• 22. Juli 2023 · 19:49 Uhr

Fernando Alonso wundert sich: Bremsen die neuen Reifen Aston Martin ein?

Fernando Alonso hat beobachtet, dass einige Teams seit Silverstone einen Sprung nach vorne gemacht haben - Welche Rolle spielen dabei die neuen Reifen von Pirelli?

(Motorsport-Total.com) - Schon wieder nur ein durchwachsenes Qualifying für Fernando Alonso: Nachdem der Spanier zuletzt in Silverstone mit Rang neun seine schlechteste Qualifyingplatzierung in der Saison 2023 erreicht hatte, kam er auch auf dem Hungaroring nicht über Platz acht hinaus.

Foto zur News: Fernando Alonso wundert sich: Bremsen die neuen Reifen Aston Martin ein?

Welche Rolle spielen die Reifen beim Absturz von Aston Martin? Zoom Download

"Ich war zufrieden mit dem Auto. Wir haben vor dem Qualifying ein paar Änderungen vorgenommen, und es fühlte sich gut an", betont Alonso und erklärt: "Der durchschnittliche Rückstand zur Poleposition lag [in diesem Jahr] bei vier oder fünf Zehnteln, und heute waren es vier Zehntel".

"Also war es ein normales Qualifying für uns", so Alonso, der erklärt: "Auch wenn es für uns ein normales Qualifying war, war es für einige unserer Hauptkonkurrenten ein hervorragendes Qualifying. Vom Ergebnis her ist es also kein toller Samstag."

"Wir sind ein Zehntel von McLaren entfernt. Es ist also nicht so schlimm, wie das Ergebnis vielleicht aussieht. Aber ja, wir müssen uns verbessern. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir in den vergangenen Rennen einen Schritt zurück gemacht haben, und jeder [andere] hat einen Schritt nach vorne gemacht", so Alonso.

Der Spanier hat auch einen konkreten Verdacht, warum das so sein könnte. Er erklärt: "Es ist schon ein Zufall, dass, als die neuen Pirelli-Reifen in Silverstone kamen, einige Teams mehr zu kämpfen hatten, und einige Teams jetzt sehr zufrieden mit ihrem Auto sind."

Alonso: Wo ist die Red-Bull-Performance hin?

Beim vergangenen Rennen führte Pirelli eine neue Reifenkonstruktion ein, und Alonso vermutet, dass diese einigen Teams geholfen hat - und anderen geschadet. "Es geht nicht nur um uns. Ich denke, Red Bull hat ganz klar mit diesen Reifen zu kämpfen", betont er.

"Sie waren in jedem Qualifying auf Platz eins und zwei, in jedem Rennen auf Platz eins und zwei, und jetzt stehen sie nicht einmal auf der Poleposition. Checo hat Probleme, es in die Top 10 zu schaffen. Ich glaube, in Silverstone lag Max [im Ziel] nur drei Sekunden vor Lando", so Alonso.

Das sei alles "ein wenig unnormal", grübelt der zweimalige Weltmeister, der verrät: "Man spürt, dass das Auto mit den Reifen ein bisschen anders ist." Zwar gesteht er, dass andere Teams zuletzt auch größere Updates gebracht und dadurch Performance gewonnen haben.


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Von seiner Theorie rückt er deshalb aber nicht ab. "Ich denke, dass Red Bull seit Silverstone Performance verloren hat. Das ist ein Fakt", stellt Alonso klar. Bereits in der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Ungarn-Grand-Prix hatte sich Alonso kritisch geäußert.

"Ich bin kein Fan davon, die Regeln mitten in einer Meisterschaft zu ändern", sagte er dort und betonte, dass man während eines Tennis-Turniers auch nicht plötzlich mit anderen Bällen spielen würde. Genau das passiere im übertragenen Sinne aber, wenn man in der Formel 1 mitten in der Saison die Reifen verändere.

Krack: Kleinigkeiten machen den Unterschied

Teamchef Mike Krack spricht das Thema in seiner Medienrunde nach dem Qualifying am Samstagabend übrigens nicht an. Er erklärt, dass das Feld aktuell einfach so eng zusammen sei, dass Kleinigkeiten bereits einen Unterschied von mehreren Position ausmachen würden.

"Wir konnten uns im letzten Run nicht [entscheidend] verbessern", erklärt der Teamchef, denn nach den ersten Versuchen in Q3 hatte Alonso noch an vierter Position gelegen. Im zweiten Run habe er dann vor allem in zwei Kurven Zeit verloren und damit gleich "einige Positionen" eingebüßt.


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"Wenn man ein Zehntel schneller ist, landet man auf P4 oder P5. Es hängt wirklich davon ab, dass man alles zu 100 Prozent hinbekommt", erklärt Krack. In der Tat hätte Alonso nur 0,065 Sekunden schneller sein müssen, um statt von P8 am Sonntag von P5 ins Rennen zu starten.

Auf die Frage, ob daher mit einer perfekten Runde ein Top-4-Ergebnis möglich gewesen wäre, antwortet Krack: "Ich denke schon." Auch er betont übrigens: "Wenn man sich den Rückstand auf die erste Reihe ansieht, dann hat sich diese Lücke nicht vergrößert. Sie ist sogar kleiner als zuvor."

Was ist im Rennen noch drin?

"Mit dem Rückstand, den wir heute hatten, hätte man sich vor ein paar Rennen noch auf P4 oder P3 qualifiziert. Und jetzt ist es nur noch gut genug für P8", so der Teamchef, der - anders als Alonso - allerdings nicht die neuen Reifen seit Silverstone dafür verantwortlich macht.

Das andere Reifenformat an diesem Wochenende spielte laut Alonso beim Endergebnis übrigens keine Rolle. "Es war seltsam, aber keine große Sache", so der Spanier, der genau vor 20 Jahren beim Ungarn-Grand-Prix 2003 seinen ersten Formel-1-Sieg holen konnte.

"Es fühlt sich an wie 20 Jahre, es fühlt sich an wie eine lange Zeit", lacht Alonso, der allerdings nicht glaubt, dass am Sonntag zum Jubiläum ein ähnliches Ergebnis möglich sein wird. "Ich denke nicht, dass es morgen ein großes Geschenk geben wird", winkt er ab.

"Ich denke, Top 5, Top 6 sind vielleicht noch möglich, wenn man von P8 startet. Aber mehr als die Top 5 halte ich nicht für realistisch", so der Spanier, der zuletzt in Silverstone im Rennen nicht über Rang sieben hinauskam. Weiter hinten landete er 2023 bislang noch nie.

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