• 31. Juli 2023 · 18:24 Uhr

Pierre Gasly: "Für drei Runden dachten wir, wir wären die Könige des Rennens!"

Alpine-Pilot Pierre Gasly hat beim Start in Spa Pech und verkalkuliert sich dann mit der Strategie - Wie er die jüngsten Abgänge im Team bewertet

(Motorsport-Total.com) - Alpine-Pilot Pierre Gasly verpasste die Punkteränge in Spa mit Platz elf knapp und landete damit auch hinter Teamkollege Esteban Ocon, der in der Startaufstellung zwei Positionen hinter ihm stand. Doch Pech am Start und eine suboptimale Strategie verhagelten Gasly ein besseres Rennergebnis.

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Pierre Gasly schrammte in Spa als Elfter an den Punkterängen vorbei Zoom Download

So wurde der Franzose kurz nach Beginn des Grands Prix von Belgien zum Leidtragenden einer Kollision zwischen Carlos Sainz und Oscar Piastri. Dabei war Gaslys eigentlicher Start gar nicht schlecht: "Ich hatte einen sehr guten Start, machte zwei Positionen gut."

"Ich war auf der inneren Linie, was ich für gut hielt, bis ich sah, dass Oscar etwa 150 km/h langsamer war als alle anderen. Und ich hing einfach hinter ihm fest. Also bin ich auf die Bremse getreten. Ich habe auf eine Lücke gewartet, um ihn zu überholen. Aber es war ein ganzer Zug, der an mir vorbeifuhr."

"Es war sehr schmerzhaft zu sehen, wie einer nach dem anderen, alle Jungs an mir vorbeizogen, und ich fiel von, ich glaube, Platz neun oder zehn auf Platz 17 zurück. Es war also eindeutig nicht der Start, den wir uns erhofft hatten", erklärt Gasly.

Von dieser schlechten Ausgangsposition versuchte Alpine, es über die Strategie zu richten - und setzte auf die Wetterprognose: "Von P17 aus dachten sie: 'Okay, es könnte regnen, also bleiben wir so lange wie möglich draußen.' Also habe ich versucht, den weichen Reifen zu schonen." Gasly war auf Softs losgefahren.

Alpine spekulierte auf mehr Regen

Schließlich kam der Regen. "Für drei Runden dachten wir, wir wären die Könige des Rennens", verrät der Alpine-Fahrer. "Und dann haben wir gemerkt, dass wir niemand sind."

Denn es regnete nicht genug. "Als wir dann an die Box kamen, hatten wir schon ziemlich viel verloren. Wir versuchten, mit einem Stopp durchzukommen, aber es war einfach zu hart für die Reifen", erklärt Gasly weiter. "Wir verloren beim Boxenstopp einiges an Zeit und eine Position an Alex (Albon; Anm. d. R.)."

Mit ihm duellierte sich der Franzose anschließend einige Kurven lang, bis er vorbeikam. "Ich werde wahrscheinlich Albträume von dem Williams-Heckflügel haben, denn diese Jungs sind auf den Geraden einfach eine andere Kategorie", gesteht er.

"Dabei haben wir an diesem Wochenende alles auf unseren Topspeed gesetzt und sind mit sehr wenig Abtrieb gefahren. Er war das ganze Wochenende über stark. Aber im Rennen war ich auf den Geraden so langsam. Wir werden das mit den Jungs klären. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen, um ihn zu überholen."

Das gelang zwar, für einen Angriff auf die Top 10 reichte es aber nicht mehr. Nach dem dritten Platz im Sprint am Samstag verlässt Gasly Spa dennoch mit einem positiven Gefühl.

Das Ergebnis widmete er auch den scheidenden Mitarbeitern von Alpine. Vor dem Wochenende hatte der Rennstall angekündigt, dass Otmar Szafnauer (Teamchef), Alan Permane (Sportdirektor) und Pat Fry (Chassis-Verantwortlicher) das Team verlassen.

Gasly: "Eine ziemliche Umstellung"

"Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, am letzten Wochenende von Alan und Otmar und Pat eine Trophäe zu holen, auch wenn es nur eine kleine ist. So konnten wir zumindest einige positive Erinnerungen schaffen", kommentiert Gasly die Abgänge.


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"Ich denke, es ist alles noch ziemlich frisch. Natürlich muss man sich im Sommer hinsetzen und das alles mal durchgehen. Aber für dieses Wochenende haben wir einfach versucht, uns auf die Aufgabe auf der Strecke zu konzentrieren und das Beste aus jeder einzelnen Session herauszuholen", betont der Alpine-Pilot.

In Bezug auf die personelle Umstrukturierung im Führungsteam hält sich der Franzose bedeckt, sagt nur so viel: "Jeder ist enttäuscht über den Start des Jahres. Wir haben von Anfang an nicht so gut abgeschnitten, wie wir es hätten tun sollen, und es gab nicht wirklich die Fortschritte, die wir uns alle gewünscht hätten."

"Aber natürlich bin ich erst seit sechs Monaten dabei. Ich weiß nicht, was in der Vergangenheit passiert ist. Auch für mich ist es eine ziemliche Umstellung, ins Team zu kommen und sich auf neue Leute zu verlassen, und dann all diese Veränderungen zu sehen. Aber ich denke, jeder muss das erst mal in Ruhe verarbeiten."

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