Russell optimistisch fürs Rennen: "Waren nach Max das schnellste Auto"
George Russell glaubt, dass im Spa-Sprint ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre, wenn ihm nicht die Runden ausgegangen wären - Was ist im Rennen drin?
(Motorsport-Total.com) - "Ich nehme die positiven Dinge mit. Ich denke, wir waren nach Max das schnellste Auto auf der Strecke", resümiert George Russell nach dem Sprint beim Großen Preis von Belgien 2023. Diesen beendete der Brite zwar nur auf P8 und kassierte dafür lediglich einen Zähler.
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George Russell kämpfte sich im Sprint noch bis auf Platz acht nach vorne Zoom Download
Allerdings war er auch nur von Platz zehn gestartet und fiel nach seinem Wechsel auf Intermediates sogar bis auf Rang zwölf zurück. Er bewertet es daher positiv, dass er am Ende noch "super nah" an Platz fünf dran gewesen sei. Konkret fehlten gerade einmal 1,8 Sekunden.
"Ich denke, zwei Runden mehr und es wäre P5 gewesen. Das gibt für morgen etwas Optimismus", betont Russell, der mit seiner Pace im Sprint sehr zufrieden ist. Dabei machte er sich das Leben zunächst selbst schwer, weil er nicht direkt auf Intermediates wechselte.
Wie Sieger Max Verstappen fuhr auch er zunächst noch eine Runde auf den Regenreifen, bevor er zum Service kam. "Es war meine Entscheidung, eine Runde nach dem [Start] zu stoppen, was letztendlich die falsche Entscheidung war. Das nehme ich auf meine Kappe", gesteht er.
"Da habe ich wahrscheinlich drei oder zwei Positionen verloren", so Russell. In der Tat kostete der spätere Reifenwechsel zwei Plätze an Daniel Ricciardo und Lance Stroll. Er betont, dass das Team ihm die Wahl gelassen habe, auch direkt reinzukommen.
Warum Russell nicht direkt stoppen wollte
"Ja, wir haben darüber gesprochen. Aber ich habe das Team überredet, eine Runde später zu stoppen", sagt er und erklärt, er habe auf etwas Chaos in der Boxengasse und ein Safety-Car gesetzt. "Wenn es in der ersten Runde ein Safety-Car gegeben hätte, wären wir auf Platz drei oder vier rausgekommen", erklärt er.
Daher ging er ein Risiko ein, was sich letztendlich nicht auszahlte. Trotzdem überholte Russell anschließend noch zahlreiche Autos und nahm so noch einen Punkt mit. Für den Mercedes-Fahrer war der Sprint so die bislang beste Session des Wochenendes.
Denn im Shootout am Vormittag war er nur Zehnter geworden, im Qualifying am Freitag ebenfalls nur Achter. "Eines der Probleme an diesem Wochenende ist, dass das Auto ziemlich herumhüpft, besonders mit dem größeren Heckflügel an meinem Auto", erklärt er.
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Denn Russell fährt mit einem größeren Flügel als sein Teamkollege Lewis Hamilton. Im Sprint habe sich dieser Nachteil weniger ausgewirkt, weil man dort "langsamer" als im Qualifying sei und dadurch weniger Bouncing habe. "Außerdem hat man ein paar Runden mehr, um in einen Rhythmus zu kommen", erklärt er.
"Und ich hatte das Gefühl, dass ich an diesem Wochenende überhaupt keinen Rhythmus hatte", so Russell, für den die Probleme in der Qualifikation allerdings nicht neu sind. Seit Monaco steht es im internen Qualifyingduell bei Mercedes aus seiner Sicht 1:6 gegen Hamilton.
Russell wundert sich über Schwäche im Qualifying
"Das Qualifying war zu Beginn der Saison meine Stärke. In den ersten sechs Rennen habe ich mich sehr wohl gefühlt", grübelt Russell, der die Nase im internen Mercedes-Duell nach den ersten fünf Rennen noch mit 4:1 gegen Hamilton vorne hatte. Inzwischen liegt er mit 5:7 hinten.
Insgesamt sei er zuletzt im Qualifying fast immer schwächer als im Rennen gewesen. Ein Trend der sich auch in Spa wieder zu bestätigen scheint. "Das passt nicht zusammen", grübelt er und erklärt, er glaube nicht, dass es etwas mit den Updates für den W14 zu tun habe.
"Es gibt definitiv einen Trend in der Set-up-Richtung, die wir seit dem Update eingeschlagen haben. Das hat nicht unbedingt mit dem Update selbst zu tun, aber es ist einfach ein allgemeiner Trend. Und ich denke, wir haben es aus den richtigen Gründen getan", so Russell.
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Allerdings vermute er, "dass diese Richtung, die wir eingeschlagen haben, für mich nicht funktioniert hat." Umso mehr dürfte er sich darüber freuen, dass er die beiden Qualifyings in Spa nun hinter sich und am Sonntag nur noch das Hauptrennen vor sich hat.
Auf die Frage, ob sein großer Heckflügel dort ein Nachteil sein könnte, antwortet er: "Ich denke, wenn überhaupt, wird es ein Vorteil sein, um ehrlich zu sein. Ich habe mich für den großen Flügel entschieden, weil ich dachte, dass er für ein nasses Qualifying und ein trockenes Rennen von Vorteil sein würde."
"Aber bis jetzt hatten wir ein trockenes Qualifying und ein nasses Rennen. Man sollte der Vorhersage nicht trauen", schmunzelt er. In der Tat soll das Rennen am Sonntag allerdings trocken bleiben. Dann könnte es für Russell weiter nach vorne gehen als im Sprint.