• 21. Juli 2023 · 19:58 Uhr

Alfa Romeo "besser sortiert" in Ungarn: "Q3 ist das Ziel"

Warum das Update bei Alfa Romeo auf dem Hungaroring mehr zum Tragen kommt als in Silverstone und was die Fahrer für das Formel-1-Qualifying am Samstag erwarten

(Motorsport-Total.com) - Nähert sich Alfa Romeo mit dem Silverstone-Update beim zweiten Einsatz der neuen Teile wieder den Top 10? Valtteri Bottas und Guanyu Zhou äußern sich optimistisch nach dem Formel-1-Freitagstraining zum Ungarn-Grand-Prix 2023 auf dem Hungaroring (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!).

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Valtteri Bottas im Alfa Romeo C43 im Freitagstraining in Ungarn 2023 Zoom Download

Es sei zwar generell "schwer zu sagen an einem Freitag", wie gut man im Vergleich zur Konkurrenz dastehe, aber Zhou hat den Eindruck gewonnen, "das Auto ist besser sortiert" als am vergangenen Rennwochenende.

In Silverstone hatte Alfa Romeo in Qualifying und Rennen jeweils die schnellsten Zehn verfehlt. Auf dem Hungaroring wiederum belegten Bottas und Zhou im Freitagstraining die Plätze sieben und neun bei je rund vier Zehntel Rückstand auf die Spitze.

Wo der Alfa Romeo besser geworden ist

Deshalb spricht Zhou von einem "vielversprechenden Tag", an dem es "viel runder" gelaufen sei für Alfa Romeo als noch in Silverstone. Er erklärt: "Wir hatten immer Schwierigkeiten damit, sofort das richtige Set-up zu finden, wenn wir neue Teile am Auto hatten. Wir brauchen da ein bisschen länger als andere. Aber bisher fühle ich mich gut an diesem Wochenende."

Sein Teamkollege Bottas wähnt Alfa Romeo "etwas konkurrenzfähiger" als zuletzt und meint: "Gerade in den langsamen Abschnitten macht sich das Auto gut. Es gibt nur wenige schnelle Kurven und die Balance ist eigentlich okay. Diese Strecke könnte uns also etwas mehr entgegenkommen."

Laut 'F1 Tempo' hat der Alfa Romeo C43 seine Stärken in der Tat in einigen Passagen, die mit geringer Geschwindigkeit durchfahren werden. In Kurve 1 zum Beispiel ist Bottas um 0,126 Zehntel besser als Charles Leclerc im Ferrari SF-23, der auf die komplette Runde die Tagesbestzeit erzielt hat. Auch die Ausfahrt aus der Schikane oder die Einfahrt zur Zielkurve liegt Alfa Romeo im Direktvergleich.

Bottas nimmt sich Q3 vor am Hungaroring

Bottas wirkt zufrieden, wenn er sagt: "Das Auto war am Freitag wirklich konstant. Das war positiv, denn so kannst du in den Kurven attackieren. Und das ist ein Muss hier auf dieser Strecke."

Zhou erkennt eine "bessere Ausgangslage als in Silverstone" für Alfa Romeo und Bottas nennt das Erreichen von Q3 als "absolutes Ziel" für sein Team. Nachsatz: "Es scheint, als hätten wir hier eine realistischere Chance, das zu schaffen."

Denn Alfa Romeo hat im Freitagstraining ausschließlich die Medium-Reifenmischung verwendet, die an diesem Wochenende für Q2 vorgeschrieben ist. "Und damit stehen wir ganz ordentlich da", sagt Zhou. Der C43 wirke "ziemlich stark".

Weiter meint Zhou: "Es ist zwar noch früh am Wochenende, aber es ist immer besser, in den Top 10 zu liegen statt außerhalb der Top 15. Und wenn man bedenkt, dass wir nur die Medium-Reifen verwendet haben, dann befinden wir uns mit Blick auf Q2 in einer besseren Position. So viel steht fest."

Warum Alfa Romeo am Freitag nur Medium verwendet hat

Offen sei nur noch, wie der Alfa Romeo mit den harten Pirelli-Reifen zurechtkommt, die in Ungarn verbindlich in Q1 einzusetzen sind. Und diese Hard-Pneus will das Team im dritten Freien Training am Samstag ausprobieren, gefolgt von einer Qualifying-Simulation mit Soft, so beschreibt es Bottas.

Die Priorisierung von Hard und Medium gegenüber Soft hat laut Zhou einen einfachen Grund: "Unter den neuen Regeln kannst du Soft nur in Q3 fahren. Wir halten es für besser, uns auf die Reifen zu konzentrieren, die wir in Q1 und Q2 verwenden müssen. Auch vor dem Hintergrund, dass wir in den jüngsten Rennen ein paar Probleme hatten."

"Sollten wir Q3 erreichen, dann wird es ohnehin einfacher mit Soft. Da bin ich mir sicher. Du hast dann einfach mehr Grip", erklärt Zhou. "Vielleicht ist das der Clou an der Reifenzuordnung an diesem Wochenende. Wir jedenfalls wollten einfach etwas besser testen." Daraus entwickelte sich auch die Erkenntnis, dass Alfa Romeo im Medium-Longrun "ordentlich" dastehe.

Und "ordentlich" ist noch untertrieben, wie die Analyse unseres Technologiepartners PACETEQ ergeben hat: Demnach hatte Alfa Romeo im Formel-1-Freitagstraining auf Medium den besten Speed und lag im Renntrimm über zehn Runden sogar noch vor Red Bull. Allerdings: Der Reifenverschleiß ist groß, bei Bottas sogar am zweithöchsten im gesamten Feld.

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