• 30. Juli 2023 · 17:50 Uhr

Verstappen über Funkspruch: "Ich weiß, dass es dem Team nicht gefällt ..."

Der Funkverkehr mit Renningenieur Gianpiero Lambiase zeigt, wie überlegen Max Verstappen auch in Spa wieder war - Warum der kleine Ärger völlig umsonst war

(Motorsport-Total.com) - Obwohl er nur von Startplatz sechs ins Rennen gegangen war, gewann Max Verstappen den Großen Preis von Belgien 2023 am Ende wieder souverän. Wie souverän, das lässt sich am Funkverkehr des Weltmeisters mit Renningenieur Gianpiero Lambiase erkennen.

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Max Verstappen war auch in Spa wieder in einer eigenen Welt unterwegs Zoom Download

Nach Verstappens zweitem Boxenstopp in Runde 30 von 44 ist Lambiase zunächst nicht glücklich mit der Fahrweise des Niederländers und funkt: "Du hast eine Menge Reifen auf einer Outlap verbraucht, Max. Ich bin mir nicht sicher, ob das vernünftig war."

Kurz danach folgt ein weiterer Funkspruch: "Dieser Reifen [Soft] hat im ersten Stint ziemlich abgebaut. Ich würde dich bitten, deinen Kopf etwas mehr zu benutzen." Da hat Verstappen gerade die zu diesem Zeitpunkt mit Abstand schnellste Runde des Rennens gedreht.

Kurz danach meldet sich Verstappen selbst am Funk und schlägt vor: "Ich könnte auch weiter pushen und wir machen noch einen Stopp? Ein bisschen Boxenstopptraining!" Eine Aussage, die zeigt, dass Verstappen am Sonntag wieder einmal in einer eigenen Liga war.

Ein Boxenstopp kostet in Spa rund 18 Sekunden, im Ziel Betrug sein Vorsprung auf Sergio Perez und den Rest der Welt 22 Sekunden. Ein weiterer Reifenwechsel wäre also in der Tat noch drin gewesen. "Nein, dieses Mal nicht", antwortet Lambiase allerdings auf den Vorschlag.

Warum Verstappen "zu schnell" fuhr

Als Verstappen nach dem Rennen darauf angesprochen wird, dass sein Renningenieur ihm gesagt habe, er solle etwas vom Gas gehen, versichert Verstappen: "Ich bin auch langsamer gefahren! Natürlich sehen wir uns alle die Zahlen an und schauen auf den Reifenabbau."

"Diese Strecke hier ist super hart zu den Reifen. Da will man keine unnötigen Dinge tun", zeigt sich der Niederländer einsichtig, betont aber auch, dass er das zu keinem Zeitpunkt getan habe. Doch warum fuhr Verstappen dann schneller, als es Red Bull lieb war?


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"Ich will das jetzt nicht im Detail erläutern", sagt Helmut Marko bei 'Sky', verrät aber zumindest, dass es "wieder um die schnellste Runde" gegangen sei. Ein Thema, mit dem Verstappen seinen Renningenieur in diesem Jahr bereits mehrfach zur Verzweiflung trieb.

Grundsätzlich findet Marko die Kommunikation zwischen den beiden übrigens "sehr unterhaltsam", verrät der Österreicher mit einem Schmunzeln. Denn bereits am Samstag waren die beiden am Funk etwas aneinandergeraten, wofür sich Verstappen später entschuldigte.

"Sie respektieren sich gegenseitig, aber sie sind beide sehr emotional", betont Marko und erklärt: "Heute gab es nichts, für das man sich entschuldigen musste. Es war eine Konversation und Gianpiero hat ihm gesagt, dass es keinen zusätzlichen Boxenstopp geben wird."

Verstappen gesteht: Wollte das Team etwas ärgern!

Verstappen selbst verrät derweil, dass er das Team mit seinem Vorschlag ganz bewusst ein bisschen ärgern wollte. "Ich weiß, dass es dem Team nicht gefällt, noch einen Stopp zu machen. Aber ich sage es trotzdem gerne, damit sie etwas nervös werden", grinst er.

Auf Nachfrage, wie viel am Funk denn ernst gemeint und wie viel Spaß sei, antwortet er, dass das Verhältnis "wahrscheinlich 50:50" sei. "Es passt schon. Wir kennen uns sehr gut und haben eine sehr gute Beziehung", sagt er über das Verhältnis zu Lambiase.

"Die Beziehung mit deinem Renningenieur ist sehr wichtig", betont er und erklärt, dieser sei "ein sehr wichtiger Teil der Performance" in der Formel 1. "Über die Jahre entwickelt man natürlich eine viele engere Beziehung, man kennt sich viel besser", so Verstappen.


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Übrigens hätte sich Verstappen seine schnelle Runde nach dem Boxenstopp und den damit verbundenen Ärger sparen können: Weil Lewis Hamilton am Ende noch einmal frische Reifen aufzog, schnappte er dem Weltmeister die schnellste Rennrunde und den Bonuspunkt noch weg.

Den hat Verstappen aber ohnehin nicht nötig: Die Weltmeisterschaft führt er zur Sommerpause mit einem Vorsprung von 125 Punkten vor seinem Teamkollegen Sergio Perez an. Umgerechnet sind das fünf Rennsiege in der Formel 1.

Oder anders gesagt: Der Niederländer könnte seine persönliche Sommerpause bis zum Rennen in Katar im Oktober verlängern und würde noch immer als WM-Spitzenreiter nach Doha reisen.

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