Kevin Magnussens Spa-Qualifying: Erst Crash, dann Strafe

Kevin Magnussen kämpft sich in einem beschädigten Auto auf P13, darf diesen Startplatz allerdings nicht behalten, weil er in Q2 Charles Leclerc aufgehalten hat

(Motorsport-Total.com) - "Ich weiß nicht, wer der Kerl war, [...] aber ich hoffe, er bekommt eine Strafe", funkte Charles Leclerc im Qualifying zum Großen Preis von Belgien 2023, nachdem er in Q2 von Kevin Magnussen aufgehalten wurde. Sein Wunsch wurde erfüllt, denn der Däne bekam eine Gridstrafe für das Rennen.

Für Kevin Magnussen wäre am Freitag mehr möglich gewesen

Magnussen, der sich als 13. qualifiziert hatte, muss drei Positionen zurück und wird so am Sonntag nur von P16 starten. In der Urteilsbegründung der Rennkommissare heißt es, Magnussen habe Leclerc "unnötigerweise" auf einer schnellen Runde kurz vor dem Ende von Q2 aufgehalten.

Leclerc selbst sagt nach dem Qualifying, er habe durch die Aktion des Haas-Fahrers "Druck" vor seinem letzten Q2-Versuch gehabt, was vor allem bei den schwierigen Bedingungen am Freitag "nicht leicht" gewesen sei. Denn kurz vor dem Ende von Q2 lag Leclerc nach dem Zwischenfall nur auf P13.

Die letzte Runde musste also sitzen, und zwar schaffte Leclerc den Cut letztendlich. Die Strafe bekam Magnussen aber trotzdem. Der Däne schildert die Szene so: "Ich berührte am Ausgang von Kurve 9 die Mauer und beschädigte das Auto - den Heckflügel und den Unterboden."

Anschließend fuhr er vor Leclerc auf die Strecke zurück. In der Begründung der Strafe erklären die Rennkommissare, dass Magnussen anschließend noch bis Kurve 16 vor Leclerc geblieben sei. Der Däne erklärt das so: "Es gab nur eine trockene Linie."

Und es sei "sehr schwer" gewesen, diese auf Slicks zu verlassen. "Unter normalen Umstände hätte man die Ideallinie freigemacht. Aber bei diesen Bedingungen ist das nicht so einfach", erklärt er. Eine Entschuldigung, die die Rennkommissare allerdings nicht durchgehen lassen.

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Diese merken nämlich zudem an, dass Magnussen vom Team die Anweisung bekommen habe, weiter zu pushen, um selbst noch eine weitere Runde fahren zu können. Zudem habe man ihn zuvor nicht davor gewarnt, dass Leclerc hinter ihm auf einer schnellen Runde sei.

Magnussen erklärt, dass die Bedingungen "super knifflig" gewesen seien. "Da kann man [als Fahrer] wirklich den Unterschied machen. Das habe ich heute nicht geschafft", ärgert er sich und gesteht: "Ich hätte natürlich nicht abfliegen sollen."

Seine letzte Runde in Q2 habe er dann "mit dem beschädigten Auto" fahren müssen. Startplatz 13 sei daher "nicht so schlecht", so der Däne, der zu dem Zeitpunkt allerdings noch nichts von seiner Strafe wusste.