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Leclerc von Sainz aufgehalten? Nächster kleiner Qualifying-Ärger bei Ferrari
Kleinere Reibereien haben bei Ferrari im Qualifying inzwischen Tradition - Der Vorfall bleibt zwar folgenlos, Charles Leclerc kommt aber trotzdem nicht über P6 hinaus
(Motorsport-Total.com) - "Ehrlich gesagt nicht großartig", antwortet Charles Leclerc nach der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn 2023 auf die Frage, wie sich sein Ferrari angefühlt habe. Der Monegasse kam am Samstag nicht über Rang sechs hinaus, Teamkollege Carlos Sainz scheiterte sogar schon in Q2.
"Ich war wirklich zufrieden mit meiner Runde, und dann schaut man auf die Zeitenliste und ist [nur] auf P6", erklärt er. Zwar habe ihm nur weniger als eine Zehntelsekunde auf Platz vier gefehlt. "Aber die Top 3 sind ziemlich weit vorne", stellt Leclerc etwas ernüchtert fest.
"Wir haben also eine Menge Arbeit vor uns", seufzt der Monegasse, der sich zudem wieder einmal über sein Team beziehungsweise seinen Teamkollegen ärgerte. "Lasst uns ruhig bleiben, aber kommt schon", funkte Leclerc in Q1 einmal. Was war passiert?
Leclerc fühlte sich auf einer schnellen Runde vor der Schikane ausgerechnet von seinem Teamkollegen aufgehalten. "Ich weiß nicht, ob ihr das gesehen habt, aber das war am Limit", funkte er. Nach dem Qualifying möchte er allerdings nicht über den Vorfall sprechen.
Ferrari jetzt dauerhaft hinter McLaren?
"Da werde ich nicht ins Detail gehen. Aber ja, zu dem Zeitpunkt war es frustrierend. Wir werden uns das ansehen", kündigt er an. Auswirkungen hatte der Zwischenfall nicht, denn sowohl Leclerc als auch Sainz schafften anschließend noch den Sprung in Q2.
Dort war für Sainz dann aber Feierabend und Leclerc landete in Q3 als Sechster unter anderem hinter Guanyu Zhou im Kunden-Alfa-Romeo. "Wir erleben jedes Wochenende Überraschungen. Ich habe nicht erwartet, [in der Startaufstellung] einen Alfa Romeo vor mir zu haben", gesteht er.
"Ich weiß nicht, wie sie im Rennen sein werden", sagt Leclerc über Alfa Romeo. Einen klaren Trend hat er dagegen bei McLaren ausgemacht. Das Mercedes-Kundenteam sieht er nun dauerhaft vorne dabei, weil Budapest eine ganz anders als Silverstone zuletzt sei.
"McLaren, Mercedes und Red Bull scheinen jetzt ziemlich konstant vorne zu liegen, zumindest wenn man sich die vergangenen drei Rennen ansieht. Wir müssen daran arbeiten, sonst verlieren wir jedes Wochenende mehr und mehr Punkte", betont Leclerc.
Leclerc: Reifenmanagement im Rennen entscheidend
In Ungarn werde am Sonntag das Reifenmanagement entscheidend sein, prophezeit er und erklärt: "Wenn wir da einen guten Job machen, können wir ein gutes Rennen erwarten. Wenn wir damit Probleme haben, dann müssen wir in den Rückspiegel schauen."
Immerhin in den Trainings sei das Reifenmanagement "ziemlich gut" gewesen, betont er, stellt aber auch klar: "Die Pace mit viel Benzin war allerdings nicht besonders gut, wenn man sie mit der des Red Bull vergleicht." Zudem sei der Wind mal wieder ein Faktor.
Fotostrecke: Top 10: Die knappsten Formel-1-Qualifyings seit 2000
10. Japan 2000, Michael Schumacher vor Mika Häkkinen - 0,009 Sekunden: Im Duell der beiden Erzrivalen hat Schumacher 2000 die besseren Karten. Nach der engen Poleposition am Samstag siegt er auch im Rennen vor dem McLaren-Piloten und krönt sich damit erstmals für Ferrari zum Weltmeister. Fotostrecke
Denn zwar habe Ferrari in diesem Bereich Fortschritte gemacht, aber der SF-23 reagiere noch immer recht empfindlich auf Wind. Zuletzt in Silverstone sei die Situation "extrem" gewesen. "Aber auch hier gibt es einige Kurven, in denen der Wind eine große Rolle spielt", betont er.
"Und in denen haben wir [im Qualifying] sehr gelitten. Es ist also immer noch das gleiche Problem", so Leclerc, der nicht glaubt, dass andere Teams ähnliche Schwierigkeiten haben. "Bei solchen Bedingungen haben wir immer mehr zu kämpfen als andere", grübelt er.
Übrigens: In seiner Formel-1-Karriere stand Leclerc in Ungarn bislang noch nie auf dem Podium. Damit dürfte es auch am Sonntag wieder schwierig werden.