Wegen Aston-Performance: Stroll nach Fahrradunfall mit "aggressiver" Rückkehr
Nach seinem Fahrradunfall vor dem Saisonstart kehrte Lance Stroll schnell ins Cockpit zurück - dafür war vor allem die gute Performance des AMR23 verantwortlich
(Motorsport-Total.com) - Obwohl sich Lance Stroll kurz vor dem diesjährigen Saisonstart bei einem Fahrradunfall schwer verletzte, kehrte der Kanadier beim Saisonauftakt in Bahrain, nur zwölf Tage nach dem Unfall, in das Cockpit seines Aston Martin zurück. Aus einem guten Grund, wie Stroll jetzt verriet.
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Trotz Verletzung stieg Lance Stroll wieder ins Cockpit seines Aston Martin Zoom Download
"Ich meine, es war eine sehr aggressive Rückkehr, aber ich wusste, dass wir ein gutes Auto hatten, und ich wollte wieder ins Auto steigen, und ich hatte das Gefühl, dass ich dazu bereit war", sagt Stroll. Die Erkenntnis, dass Aston Martin für 2023 ein deutlich verbessertes Formel-1-Auto besitzt, veranlasste den 24-Jährigen dazu, "sehr aggressiv" in das Cockpit zurückzukehren.
Und das, obwohl er sich beide Handgelenke und einen Zeh gebrochen hatte und die anfängliche Prognose der Mediziner besagte, dass er frühestens beim dritten Saisonrennen in Australien wieder am Start sein würde.
Krack nimmt Stroll in Schutz
"Zwölf Tage nach meinem Knochenbruch wieder ein Formel-1-Auto zu fahren, war nicht das, was meine Ärzte von mir erwartet hätten, aber ich habe es trotzdem getan", sagt Stroll im Gespräch mit 'Autosport'. "Das war sarkastisch!"
"In den ersten paar Rennen war es schlimm - ich hatte definitiv starke Schmerzen, aber jetzt geht es mir viel besser", berichtet Stroll, der bisher im Schatten seines Teamkollegen Fernando Alonso stand. Nur einmal kam Stroll vor dem Spanier ins Ziel und das Podium, auf dem Alonso in dieser Saison bereits sechs Mal stand, war für den Kanadier stets außer Reichweite.
Für Teamchef Mike Krack liegt der Rückstand daran, dass Stroll die gesamten Wintertests verpasst hat. "Wir sollten immer daran denken, dass es einen dreitägigen Test in Bahrain gab, bei dem er keine Runden drehte", mahnt Krack gegenüber 'Autosport'. "Er ist im ersten Rennen mit den Verletzungen ins Auto gesprungen - das wird sehr oft vergessen. Die anderen Fahrer lernen etwas über das Auto und das sind Dinge, die er nicht hatte."
Stroll weiß: Aston Martin mit Schwäche
Hinzu kommt die aktuelle Performance-Schwäche, die Aston Martin zuletzt ins Mittelfeld spülte. "Wir haben die Saison sehr stark begonnen - bei einigen Rennen waren wir das zweit- oder drittschnellste Auto, je nach Strecke", sagt Stroll auf der Pressekonferenz vor dem Belgien-GP.
"Aber die letzten Wochenenden waren schwieriger für uns, also müssen wir definitiv an einigen Dingen arbeiten, um wieder dahin zu kommen, wo wir sein wollen", mahnt der Aston-Martin-Pilot. "Schneller um die Kurven und schneller über die Geraden zu kommen - das hilft immer! Es sind eine Menge kleiner Details."
"Es ist nur das übliche - wir arbeiten an den Defiziten des Autos. Die Balance in den Kurven, mehr Abtrieb und all diese Dinge", weiß Stroll. "Aber ich denke, wir haben einige Ideen, wie wir die Dinge verbessern können, und ich freue mich auf die zweite Hälfte der Saison.