Williams sicher: "Klarer Wendepunkt" bei kriselndem Logan Sargeant erkennbar
Der US-Amerikaner startete mit großen Problemen in seine Rookie-Saison, was ihm enormen Gegenwind einbrachte - Laut Williams hat sich Sargeant nun aber gefangen
(Motorsport-Total.com) - Dave Robson, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Williams, ist von den Fortschritten Sargeants überzeugt. Die letzten beiden Rennwochenenden seien ein "klarer Wendepunkt" in der Saison 2023 des 22-Jährigen Formel-1-Neulings gewesen.
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Bisher gab es in seiner Rookie-Saison für Logan Sargeant nicht viel zu lachen Zoom Download
Der junge Mann aus Florida hatte einen schwierigen Start in ein Programm, das von ungewohnten Strecken und kniffligen Stadtkursen dominiert wurde. Er war in eine Reihe von Zwischenfällen verwickelt, als er darum kämpfte, mit Teamkollege Alexander Albon mitzuhalten.
In Österreich fuhr er jedoch in einem Rennen bei geringer Ausfallquote im restlichen Feld auf den 13. Platz, während er in Silverstone mit nur vier Sekunden Rückstand auf den Ferrari von Carlos Sainz Elfter wurde. Robson räumt ein, dass die Rückkehr nach Europa und auf Strecken, die Sargeant kennt und die etwas mehr Spielraum für Fehler bieten, dem Youngster einen Schub gegeben hat.
"Das macht einen Unterschied", sagt er gegenüber der globalen Sprachausgabe von motorsport.com: "Gleichzeitig lernt man aber auch viel, und die Erfahrungen - ob gut oder schlecht - sind sehr wertvoll. Hoffentlich fangen die Dinge jetzt an, sich zu entwickeln."
"Die nächsten beiden Rennen werden sehr interessant. Es sind Strecken, die er kennt. Strecken, auf denen er gut sein sollte. Der Speed des Autos schwankt vielleicht etwas. Wenn die Pace des Autos nicht da ist, dann ist das eine weitere gute Lernerfahrung", so Robson.
"Er muss mit Alex in einem Rennen mithalten, in dem wir weniger konkurrenzfähig sind, was eine etwas andere Art von mentalem Zustand ist, den er kontrollieren und durchstehen muss. Im Idealfall, wenn das Auto tatsächlich schneller ist, als wir denken, muss er sich damit nicht auseinandersetzen. Aber es ist ein guter Lernprozess."
Sargeants Fahrt auf dem Red-Bull-Ring blieb weitgehend unter dem Radar, da er weit außerhalb der Punkteränge landete, aber Robson stimmt zu, dass es eine gute Leistung war, die in Silverstone wiederholt wurde.
"Österreich war mit Abstand sein bestes Rennen bis dahin", merkt der Williams-Mann an: "Ich denke, dass er in Silverstone einen guten Job gemacht hat, um das zu wiederholen. Seine Runde unter Druck in Q1 nach der roten Flagge, nachdem er sich eingereiht hatte, war ebenfalls außergewöhnlich gut. Das war etwas, womit er vor ein paar Rennen vielleicht noch nicht zurechtgekommen wäre."
Lob gibt es vor allem aber für die Rennleistung: "Es war nicht einfach, vor allem die ersten zenn Runden, als es ein bisschen nieselte und windete und es schwierig war, mit den Reifen umzugehen. Aber er hat das alles überstanden. Seine Pace war nicht weit von der von Alex entfernt, der mit dem neuen Frontflügel unterwegs war. Diese beiden Wochenenden waren wirklich gut und markieren hoffentlich einen klaren Wendepunkt."
Robson räumt ein, dass Sargeant nicht immer einen starken Freitag als Ausgangspunkt für das Wochenende haben wird wie in Silverstone: "Am Freitag einen guten Start hinzulegen, macht definitiv einen großen Unterschied. In Ungarn wird es ein bisschen schwieriger, weil wir weniger Reifensätze haben. Er wird diesen Luxus nicht haben, also wird es schwieriger werden. Aber auch das ist ein weiteres Kästchen zum Ankreuzen, nicht wahr?"