, um Lehren in Hinblick auf 2024 ziehen zu können, allerdings liegt der Fokus der Entwicklungen schon jetzt auf der kommenden Saison. Denn in den vergangenen Jahren war es der Mannschaft um Toto Wolff nicht gelungen, die optimale Fahrhöhe zu finden.

Mercedes hat seit Beginn der Bodeneffekt-Ära zu kämpfen. Im letzten Jahr sorgte das massive Hüpfen des W13, das sogenannte "Porpoising", für größte Schwierigkeiten und ratlose Gesichter. Das winzige Betriebsfenster, in dem das Fahrzeug den optimalen Abtrieb erzeugte, erschwerte die Abstimmung und sorgte dafür, dass Mercedes sehr tief fahren musste.

Mercedes beim W14 zu vorsichtig

In der Folge kam es zum unerwünschten Bouncing, insbesondere auf holprigen Strecken und beim Überfahren von Randsteinen. Beim diesjährigen W14 versuchte Mercedes, den Abtrieb bei einem größeren Bereich der Fahrhöhe zu generieren, wobei diesen Vorhaben nach eigener Ansicht auch die Anhebung der Kanten des Unterbodens um 15 Millimeter durch die FIA zugutekam.

Allerdings scheint es, als wäre Mercedes bei der Entwicklung des W14, speziell in Hinblick auf die Fahrzeughöhe, zu vorsichtig gewesen. Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr scheuten sich die Ingenieure davor, mit dem aktuellen Modell zu tief zu fahren und wählten eine zu hohe Fahrhöhe, was sich wiederum auf die Performance auswirkte.

Kurzum: Mercedes ist von einem Extrem in das nächste Extrem gerutscht. Aufgrund der Komplexität der aktuellen Formel-1-Boliden ist eine radikale Änderung der Fahrhöhe, die eine fast vollständige Überarbeitung der Aero-Kennfelder erfordert, mitten in der Saison nahezu unmöglich.

Änderung nur über Winter möglich

Mercedes ist der Meinung, dass das Problem mit der Fahrhöhe nur über den Winter gelöst werden kann, wenn die Entwicklung des neuen Autos im Vordergrund steht. Nachdem das Team im Vorjahr viel zu niedrig gefahren ist und in dieser Saison viel zu hoch unterwegs ist, glaubt Technikchef Mike Elliott, dass die Entwicklung des W15 auf dem richtigen Weg ist.

"Die wirkliche Schwierigkeit ist, wenn man sich die Einschränkungen bei den Aero-Tests anschaut, dass man nur eine begrenzte Anzahl von Testfahrten hat und man sich für eine Richtung entscheiden muss", erklärt Elliott im Gespräch mit 'Motorsport.com' die besondere Herausforderung.

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Der W14 wird weiterentwickelt, der Fokus liegt jedoch auf 2024 Zoom Download

"Wenn man von seinem Weg abweicht, ein Auto für hohe oder niedrige Fahrhöhen zu entwickeln, sondern alle Bereiche abdecken möchte, dann macht man drei Testfahrten pro Woche und kommt nicht weiter." Daher müsse man sich für eine Richtung entscheiden und dabei bleiben, so Elliott. "Und wenn man dann etwas gelernt hat, kann man diese Richtung optimieren und leicht verändern. Ich denke, wir haben uns für den Winter in die richtige Richtung entwickelt."

Fokus auf der Saison 2024

Obwohl der Fokus der Entwicklungen schon auf der Saison 2024 liegt, arbeitet Mercedes auch am aktuellen W14 noch weiter. "Ich denke, wir können immer noch lernen, und es gibt immer noch den zweiten Platz, um den wir in der Meisterschaft kämpfen können", sagt Elliott. "Wir werden weiter entwickeln, aber unser Hauptaugenmerk liegt jetzt natürlich auf dem Auto für das nächste Jahr."


Mercedes: Woher kam das Bouncing in Spa?

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Mike Elliott spricht in diesem Video unter anderem darüber, welche Gründe das Bouncing des W14 in Belgien gehabt haben könnte. Weitere Formel-1-Videos

Der Mercedes-Technikchef glaubt nicht, dass die diesjährige Weiterentwicklung einen Nachteil für das nächste Jahr habe, auch wenn das Fahrzeugkonzept für 2024 komplett auf den Kopf gestellt wird. "Grundsätzlich wollen wir Weltmeisterschaften gewinnen", betont Elliott. "Das ist unser Hauptaugenmerk, und wir werden alles daran setzen, das zu erreichen."

"Ich denke, wenn man versucht, ein brandneues Auto zu entwickeln, wenn man architektonische Änderungen vornimmt, ist es schwierig, dieses Tempo im Windkanal beizubehalten", so Elliott. "Daher sind einige der Fahrten, die wir für das diesjährige Auto machen, nur hilfreiches Lernen, und zwar auf der Strecke, ohne das Auto für das nächste Jahr wirklich zu behindern."

Allison: "Für vorsichtigen Weg entschieden"

Dass Mercedes bei der Entwicklung des W14 zu vorsichtig war und daher im Vergleich zur Konkurrenz viel zu hoch fährt, bestätigte auch der Technische Direktor James Allison. "Obwohl wir im letzten Jahr große Fortschritte gemacht haben, wurden alle Teams 2023 mit einer Regeländerung konfrontiert, die einen gewissen Schutz gegen das Bouncing bietet", erklärt er.

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Laut James Allison hat Mercedes "den vorsichtigen Weg eingeschlagen" Zoom Download

"Über den Winter standen wir vor einer Entscheidung", begründet der Technische Direktor. "Aggressiv vorgehen und den in der Regeländerung enthaltenen Schutz vor dem Bouncing gegen Performance eintauschen oder einen vorsichtigeren Weg einschlagen und die Art von Porpoising vermeiden, die uns letztes Jahr die Saison ruiniert hat."

"Wir haben uns für den vorsichtigen Weg entschieden, weil wir wussten, dass es weniger schmerzhaft sein würde, wenn wir uns irren sollten", sagt Allison und muss eingestehen: "Die Geschichte unseres Jahres bestand bisher vor allem darin, dass wir herausgefunden haben, dass wir zu vorsichtig waren, und dann die Änderungen vorgenommen haben, um das zu korrigieren."

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