• 24. Juli 2023 · 18:23 Uhr

Zhous Rohrkrepierer-Start und fehlende Pace stellen Alfa vor Rätsel

Alfa Romeo steht unbequeme Analysearbeit ins Haus: Nach dem bärenstarken Qualifying ging es im Rennen schon auf dem Startplatz zurück in die Realität

(Motorsport-Total.com) - Guanyu Zhou zufolge waren seine Chancen auf Punkte beim Großen Preis von Ungarn 2023 schon vor dem Zwischenfall in Kurve 1 "so gut wie vertan", wie der Alfa Romeo-Pilot erklärt.

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Das kleine Märchen von Guanyu Zhou hielt nur bis zum vierten Licht der Startampel Zoom Download

Dem Chinesen gelang am Samstag sein bisher bestes Formel-1-Qualifying mit Startplatz fünf. Nach einem schleppenden Start wurde er jedoch von der Meute überrollt, bevor er beim Anbremsen von Kurve 1 in das Heck von Daniel Ricciardos AlphaTauri fuhr. Ricciardo krachte daraufhin in Esteban Ocon und Pierre Gasly, woraufhin beide Alpine-Fahrzeuge draußen waren.

Zhou trug einen Schaden am Frontflügel davon und wurde von der Rennleitung mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Die Stewards befanden, dass er bei der Anfahrt zur Kurve "einfach nicht genug verzögert" habe, was zu einer unnötigen Kollision führte.

Nach seinem 16. Platz sagt Zhou, dass Alfa Romeo das Problem beim Start untersuchen werde. "Ich habe keine Ahnung, ich muss es mir ansehen", antwortet der 24-Jährige auf die Frage nach seinem Startproblem.

"Ich habe die Drehzahl vor dem vierten [roten] Licht gehalten, dann ging das Ansprechverhalten des Gaspedals völlig verloren, sodass ich praktisch mit null Gas gestartet bin. Ich bin echt enttäuscht, weil es bis dahin wirklich gut ausgesehen hat.

"Wir müssen uns genauer ansehen, was dort passiert, denn das ist seltsam, das passiert sonst nie. Ich habe versucht, es vor dem fünften Licht zu bereinigen, indem ich versucht habe, Vollgas zu geben. Aber leider ist gar nichts passiert, sodass ich ohne Drehzahl losfahren musste. Mein Start war also kein richtiger Start. Deshalb hat sich mein Auto auch kaum bewegt."


Fotos: F1: Grand Prix von Ungarn (Budapest) 2023


Auf die Frage des Motorsport Networks nach einer Erklärung für den Zwischenfall in Kurve 1 antwortet Zhou: "Ich habe natürlich versucht, so spät wie möglich zu bremsen, um ein paar Positionen zurückzugewinnen, aber dann bin ich leider wegen der verwirbelten Luft der Autos vor mir in sie reingefahren. Nicht das, was ich wollte, aber das Rennen war für mich schon auf dem Startplatz so gut wie gelaufen."

Auch Bottas durch Zhous Problem beeinträchtigt

Zhous Startpech beeinträchtigte auch Teamkollege Valtteri Bottas, der beim Ausweichen seinen Schwung verlor und dadurch vom siebten auf den zwölften Platz zurückfiel. Der Finne beendete das Rennen auf jener Position, weil es ihm nicht gelang, den Williams von Alex Albon im letzten Stint zu überholen.

Bottas bestätigte auf Nachfrage des Motorsport Networks, dass sein Start "ansonsten okay" war.
"Leider hatte Zhou am Start ein Problem, sodass ich ihm ausweichen musste und etwas Schwung verlor. Aber auch flogen alle Autos, die weiche Reifen hatten, in der ersten Runde nur so an mir vorbei, das war nicht so toll."

"Selbst danach hatte ich nie das Gefühl, dass ich die Pace hatte, um Plätze gutzumachen.
"Am Samstag hatten wir im Vergleich zu den anderen definitiv eine bessere Pace als am Sonntag."

Bottas kam früh an die Box, um verlorenen Boden gutzumachen, und folgte dem Aston Martin von Lance Stroll in der neunten Runde an die Box. Bei ihrem zweiten Stopp trennten sich die Strategien; Bottas kam sechs Runden später an die Box, reihte sich aber hinter Albon ein und kam auch mit DRS nicht vorbei.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich etwa eine halbe Sekunde pro Runde verloren habe", erklärt Bottas. "Es war einfach nicht genug, um anzugreifen oder vorbeizukommen, und sie waren auch auf der Geraden sehr schnell, wie immer. Leider haben wir so viel Zeit verloren. Es ist immer schwierig, wenn man hinter einem Williams festhängt, weil man kaum vorbeikommt."

Wo war der Speed vom Samstag hin?

Bottas gibt zu, dass ihn Alfas Schwierigkeiten im Renntrimm verwundern, nachdem er im Qualifying so stark abgeschnitten hat. "Irgendwie funktioniert es nur auf einer Runde auf dieser Strecke", sagt er. "Aber sobald die Reifen im Rennen abbauen, fangen wir an, mehr zu rutschen. Ich weiß nicht, warum - ich habe keine Ahnung."

Bottas' Kommentare werden von Zhou geteilt: "Unsere Pace über eine Runde war definitiv näher an den Top-Fahrern als unsere Rennpace."

Und wo genau das Auto war am Sonntag schwächer? "Einfach beim allgemeinen Grip."

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