Daniel Ricciardo ärgert sich: "Habe versucht, Eau Rouge voll zu fahren"
Daniel Ricciardo hatte versucht, mit Vollgas durch Eau Rouge zu fahren, doch dabei geriet er neben die Strecke und flog aufgrund von Tracklimits in Q1 raus
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo darf sich ärgern: Denn weil seine entscheidende Runde in Q1 des Qualifyings zum Formel-1-Rennen in Spa 2023 gestrichen wurde, blieb dem AlphaTauri-Piloten nur der 19. Platz und damit die letzte Startreihe. Dabei hätte seine Zeit von 1:59.483 Minuten für Platz zehn und damit den Einzug in Q2 gereicht.
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Die Eau Rouge mit Vollgas zu fahren, ging sich für Daniel Ricciardo nicht aus Zoom Download
Doch Tracklimits machten Ricciardo einen Strich durch die Rechnung: In Raidillon nahm er einen zu direkten Weg und war neben der Strecke - und sagt, das habe ihm sogar Zeit gekostet.
"Ich habe versucht, Eau Rouge voll zu nehmen", erklärt er seinen Fehler. "Ich bin Vollgas reingefahren, aber dann hat das Auto angefangen, sich zu bewegen. Ich musste daher etwas lupfen, und das hat mich ein wenig neben die Linie gebracht und ich war dann auf dem nasseren Teil der Strecke. Ich konnte nichts mehr machen und musste das Auto einfach laufen lassen."
Dass dies dann zu seinem Aus in Q1 geführt hat, ist für ihn "natürlich frustrierend", aber er sagt, dass er es im Qualifying probieren musste. "Meine Absicht war gut, es zu versuchen. Ich dachte, ich schaffe es, aber ein kleiner Fehler hat uns rausgebracht", so Ricciardo.
So ist er zwar enttäuscht über sein frühes Aus, mit der Performance ist er aber dennoch ganz zufrieden. Denn die Zeit hätte für die Top 10 gereicht, und ohne den Fehler wäre sogar noch mehr drin gewesen, glaubt er.
"Ich denke, dass der Speed generell da ist, und das ist wichtig, es gab nicht zu viel Kopfzerbrechen", sagt Ricciardo. "Ich denke, es gibt immer noch Dinge, die wir verbessern können, aber es war positiv, es ist nur schade, dass wir den Sonntag jetzt von hinten beginnen müssen."
Hartes Format für einen Rückkehrer
Für den Rückkehrer war die Aufgabe am Freitag in Spa aber noch einmal deutlich schwieriger. Er bräuchte eigentlich immer noch Zeit im Auto, und dann nach gerade einmal sieben Runden im Nassen direkt ins Qualifying gehen zu müssen, ist für ihn etwas undankbar.
"Ein konventionelles Wochenende ist besser, weil wir viel mehr mit dem Set-up ausprobieren können und ich das Auto und die Grenzen besser spüren kann", sagt er. Auf der anderen Seite mag er aber auch, einfach ins Auto einzusteigen und loszulegen. "Von daher war ich mit der Pace, die ich gezeigt habe, ziemlich zufrieden."
"Natürlich gibt es noch ein bisschen mehr zu finden, aber ich hatte das Gefühl, dass ich in Q2 noch ein paar zusätzliche Zehntel hätte finden können", so der Australier.
Neuer Anlauf am Samstag
Allerdings hat das Format für Ricciardo einen anderen Vorteil: Er kann es am Samstag noch einmal besser machen. "Im Moment bin ich sehr glücklich darüber, dass ich morgen eine weitere Chance bekomme. Das hat den Schmerz ein wenig betäubt", lacht er.
"Jetzt heißt es zurück zu den Laptops und die Daten auswerten. Ich denke, dass wir morgen wahrscheinlich ähnliche Bedingungen haben werden, also werden wir sehen, wie wir uns schlagen werden."
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Das Set-up sollte aber passen, was aufgrund des Parc fermes schon elementar ist. "Man geht hier immer eine Art Kompromiss ein, aber ich denke, dass wir auch am Renntag in einer guten Position sind", so Ricciardo, der noch versucht, das Positive am Qualifying zu sehen.
"Zumindest kann man auf dieser Strecke überholen", sagt er. "Es ist besser, dieses Quali hier zu haben als an einem Ort wie Monaco. Wir werden also versuchen, am Sonntag zu tun, was wir können - wer weiß, wie das Wetter wird. Aber die Pace hat uns ermutigt, am Renntag vielleicht in einer guten Position zu sein."