• 29. Juli 2023 · 20:18 Uhr

"Rennunfall": Warum Hamilton seine Strafe im Sprint trotzdem fast egal ist

Toto Wolff und Lewis Hamilton sind der Ansicht, dass die Strafe gegen den Briten im Sprint überzogen war - Warum man die Situation trotzdem schnell abgehakt hat

(Motorsport-Total.com) - Die Ziellinie überquerte Lewis Hamilton im Formel-1-Sprint in Belgien als Vierter, gewertet wurde er allerdings nur auf Platz sieben. Eine Fünf-Sekunden-Strafe, die er für eine Kollision mit Sergio Perez kassierte, warf den Rekordweltmeister gleich drei Positionen zurück.

Foto zur News: "Rennunfall": Warum Hamilton seine Strafe im Sprint trotzdem fast egal ist

Lewis Hamilton wurde für den Crash mit Sergio Perez bestraft Zoom Download

"Harte Strafe, wenn man überlegt, welche Bedingungen da draußen geherrscht haben", grübelt Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei 'Sky' und erklärt: "Ich würde sagen, [die Strafe ist] mit Sicherheit sehr harsch, denn Perez kommt auch zurück."

"Er nutzt also auch nicht die gesamte Strecke", sagt er über den Mexikaner, der kurz nach dem Unfall mit Hamilton in Kurve 15 aufgeben musste. "Irgendwann kommt Lewis in ein Untersteuern und schlittert dann in ihn hinein", erklärt Wolff den Zusammenstoß.

"Also man kann nachvollziehen, warum sie die Strafe gegeben haben", so der Teamchef, der sie aber trotzdem zu hart findet. Die Rennkommissare bestätigen in ihrer Begründung, dass Hamilton in Kurve 15 über den Randstein gefahren und Untersteuern bekommen habe.

Wolff: Gibt ja sowieso kaum Punkte ...

Sie sind daher der Meinung, dass Hamilton "überwiegend" die Schuld an dem Unfall trage, auch wenn Perez ihm zugegebenermaßen wenig Platz gelassen habe. "Das müssen wir jetzt abhaken. Die Strafe ist ausgesprochen. Wir können uns nur darüber ärgern und das machen wir jetzt", betont Wolff.

"Wäre es das Hauptrennen morgen gewesen, dann wäre das mit Sicherheit unheimlich ärgerlich. Heute aber mit den wenigen Punkten [im Sprint] macht es wenig Unterschied. Trotzdem meiner Meinung nach eine harsche Entscheidung", betont er noch einmal.

Ganz ähnlich sieht es auch Hamilton selbst, der auf Nachfrage erklärt: "Da gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Ich finde, es war ein Rennunfall." Der Rekordchampion betont: "Es sind knifflige Bedingungen da draußen und wir alle geben unser Bestes."

"Natürlich war es keine Absicht. Ich stach in eine Lücke, er war langsam in Kurve 14. Ich ging innen rein, und es war mehr als eine halbe Autobreite Platz", so Hamilton, der ein altes Zitat von Ayrton Senna bemüht: "Wenn man nicht mehr die Lücke sucht, dann fährt man keine Rennen mehr."

Hamiltons Auto war auch beschädigt

"Das habe ich getan", zuckt er die Schultern und erklärt: "Als ich es mir noch einmal angesehen habe, da sah es für mich wie ein Rennunfall aus." Letztendlich sei es "unglücklich" gewesen, aber die Rennkommissare sollten kein Racing verbieten, so Hamilton.

Auch er sieht es übrigens wie Wolff und erklärt: "In einem Rennen wie heute ist es mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Es gibt sowieso nicht viele Punkte. Natürlich wäre es schön gewesen, Vierter zu werden. Aber vierte Plätze interessieren mich nicht wirklich, ich möchte gewinnen."


Gehört diesem Mann die Zukunft der Formel 1?

Video wird geladen…

Oscar Piastri ist beim F1-Sprint in Spa erstmals in seiner Karriere aufs Podium gefahren. Wir diskutieren, ob er das nächste große Ding ist. Weitere Formel-1-Videos

Daher mache es "keinen Unterschied", ob er den Sprint auf P4 oder P7 beende. Auf der Strecke führte nach dem Zwischenfall übrigens kein Weg mehr am Alpine von Pierre Gasly vorbei, denn Hamilton verrät, dass auch sein Auto einen Schaden am Unterboden gehabt habe.

Dadurch habe er "viel Abtrieb" in diesem Bereich verloren, betont er. Übrigens wäre es für ihn fast noch eine Position weiter nach hinten gegangen, denn im Ziel wurde er lediglich 0,065 Sekunden vor George Russell gewertet. Das hätte für Hamilton aber wohl auch keinen großen Unterschied mehr gemacht.

Perez hat Verständnis für Hamilton-Manöver

Für Perez gab es nach seinem Ausfall derweil gar keine Punkte mehr. Der Mexikaner erklärt, er habe nach der Kollision "massiven Schaden" am Auto gehabt. Er sagt über den Unfall mit Hamilton: "Er hat die ganze rechte Seite des Autos mitgenommen."

"Er hat den Unterboden und den Seitenkasten beschädigt, und das war es dann. So haben wir zu viel Grip verloren", zuckt er die Schultern. Kurz danach stellte er seinen Red Bull an der Box ab. Der Vorfall sei "sehr unglücklich" gewesen, so Perez.


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Belgien-Grand-Prix 2023

"Ich denke, ihm ging einfach der Grip aus, und er konnte sein Auto nicht mehr anhalten", erklärt er und zeigt sogar Verständnis für Hamiltons Manöver. "Ich denke, er hatte es etwas zu eilig. Jeder hatte es heute eilig, nach vorne zu kommen", betont Perez.

Denn Hamilton war nur von P7 in den Sprint gestartet, er selbst sogar nur von Startplatz acht. "Es ist ein sehr kurzes Rennen. Daher muss man solche Risiken eingehen", weiß Perez. "Aber es ist nicht schön, dass er mein Rennen ruiniert hat", stellt er klar.

Wäre Perez noch in die Top 3 gefahren?

Denn Perez rechnete sich offenbar aus, den Sprint noch in den Top 3 beenden zu können. "Es sah [vor dem Unfall] toll aus", betont er und lobt die "großartige Strategie" von Red Bull, die ihn gleich beim Start einige Positionen nach vorne brachte.

Perez gehörte, anders als sein Teamkollege, zu den Piloten, die gleich nach der Freigabe des Rennens an die Box kamen, um auf Intermediates zu wechseln. Das spülte ihn direkt bis auf Platz vier hinter Gasly nach vorne. "Bevor das Safety-Car kam, hätten wir Gasly fast bekommen", betont er.

"Es sah also richtig gut aus", ärgert er sich und erklärt im Hinblick auf das Rennen: "Morgen werden wir herausfinden, wo wir mit dem Auto wirklich stehen. Darauf freue ich mich, und hoffentlich können wir die Punkte holen, die wir heute verloren haben."

Sein Ziel sei es, sich mit einem "starken Ergebnis" in die Sommerpause zu verabschieden. Auf dem Papier dürfte das etwas leichter als im Sprint werden, denn Perez wird am Sonntag von Startplatz zwei und damit aus der ersten Reihe ins Rennen gehen.

Lewis Hamilton steht als Dritter gleich dahinter.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026

Foto zur News: Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen