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Nico Hülkenberg: Regen könnte Haas' große Chance in Spa sein
Nico Hülkenberg glaubt, dass Regen in Spa ein Vorteil für Haas sein könnte - Im Trockenen dürfte man aber die gleichen Probleme wie zuletzt immer haben
(Motorsport-Total.com) - Sieht man von den drei Zählern ab, die Nico Hülkenberg beim Sprint in Spielberg holte, ging Haas in den vergangenen sechs Hauptrennen der Formel 1 komplett leer aus. Die letzte Top-10-Platzierung holte Kevin Magnussen vor mehr als zweieinhalb Monaten in Miami.
© Motorsport Images
Bereits in Spielberg machte Nico Hülkenberg im Nassen eine gute Figur Zoom Download
Zwar schaffte es Hülkenberg in den vergangenen fünf Qualifyings viermal in Q3. Doch im Rennen geht es für den Deutschen regelmäßig nach hinten, weil der Haas VF-23 die Reifen zu schnell auffrisst. Da könnte der angekündigte Regen an diesem Wochenende in Spa eine Chance sein.
"Möglicherweise", grübelt Hülkenberg und erklärt, er könne zwar nicht "garantieren", dass es im Nassen besser laufe. Aber Regen könne ein Vorteil für Haas sein, "weil wir gut Temperatur in den Reifen kriegen. Im Nassen ist eher die Thematik, dass du zu wenig Temperatur hast als zu viel."
"Und dann könnte sich das vielleicht ausgehen", so Hülkenberg, der hofft, dass der Nachteil so plötzlich zu einem Vorteil werden könnte. Denn es sei generell eine Stärke von Haas, die Reifen im Qualifying auf Temperatur zu bringen. Im Regen könnte das noch mehr durchschlagen.
Magnussen glaubt noch an die Wende
Sollte es dagegen ein Rennen im Trockenen geben, macht man sich bei Haas keine Illusionen darüber, dass es wieder schwierig werden dürfte. Zwar sei der Reifenverschleiß in Ungarn vor einer Woche "vielleicht etwas besser" gewesen, grübelt Hülkenberg.
"Aber natürlich [waren wir] noch immer weit weg von den Punkten. Ich glaube, es waren mehr als 20 Sekunden", erinnert er. Tatsächlich betrug sein Rückstand als 14. auf Platz zehn sogar mehr als 36 Sekunden. Teamkollege Magnussen landete sogar nur auf Rang 17.
Der Däne gesteht, dass sich momentan eine ziemliche Frustration aufbaue, "wenn man sieht, wie sich andere Teams entwickeln und große Fortschritte machen, während wir diesen großen Schritt noch nicht gemacht zu haben scheinen."
"Aber ich habe nach wie vor das Vertrauen ins Team, dass wir das Ruder noch herumreißen können. Das wird nicht sofort geschehen, aber ich denke, wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass wir diesen Schritt später im Jahr machen können", betont Magnussen.
Hülkenberg vermutet, dass das Chassis "nicht unbedingt" der Hauptgrund für den hohen Reifenverschleiß sei. Er habe "eher so die Radaufhängung [...] im Zusammenspiel mit der Aerodynamik" im Verdacht. "Dieses Zusammenspiel resultiert halt in diesem Reifenfresser", glaubt er.
Warum man die Haas-Fortschritte kaum sieht
"Da müssen wir ansetzen, um das besser in den Griff zu bekommen", betont er und erklärt, es liege noch "eine Menge mehr Arbeit" vor Haas, um wieder "konkurrenzfähig" zu sein. Zwar habe das jüngste Update in Ungarn vielleicht dazu beigetragen, dass die Situation schon etwas besser sei.
"Aber da bin ich mir nicht sicher. Ich denke, es hängt auch einfach etwas von der Strecke ab und wie die Bedingungen sind", warnt Hülkenberg und erklärt auch, für ein kleines Team wie Haas sei es "schwierig", einen großen Sprung zu machen, wie er zum Beispiel McLaren jüngst gelang.
Fotostrecke: Budapest: Die Fahrernoten der Redaktion
Guanyu Zhou (5): Zwei Redakteure hätten ihm für den Startcrash, der unter anderem beide Alpines aus dem Rennen nahm, sogar eine 6 gegeben. Andere rechnen ihm sein starkes Qualifying an und geben trotz der Situation noch eine 4. Im Schnitt landen wir am Ende bei der 5. Fotostrecke
"Die Ausgangslage ist schwieriger für uns", grübelt er, zumal die Probleme nichts mit dem Set-up zu tun hätten. "Wir haben das Auto nicht wirklich auf Quali oder Rennen abgestimmt", betont er und erklärt: "Die Charakteristik ist nur einfach nicht so gut."
Magnussen gesteht, dass es momentan "etwas hart" sei, obwohl man bereits "etwas Fortschritt" gemacht habe. "Es ist nur so, dass unsere Performance im Vergleich zu unseren Hauptkonkurrenten insgesamt zurückgegangen ist", erklärt der Däne.
Die Rennpace sei bereits etwas besser geworden, aber: "Leider sind einige der Autos, mit denen wir zu Beginn des Jahres gekämpft haben, insgesamt viel schneller geworden, und deshalb sehen wir diese Verbesserung [bei uns] nicht so stark", so Magnussen.
Hülkenberg: Am Wochenende einfach keine Fehler machen
Er versichert jedoch, dass das Team "super hart" arbeite, und er betont: "Es gibt immer noch Anlass, für den Rest des Jahres optimistisch zu sein." Im Hinblick auf das Belgien-Wochenende erklärt Hülkenberg: "Ich glaube, es ist wichtig, einfach fehlerfrei zu bleiben."
In Spa sei es im Regen "einfach, einen Fehler zu machen oder sich mal zu verschätzen. Die Konsequenz kommt hier recht schnell und kann groß sein. Es kommt einfach drauf an, fehlerfrei zu bleiben und es gut umzusetzen", erklärt der Deutsche.
Grundsätzlich ist Hülkenberg übrigens "happy" mit der ersten Saisonhälfte seines Comebacks. Man habe in diesem Jahr bislang nicht viele Chancen ausgelassen, betont er und antwortet mit einem Grinsen auf die Frage, was sein Ziel für die zweite Saisonhälfte sei: "Mehr Punkte als in der ersten Hälfte sammeln!"
Im internen Duell gegen Magnussen liegt Hülkenberg nach den ersten elf Rennen des Jahres mit 9:2 WM-Punkten vorne.