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Wie sich Daniel Ricciardo P16 in Belgien erklärt
Yuki Tsunoda punktet, aber der Teamkollege fährt nur hinterher: Wie sich Daniel Ricciardo sein Abschneiden beim Formel-1-Rennen in Spa erklärt
(Motorsport-Total.com) - Am Ende ist es Platz 16, über 20 Sekunden hinter Teamkollege Yuki Tsunoda und weit außerhalb der Punkteränge. Und es ist der erste Rückschlag für Daniel Ricciardo seit seinem Formel-1-Comeback, denn beim Belgien-Grand-Prix 2023 in Spa fuhr er praktisch nur hinterher.
© Motorsport Images
Daniel Ricciardo im AlphaTauri AT04 beim Formel-1-Rennen in Spa 2023 Zoom Download
Andere Autos seien eben viel schneller gewesen als sein AlphaTauri AT04, sagt Ricciardo. "Deshalb habe ich viele Getriebe von hinten gesehen. Damit geht es mir wie mit Kaminen in Häusern, das ist einfach nicht mein Ding. Davon brauche ich mir also nicht noch mehr anzusehen!"
Doch warum kam Ricciardo in Spa nicht besser in Fahrt? Er selbst gibt an, er habe sich "eingeschränkt" gefühlt im Auto und habe "selbst bei freier Fahrt große Probleme" gehabt, weil die Abstimmung an seinem Fahrzeug nicht gepasst habe.
Ricciardo bekam die Reifen nicht zum Arbeiten
"Die Vorderachse war im Mittelsektor nur am Rutschen, also da, wo die ganzen schnellen Kurven sind", erklärt er. "Wir haben wahrscheinlich einfach nicht genug Grip produziert, und dann bin ich gerutscht und habe die Reifen ziemlich schnell überhitzt."
"Aber selbst bei freier Fahrt ist es uns nicht gelungen, uns vom Feld zu lösen. Es schien, als könnten die anderen viel früher mehr aus ihren Reifen herausholen. Dann wurde ich überholt, obwohl wir alle frische Reifen hatten. Und als ich dann zulegte und besser wurde, hing ich hinter den anderen fest. Auch das ist ja nicht so gut für die Reifen."
Deshalb sei die 44-Runden-Distanz in Belgien für ihn "hart" gewesen, meint Ricciardo, er wolle sich aber "davon nicht entmutigen lassen", sondern nachvollziehen, was ihn zurückgehalten habe.
Vielleicht war die Abstimmung komplett daneben?
Und Ricciardo hat mehrere mögliche Ansetzpunkte bei der Analyse: "Wir hatten ja nur eine trockene Einheit an diesem Wochenende. Es könnte sein, dass wir einfach beim Set-up in die falsche Richtung gegangen sind. Ich wünschte eben, ich wäre dazu in der Lage gewesen, etwas mehr zu attackieren."
Vielleicht aber habe auch seine geringe Erfahrung mit dem AT04 zumindest "eine kleine Rolle" dabei gespielt, dass er nicht mehr habe ausrichten können. Doch das will Ricciardo nicht als alleinige Ausrede gelten lassen: "Es hat trotzdem noch was gefehlt."
"Unterm Strich bin ich aber froh, wieder die Renndistanz gemeistert zu haben. Ich habe vieles gelernt und dem Team viel Rückmeldung gegeben. Yuki ist Zehnter geworden und hatte offensichtlich ein ordentliches Rennen. Auch daraus will ich ein bisschen was lernen", sagt Ricciardo.
Er und Tsunoda hatten genau gegensätzliche Strategien gefahren. Während Tsunoda nach zwei Stints auf Medium erst zum Schluss Soft verwendete, nahm Ricciardo Soft gleich beim Start und fuhr dann zweimal mit Medium.
Ricciardo: Womöglich war es nur eine kleine Stellschraube
Zufrieden war er allerdings auf keiner Pirelli-Reifenmischung. Er habe nie den Eindruck gehabt, das Auto sei "voll da", so Ricciardo. "Es ist uns einfach nicht gelungen, die Maximalleistung der Reifen abzurufen. Ich spürte nicht, wie sich der Grip aufbaute. Das ist wahrscheinlich die Sache, der wir auf den Grund gehen müssen. Denn im Rennen war die Pace gefühlt ziemlich langsam."
Ricciardo denkt laut, wenn er weiter sagt: "Wahrscheinlich habe ich nicht alles aus dem Auto herausgeholt. Die Frage ist nur, wo genau. Beim Frontflügel? Das ist eigentlich das, was man machen kann. Es könnte so etwas Einfaches sein, aber wir werden sehen."
Solange die finale Antwort nicht auf dem Tisch liege, schließe er nichts aus, auch sich selbst nicht als eine mögliche Fehlerquelle. "Weil ich immer sehr hart zu mir selbst bin", sagt Ricciardo. Er fügt hinzu: "Derzeit kann ich einfach nicht die Welt erwarten, aber hoffentlich lernen wir unsere Lektion aus diesem Rennen."